Von Beate Wöhe
Um mit Andreas Scholz, der ein Leonberger Systemhaus auf der Systems vertrat, sprechen zu können, reichte es nicht aus, einfach an seinen Stand zu gehen. Er hatte bereits in der Vorplanung genügend Kundentermine zu absolvieren. "Die Termine haben wir teilweise selbst akquiriert, der Rest kam über den Clavister, mit deren Lösungen wir hier auf der Systems sind, und ein weiterer Teil wurde über unseren Distributor Sysob vereinbart", erklärt Scholz.
Der VAD-Distributor Sysob unterstützte und förderte als Träger die "Musterfirma" in Halle B2 auf der diesjährigen Systems. Mit dabei waren auch einige seiner Fachhandelskunden, die Produkte und Lösungen aus dem Sysob-Portfolio auf eigenen Messeständen vorstellten. Im Vordergrund standen IT, Telekommunikation und Storage für kleine und mittelständische Unternehmen.
Computersicherheit ist Chefsache
Eines der Themen war, wie vor allem KMUs ihr Unternehmensnetzwerk wirksam vor den permanenten Angriffen aus dem Internet schützen können. Allein den durch Viren hervorgerufenen Schaden beziffern Experten pro Jahr auf über 12,5 Milliarden Euro. Dies ist neben Trojanern, Würmern, Spam oder Phishing aber nur eine der Gefahrenquelle in einer nahezu endlosen Reihe von Bedrohungen, denen ein Netzwerk über das Internet ausgesetzt ist. Im Durchschnitt wird ein Netzwerk pro Stunde zirka 3.600-mal angegriffen. Das bedeutet 86.400 Angriffe pro Tag. Durch die ständig steigende Anzahl der DSL-Anschlüsse und der verfügbaren Bandbreite steigt das Risiko zudem weiter, da hierdurch mehr Angriffsfläche geboten wird. So ist es nicht verwunderlich, dass im Schnitt ein neu in Betrieb genommener DSL-Port schon nach zwei Sekunden den ersten Port-Scans ausgesetzt ist, die dann unaufhörlich weiter erfolgen.
Primäres Ziel vieler Scans (70 Prozent der Fälle) ist es, herauszufinden, ob der Windows-Net-Bios-Port geschützt ist oder nicht. Wurde dieser nicht ausreichend geschützt, sind der Anschluss und damit die PCs sowie das gesamte Netzwerk des Unternehmens innerhalb von Minuten unter der Kontrolle des Angreifers. Sollte nur das eigene Netzwerk zum Beispiel durch Löschen oder Kopieren aller Daten betroffen sein, sind die Auswirkungen bereits fatal: Wirtschaftliche Verluste oder Produktivitätseinbußen sind die Folge. Schlimmer jedoch ist es, wenn die Rechner und das Netzwerk des Unternehmens dazu benutzt werden, über diese weitaus größere Attacken, wie Trojaner auf andere Netzwerke, auszuüben. In den meisten Fällen erfahren die betroffenen Unternehmen erst dann von der Tatsache, dass über ihre Computersysteme und Netzwerke Dritten ein Schaden entstanden ist, wenn die Ermittlungsbehörden an die Firmentür klopfen. Stellt sich heraus, dass die IT-Sicherheitsmaßnahmen des Unternehmens unzureichend waren, sind die daraus resultierenden rechtlichen Konsequenzen wie Schadensersatzklagen oder Verletzung der Datenschutzgesetze kaum absehbar. Dass Computersicherheit vor allem Chefsache ist, belegen eindeutige Urteile der Justiz.
KMUS von wirksamem Schutz überzeugen
Mithilfe von Firewall-Appliances lässt sich auf einfache und kostengünstige Weise innerhalb von nur wenigen Stunden ein langfristiger und stets aktueller Schutz für das gesamte Netzwerk und somit für das Unternehmen erreichen. Im Gegensatz zu Softwarelösungen bieten diese Systeme den KMUs "Multilevel-Security". Dies beinhaltet die Firewall, Antivirenschutz, Content-Filter und IDP. Mit diesen Appliance-Lösungen werden das Netz, die Computer, Telekommunikationseinrichtungen, Daten, die Firma, Kunden und Mitarbeiter dauerhaft geschützt, die Produktivität gesteigert und rechtliche Konsequenzen vermieden, ohne dass das Unternehmen über eigene Sicherheitsfachkräfte bei Installation, Betrieb und Wartung der Systeme verfügen muss. Denn dies wird in vielen Fällen vom Reseller als Dienstleistung erbracht. Schulungen und Einweisungen in die Sicherheitstechnologie entfallen dabei ebenfalls. Die Lösungen sind für alle Unternehmensgrößen und -branchen geeignet und wachsen bei Bedarf sogar mit dem Unternehmen mit. "Allerdings muss der Fachhändler, sollte er die Systeme über Fernwartung administrieren, ein stärkeres Vertrauensverhältnis zu den entsprechenden Kunden aufbauen", bestätigt Scholz.
Unerwünschte undgewünschte Besucher
Neben dem gewünschten Besucher im KMU-Netz gibt es aber auch den erwünschten Besucher wie Außendienstmitarbeiter, Servicetechniker, Zweigstellen oder Remote-Arbeitsplätze. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen schöpfen die Möglichkeiten, die ihnen das Internet zur Produktions-, Effizienz- und Umsatzsteigerung bietet, nicht aus. Heutige Technik wie VPN/SSL ermöglicht es, über das Internet Außendienst- und Servicemitarbeitern, Handelsvertretern, Niederlassungen, Partnern sowie Kunden stets die aktuellsten Daten zur Verfügung zu stellen.
Ganz gleich, welche Informationen benötigt werden seien es Konstruktionszeichnungen, Tarife, Produktverfügbarkeit, Projekt- oder Messdaten , all dies kann nun dem jeweiligen mobilen Anwender via SSL/VPN sicher zur Verfügung gestellt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand. Alle Daten können sicher über das Internet übertragen werden, und zwar in beide Richtungen. Nur autorisierte Personen erhalten diesen Zugang. Die Daten sind zu keiner Zeit für Dritte sichtbar. Der Zugriff ist über das Internet weltweit von nahezu jedem beliebigen Ort möglich. Der Datenaustausch kann über jedes mobile Gerät erfolgen, wobei alle Arten von Daten übermittelt werden können. Die Lösung ist branchenübergreifend einsetzbar.
Damit können KMUs in hohem Maße beispielsweise ihre Reaktionszeiten im Servicebereich verkürzen, Angebote schnell vor Ort erstellen, Aufträge in Echtzeit an die Firma weiterleiten, Arbeiten an Partner oder externe Mitarbeiter auslagern und vieles mehr. Den Anwendungsbereichen sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Für Fachhändler, die sich mit den Arbeitsabläufen in den Unternehmen ihrer Kunden auseinandersetzen, ergibt sich dadurch im Security-Bereich ein großes Feld an Ansatzmöglichkeiten. So wird auch Andreas Scholz die Wochen nach der Systems nutzen. Sein Messe-Resümee: "Ich bin mir bereits jetzt ziemlich sicher, dass aus einigen meiner Gespräche Projekte entstehen werden."