Donald Lofstrom, President an General Manager bei Kodak Alaris, ist kein Träumer. Ihm ist klar, dass es durch die Digitalisierung künftig weniger papierbasierte Dokumente geben wird. Als Hersteller von Dokumentenscannern befasst sich Kodak Alaris jedoch hauptsächlich mit der Erfassung und Verarbeitung von Papierdokumenten - ein endliches Geschäftsmodell, könnte man meinen. Sein Motto lautet: "den Wandel zu papierlosen Zeiten gesund zu überleben - wann immer das sein mag".
Kodak Alaris steht dabei in der mehr als hundert Jahre alten Tradition des Fotospezialisten Eastman Kodak. Nach der Insolvenz 2011 und einem gescheiterten Verkauf an Brother erwarb der britische Pensionsfond Kodak Pension Plan of the United Kingdom (KPP) das Geschäft mit Fotokiosksystemen sowie die Scannersparte, die seither in Großbritannien nördlich von London als Kodak Alaris firmiert.
Auch wenn der ursprüngliche Traditionskonzern die Transformation in die digitale Fotowelt nicht geschafft hat, ist Lofstrom sicher, dass der Markenname nach wie vor große Zugkraft besitzt: "Hinter Kodak steht eine lange Tradition des Imaging-Know-hows", erklärt er im Gespräch mit ChannelPartner. Der Name sei daher immer noch "vertrauenswürdig". Immerhin hatte Kodak bereits 1990 den ersten hochvolumigen Dokumentenscanner auf den Markt gebracht. 1995 folgte dann die erste Capture-Software. So setzt man bei Kodak Alaris auf die starke Marke, deren Rechte man für Scanner und die entsprechende Software hält. "Unsere Produkte werden weiterhin den Namen Kodak tragen", bestätigt der Kodak-Alaris-Chef.
Zuwachsraten bei Software
Lofstrom rechnet mittelfristig mit einem einstelligen Rückgang bei Scannern, aber mit "zweistelligen Zuwachsraten" bei Dokumenten- und Capture-Software. So ist auch die Zielrichtung des Unternehmens, neben der Hardware sich verstärkt auf das Lösungsgeschäft zu konzentrieren. Als Beispiele nennt der Kodak-Alaris-Chef AI-gestützte Lösungen, Handschriftenerkennung und die Automatisierung von Dokumentenprozessen. "Die Technologie macht künftig den Unterschied", prognostiziert er. Man wolle als "Marktführer für Scan-Lösungen" wahrgenommen werden.
Die meisten, überwiegend aus Japan stammenden, Mitbewerber des Scannerspezialisten haben jedoch ein wesentlich breiteres Produktportfolio. So können beispielsweise Brother, Canon und die erst kürzlich von Ricoh gekaufte Fujitsu-Scannertochter PFU auch im Output-Segment punkten. Lofstrom sieht das jedoch nicht als Nachteil: "Wir können uns ganz auf das Scannergeschäft konzentrieren, das machen wir den ganzen Tag!", bekräftigt der Alaris-Direktor. Man sei sozusagen der "letzte unabhängige Scannerhersteller". Er sieht auch bei den Anwendungsszenarien der Kodak-Scanner keine unmittelbare Konkurrenzsituation zu Multifunktionsgeräten oder gar zu Smartphones. Dies sei eher im Low-End-Segment ein Thema.
Lukratives Betätigungsfeld
Jedenfalls wird es mittelfristig genug Papierdokumente geben, die in digitale Workflows überführt werden müssen, insbesondere hierzulande. Hier sieht Lofstrom Deutschland erst am Anfang der digitalen Transformation, auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie Großbritannien. Allerdings setzt dies seitens der Partner auch eine gewisse Bereitschaft voraus, sich Themen jenseits der reinen Hardware zu widmen: "Sie sollten dazu schon die entsprechenden Ambitionen haben, da es eine herausfordernde Reise ist", weiß auch Lofstrom.
Aber dann bietet sich auch den deutschen Kodak-Alaris-Partnern ein interessantes Betätigungsfeld. Seit 2018 ist Jürgen F. Krüger als Managing Director für Central Cluster & Eastern Region auch für das Deutschlandgeschäft verantwortlich. Krüger ist in der Office-Branche mit hochrangigen Positionen bei Kyocera, Samsung, Canon und LG kein Unbekannter. In Behörden und Organisationen, dem Gesundheitswesen, dem Finanzsektor sowie dem Rechtswesen hat Krüger die wichtigsten vertikalen Märkte ausgemacht.
Weitreichende Händlerunterstützung
Dabei unterstützt Kodak Alaris die Partner bei Projekten, mit Teststellungen sowie bei Events und Hausmessen, mit technischem Support und einem Incentive-Programm. Zudem steht in der deutschen Niederlassung in Stuttgart-Obertürkheim ein Showroom bereit, der auch zusammen mit Kunden genutzt werden kann.
Ergänzt werden die Leistungen durch ein enges Servicenetz, das von Kodak Alaris mit eigenen Technikern bereitgestellt wird. "Partner erhalten so die Möglichkeit, Serviceleistungen an ihre Kunden weiter zu verkaufen", erläutert Krüger. Dabei beschränken sich die Dienstleistungen nicht allein auf Kodak-Alaris-Produkte, auch für die gängigen Modelle anderer Hersteller können Service und Support geleistet werden.
Bei den Distributoren setzt Krüger auf unterschiedliche Profile und die damit verbundenen diversifizierten Zielgruppen, um die Partner optimal bedienen zu können. Mit Api, Alltron, Ingram Micro, Dyanix und Systeam sind wir hier optimal aufgestellt", meint der Kodak-Alaris-Deutschlandchef.
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