Damit können nun endlich auch Business-Kunden mit TK-Anlage das Cloud-basierte All-IP-Angebot der Deutschen Telekom annehmen. Viele kleinere Geschäftskunden der Deutschen Telekom ohne eigene TK-Anlage sind bereits auf die IP-basierte Technologie umgestiegen: In den vergangenen zwei Jahren hat über eine Million der Geschäftskunden das Wechselangebot der Deutschen Telekom angenommen.
"Jede Woche kommen rund 70.000 neue IP-Kunden hinzu. Ende 2018 soll die Migration aller unserer Kunden ins neue IP-Netz abgeschlossen sein", sagt Klaus Müller, Leiter Strategische Entwicklung und Transformation bei der Deutschen Telekom. Denn spätestens zu Beginn des Jahres 2019 wird ISDN abgestellt.
Derzeit veranstaltet die Telekom pro Werktag rund 100 kostenlose Workshops für ihre Geschäftskunden, um ihnen den Umstieg auf All-IP schmackhaft zu machen. Im Rahmen eines derartigen Workshops vor Ort beim Kunden ist auch eine Basisanalyse des Unternehmensnetzwerks inbegriffen. Möchte der Geschäftskunde genaueres wissen, etwa ob sein LAN auch VoIP-fähig ist, dann werden allerdings Zusatzkosten fällig.
Hälfte der Telekom-Kunden auf IP umgestellt
Inklusive der Privatkunden hat die Deutsche Telekom bereits zum aktuellen Zeitpunkt fast die Hälfte (48 Prozent) ihrer TK-Anschlüsse (in absoluten Zahlen rund elf Millionen) auf das Internet-Protokoll umgestellt. "Wir sind auf Kurs", so Müller zu ChannelPartner.
Die laufenden Kosten für "DeutschlandLAN Cloud PBX" halten sich in Grenzen. Pro Monat werden 54 Euro für die Nutzung der TK-Anlage aus der Cloud fällig, zuzüglich von 2,95 Euro pro Port. Die Umstellung selbst ist kostenlos. Und gegenüber einer ISDN-Anlage bietet die IP-basierte "Cloud PBX" viele Vorteile, die Müller auch fleißig aufzählte:
"Über IP-Technologie lassen sich Telefongespräche direkt aus einer E-Mail, einem Dokument oder direkt von einer Webseite aus aufbauen." Ferner benötigen die Mitarbeiter kein dedizierte Endgeräte mehr, eine herkömmliches Headset oder der im PC integrierte Lautsprecher samt Mikrofon genügen.
Darüber hinaus betonte Müller, dass auch alle bisher exklusiv via ISDN bedienten Sonderdienste, wie der Hausnotruf, Strom- und Gaszählerfernauslese auch via IP einwandfrei funktionieren, genauso wie die Anbindung von Kühlaggregate oder die ständige Erreichbarkeit von Aufzügen via Notruf.
Um die einwandfreie Funktionsweise dieser Sonderdienste zu gewährleisten, hat die Deutsche Telekom ihr Testcenter in Bonn für alle Sonderdienstanbieter eröffnet. Dort können derartige Szenarien unter realen Bedingungen simuliert werden. Dort könnte dann beispielsweise auch getestet werden, ob Alarmanlagen auch nach Stromausfall funktionsfähig bleiben. Speziell um diese TK-Services kümmert sich das 9-Mann-Team von Karsten Lebahn.
Peter Arbitter, der erst vor zwei Monaten von Microsoft zur Deutschen Telekom gewechselt ist und dort nun das Marketing leitet und die Belange der Geschäftskunden verantwortet, betonte gegenüber ChannelPartner, dass mit der Erweiterung des eigene All-IP-Portfolio um "DeutschlandLAN SIP-Trunk" im April 2016 die Telekom nun auch ISDN-Anlagen, Mehrgeräte- und PMx-Anschlüsse in die IP-Welt überführen kann.
Laut Klaus Müller könten nun damit rund 80 Prozent aller Telekom-Kunden sofort auf IP migrieren, mit der Verfügbarkeit der "Cloud PBX" ab Mitte November sei es nun prinzipiell allen möglich. Auf jeden Fall möchte der Anbieter sein "DeutschlandLAN SIP-Trunk- und "Cloud-PBX"-Angebot bis 2017 auf ganz Deutschland ausweiten.
Sicherheit wird großgeschrieben
Der Betrieb der Cloud-Telefonanlage erfolgt in hochsicheren Rechenzentren in Deutschland, zum Beispiel in Biere bei Magdeburg, darauf legt die Deutsche Telekom besonderen Wert. Ferner betonen die Bonner immer wieder, dass ihre IP-basierte Telekommunikationslösung nicht mit herkömmlicher Internet-Telefonie gleichzusetzen ist.
Denn der sprachbasierte Datenverkehr findet bei der Deutschen Telekom nicht im öffentlich zugänglichen Internet statt, sondern ausschließlich auf den dafür von der Telekom bereitgestellten, besonders geschützten Kapazitäten im Festnetz. Lediglich das Internet-Protokoll (IP) ist identisch mit der paketbasierten Sprachübertragung (Voice over IP) im Internet.
So verspricht die Deutsche Telekom auch, dass sie vor jedem Verbindungsaufbau die Identität der Teilnehmer überprüft. Und nur wenn die gewählte Telefonnummer eindeutig einem berechtigen User zugeordnet werden kann, kommt die Verbindung zustande.