"In einer Beziehung werden schnell die Grenzen der Privatsphäre neu definiert, und Partner sind zunächst gerne bereit, sich gegenseitig ihr digitales Leben zu offenbaren", erklärt Stefan Rojacher, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Kaspersky Lab DACH. Auf Dauer geht das seiner Ansicht nach aber nicht immer gut.
"Wenn Paare digitale Geräte und Zugangsdaten miteinander teilen, kann das schnell auf Kosten der Privatsphäre gehen", warnt der Mitarbeiter des russischen Sicherheitsanbieters. Das Unternehmen hat die Studie "Connected Love: Privacy in Relationships and the Boundaries of Personal Space" bei dem Marktforschungsunternehmen Toluna in Auftrag gegeben. Insgesamt wurden 18.000 Teilnehmer in 18 Ländern befragt. Sie mussten mindestens sechs Monate in einer festen Beziehung und älter als 18 Jahre sein.
Laut der Studie befürchten 31 Prozent der Befragten in kriselnden Partnerschaften, dass ihnen ihr Lebensgefährte digital nachspioniert. Genau dies scheint auch immer wieder zu passieren. Nach Angaben von Kaspersky Lab "späht jeder Zweite seinen Partner online aus, sobald die Beziehung in der Krise steckt". Selbst in funktionierenden Beziehungen mache das etwa jeder Dritte. Hier haben aber nur 15 Prozent die Befürchtung, vom eigenen Partner überwacht zu werden. Rojacher betont, dass es wichtig sei, die Punkte "Transparenz und Ehrlichkeit gegenüber dem Partner mit den Sicherheitsbedürfnissen der digitalen Welt abzuwägen".
Nach Erkenntnissen von Kaspersky Lab werden "in jeder zweiten Paarbeziehung PINs und Passwörter geteilt und bei jedem vierten Paar ist auch der Fingerabdruck des Partners auf dem eigenen Gerät gespeichert". Zu den wichtigsten digitalen Geheimnisse gehören nach Angaben des Sicherheitsanbieters Textnachrichten an andere Personen, Informationen über Geldausgaben, private Dateien und besuchte Webseiten. Erhalte der Partner Zugriff auf diese Daten, komme es in jedem dritten Fall zu Streit.