"Machine Learning"-Konzepte (ML) werden vielfach mit AI ("Artficial Intelligence") gleichgesetzt, was natürlich falsch ist. "Selbstlernende" Systeme bilden lediglich die Vorstufe zur Bildung einer "Künstlichen Intelligenz" (KI). Dennoch, derartige Systeme liefern bereits heute wertvolle Dienste, wie IDG in einer Umfrage unter 150 IT-Leitern in US-amerikanischen Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern herausfand. Auftraggeber dieser Studie war der Softwareherstelle LogMeIn.
Demnach nutzen 15 Prozent der Befragten bereits ML-Tools, um ihre Kommunikation und Zusammenarbeit zu verbessern. Weitere 19 Prozent der von IDG befragten IT-Leiter wollen selbstlernende Systeme spätestens 2020 in ihre Collaborations-Werkzeuge einbauen.
Aber was können denn"selbstlernende" Systeme in Besprechungen tatsächlich leisten? Die Experten von LogMeIn haben sich dazu ein paar Gedanken gemacht und sie glauben, dass "Machine Learning" in drei Phasen zum Erfolg von Meetings beitragen könnte.
1. Automatisierte Notizen für schnelleres Brainstorming
Laut LogMeIn ist es für den Protokollanten in einer Konferenz oft schwer, dem Gespräch zu folgen, während er sich Notizen macht - eine Maschine kann dies hingegen ohne Probleme tun - sie protokolliert einfach alles mit. Damit können sich nun alle Meeting-Teilnehmer voll und ganz auf das Gespräch konzentrieren.
Nach der Besprechung lassen sich die maschinell erstellten Transkripte nach wichtigen Keywords und Ideen durchsuchen, so dass kein Geistesblitz verloren geht. Muss der Teilnehmer das gerade Gesagte nicht "mitpinseln", geht er konzentrierter zu Werke. Das fördert eine lebhafte und ungehinderte Diskussion mit reibungslosem Ideenfluss, so die Experte von LogMeIn.
2. KI übernimmt Routine-Aufgaben
Im nächsten Innovationsschritt bei der Automatisierung von Meetings könnte nach den Vorstellungen von LogMeIn ein etwas weiterentwickeltes "selbstlernendes" System - unter Umständen schon eine Vorstufe von KI - bestimmte im Zusammenhang mit Meetings stehende Routine-Aufgaben übernehmen.
Sion Lewis, Vice President EMEA bei LogMeIn, glaubt, dass KI-basierte Assistenten notwendige, aber wenig kreative Aufgaben wie das Erstellen von Notizen, das Verfolgen einer Tagesordnung oder das Erinnern an Deadline übernehmen werden: "Entfallen all diese Aspekte, können sich Mitarbeiter voll und ganz auf die Besprechung und ihre Themen konzentrieren, sich umfassend einbringen und so den Nutzen von Meetings verzehnfachen."
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So könnte ein KI-ähnliches Werkzeug automatisch Erinnerungen an die zuständigen Personen versenden, wenn Fristen näher rücken. Das während des Meetings von der "Maschine" aufgezeichnete Material wird von jener im Nachgang automatisch an die Teilnehmer verschickt um sicherzustellen, dass keine der Aktionen, Pläne und der im Meeting beschlossenen Maßnahmen vergessen werden.
Das Tool könnte diese Aufgaben auch den dafür zuständigen Mitarbeitern automatisch zuteilen und nachher auf Deadlines Obacht geben. "Diese Reduzierung der Verantwortlichkeiten, die mit einem Meeting einhergehen kann, ermöglicht es Mitarbeitern, entspannter zu kommunizieren, offener zu sein und ein Team zu bilden, das innerhalb und außerhalb des Besprechungsraums besser funktioniert", glauben die Experten von LogMeIn.
3. Automatisierte Erfassung nonverbaler Hinweise
Im fortgeschrittenen Stadium des dann als realistischer Weise als KI zu bezeichnenden "selbstlernenden" Systems, könnte dieses nach Vorstellung von LogMeIn auch noverbale Interaktionen der Meeting-Teilnehmer (Kopfnicken, Kopfschütteln, Lachen, Staunen, etc.) aufzeichnen und zu den davor geäußerten Worten in Zusammenhang setzen. Nicht immer erfassen allen Teilnehmer all diese Reaktionen der Anderen, und damit geht unter Umständen ein Großteil des Meeting-Contents unwiederbringlich verloren.
Diese Momente könnte nun ein dementsprechendes geartetes KI-Tool speichern. Menschen würde es nämlich leichter fallen, auch im Nachgang die körperlichen Reaktionen ihrer Mitdiskutanten zu identifizieren und korrekt zu interpretieren.