Von Detlef Scholz
Ob Kassensystem, Industriesteuerung oder Präsentationsbildschirm - ohne IP-Verbindung kommt kaum ein modernes Gerät aus. Eine entsprechende LAN-Infrastruktur aufzubauen ist allerdings häufig aufwändig oder aber zu teuer. Hier können die Modems ALL126AM2/S" von Allnet helfen.Sie übertragen per VDSL-2-Technik (Very High Speed Digital Subscriber Line) IP-Daten über Strecken von maximal 5.000 Metern. Bei einer solchen Entfernung werden laut Hersteller Übertragungsgeschwindigkeiten von ein bis zwei Megabit pro Sekunde erreicht. Im Entfernungsbereich 100 bis 500 Meter verspricht der Anbieter maxi-male Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s.
Standard-Kupferleitung ist ausreichend
Das VDSL-Geräte-Pärchen nutzt zur Übertragung die reguläre Zwei-Draht-Kupfer-Telefonleitung. Damit hätten sie sich bereits heutzutage als Problemlöser in vielen denkmalgeschützten Objekten erwiesen, wo die nachträgliche Verlegung von LAN-Kabeln aus Kosten- oder Baustaub-Gründen nicht möglich war, so Allnet. Ein Telefonkabel finde sich so gut wie immer. Auch nach der Verwendung als VDSL-Medium könne auf der Leitung weiter ungestört telefoniert werden, verspricht der Anbieter. Besonders für Verwaltungen soll Allnet-VDSL interessant sein - aus Budgetgründen. Denn die Installation einer strukturierten Verkabelung komme als Baumaßnahme deutlich teurer und sei somit von der Haushaltsbudgetierung schwieriger durchzusetzen als die Nutzung der seit vielen Jahren vorhandenen Telefonverkabelung und die Anschaffung der beiden VDSL-Modems. Bei Leitungslängen von bis zu 1.000 Metern beträgt die Transferrate immer noch 40 bis 50 Mbit/s. Das sei mehr als genug für Business-Anwendungen, E-Mail und Internet-Recherche, heißt es weiter.
Eine VDSL-Strecke besteht aus zwei Geräten: dem VDSL2-Master- und dem VDSL2-Client-Modem. Der ALL126AM2 Master enthält einen integrierten Vier-Port-Ethernet-10/100-Mbit/s-Switch, zwei RJ11-Buchsen für Telefon und Line-Anschluss sowie einen DSL-Splitter mit Überspannungsschutz.
Die Konfiguration erfolgt über einen Webbrowser und/oder einen RS232C-Konsolen-Port. Die Geschwindigkeitseinstellung für den VDSL2-Port erfolgt automatisch.
Der Master kann als Router oder Switch konfiguriert werden. DSL-Profile lassen sich über Firmware-Updates erweitern. Eine Diagnoseanzeige informiert über die Verbindungsqualität. Der ALL126AM2 ist verwendbar für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, aber auch für den Provider-Anschluss. Neben der Übertragung von Daten ist eine parallele Telefonverbindung für analoge oder UK0 (ISDN) Telefonie auf der gleichen Leitung möglich. Features wie PPPoE, integrierte Firewall, NAT/DMZ und ein eingebauter DHCP-Server erweitern die Einsatzmöglichkeiten. Mit 7,5 Watt sei das Gerät ausgesprochen energiesparend, verspricht Allnet. Auch das ALL126AS2-VDSL2-Client-Modem beinhaltet als Gegenstück zum Master einen Vier-Port-Ethernet-10/100-Mbit/s-Switch zum gleichzeitigen Anschluss mehrerer IP-Geräte. Zwei RJ11-Buchsen für Telefon und Line sind vorhanden. Ein DSL-Splitter mit Überspannungsschutz ist gleichfalls eingebaut. Auch die weiteren technischen Daten entsprechen denen des Masters.
Die beiden Geräte sind ab sofort erhältlich und kosten 146 Euro (HEK) bzw. 199 Euro (UVP).
Kurz gefasst
Hersteller: Allnet
www.allnet.de
Produkt: VDSL-Geräte-Paar ALL126AM2/S2
Produktgruppe: Netzwerk-management
Verfügbarkeit: ab sofort
Preis: 146 Euro (HEK), 199 Euro (UVP)
+Datenübertragung über bis zu fünf Kilometer
-bei maximaler Entfernung nur 1 bis 2 Mbit/s
Meine Meinung: Das Produkt dürfte von vielen Anwendern, für die kein separates LAN in Frage kommt, begrüßt werden. Wie Allnet selbst sagt: Eine Telefonleitung findet sich fast immer. Eine gute Produktidee mit exzellenten Nischen-Chancen.