Im dritten Quartal dieses Jahres ist die Zahl der von Kaspersky registrierten DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service) im Vergleich zum vorherigen Quartal um rund 73 Prozent gesunken. Trotzdem gebe es keinen Grund zur Entwarnung, meint der russische Sicherheitsanbieter. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum habe es insgesamt eine Zunahme von etwa 50 Prozent bei DDoS-Attacken gegeben.
Eine Analyse der Befehle, die von den C&C-Servern (Command and Control) an die Bots auf den Endgeräten versandt wurden, belege den Rückgang im dritten Quartal aber ebenfalls, allerdings nicht im selben Umfang. Das Unternehmen registrierte im Berichtszeitraum im Schnitt 106 Angriffe pro Tag. Im Quartal davor waren es noch 10 mehr. An drei Tagen im dritten Quartal wurde jedoch nur jeweils ein einziger Angriff verzeichnet.
Neuer Spitzenwert
Am 2. Juli 2020 registrierte Kaspersky allerdings 323 DDoS-Attacken, das ist die bisher höchste Zahl. Der vorherige Rekord lag bei 298 Angriffen, die an einem Tag im April gemeldet wurden. "Viele Unternehmen waren nicht auf Remote-Arbeit vorbereitet oder betrachteten ihre Web-Assets nicht als geschäftskritisch", sagt Alexey Kiselev, Business Development Manager im Kaspersky DDoS Protection Team. Vielen sei es dann jedoch gelungen, ihre Cyber-Abwehr zu stärken. "Infolgedessen waren im dritten Quartal weniger DDoS-Angriffe erfolgreich", so Kiselev.
Der überwiegende Teil der von Kaspersky entdeckten DDoS-Angriffe richtete sich gegen Unternehmen in China. 70 Prozent der Attacken seien dort erfolgt, gefolgt von 15 Prozent in den USA und 4 Prozent in Hongkong. Zwei der Attacken haben länger als zehn Tage gedauert. Bei einem waren es 246 Stunden, beim anderen 245 Stunden. Welche Organisationen betroffen waren, teilte Kaspersky aber nicht mit.