Wenn es um den Schutz und die Sicherheit ihrer online abgelegten Daten geht, sind die meisten mittelständischen Unternehmen in Europa sehr skeptisch. So gehen laut einer Untersuchung von Kaspersky Lab 45 Prozent davon aus, dass die Sicherheit ihrer Daten bei böswilligen Angriffen gefährdet ist. Rund 36 Prozent misstrauen sogar der eigenen Regierung, während 30 Prozent mit einem Datenklau durch eine ausländische Regierung oder ein Unternehmen aus einem anderen Land rechnen. Weitere 29 Prozent befürchten sogar einen unerwünschten Zugriff auf interne Daten durch die eigenen Mitarbeiter.
Verlagerung in die Schweiz
Seit dem Frühjahr dieses Jahres leitet der ehemalige McAfee-Manager Milos Hrncar die Geschäfte von Kaspersky Lab in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Damit ist der gebürtige Slowake auch für den wichtigen Server-Umzug zu den Eidgenossen verantwortlich, mit denen Kaspersky Lab verlorenes Vertrauen zurückgewinnen will.
Im Rahmen einer "Globalen Transparenzinitiative" will das Unternehmen zudem ab sofort "schädliche und verdächtige Dateien, die von den europäischen Nutzern unternehmenseigener Technologien geteilt wurden, ausschließlich in zwei Rechenzentren am Standort Zürich" verarbeiten. Eugene Kaspersky, CEO von Kaspersky Lab, kommentiert diese Maßnahmen so: "Mit der Verlagerung wesentlicher Teile unserer Infrastruktur in die Schweiz, bringen wir diese an einen der sichersten Standorte der Welt."
Gefordert: Ehrliche und aufrichtige Anbieter
Kaspersky Lab hat sich darüber hinaus mit der Frage beschäftigt, auf welche Punkte die befragten Unternehmen besonders Wert legen, wenn es um die Wahl eines geeigneten Sicherheitsanbieters geht. Für rund 93 Prozent ist es dabei am wichtigsten, dass der Anbieter "ehrlich und aufrichtig ist und unabhängig von Regierungen handelt". Knapp dahinter kommen mit 92 Prozent die Qualität der Produkte und die Expertise des Unternehmens.
Nach Ansicht von Anton Shingarev, Vice President of Public Affairs bei Kaspersky Lab, liefern die Forschungsergebnisse Belege dafür, dass "Technologien und Software für viele Menschen noch immer latent suspekt sind". Shingarev: "Sie wissen nicht, wie sie funktionieren, welche Daten gesammelt und wie diese gespeichert werden. Deshalb vertrauen viele Nutzer Cyber-Sicherheitsanbietern nicht." Dieser Zustand sei unhaltbar. "Durch eine Kombination aus Transparenz und Verantwortungsbewusstsein muss Glaubwürdigkeit geschaffen werden", so Shingarev weiter.