Auslieferung in die USA droht

John McAfee in Spanien verhaftet

06.10.2020
Dem IT-Security-Pionier werden in den USA Steuerhinterziehung und unlautere Werbung für Kryptowährungen vorgeworfen. Sowohl die Börsenaufsicht SEC als auch das Justizministerium haben gegen John McAfee Anklage erhoben.
John McAfee hat wieder einmal Ärger mit der Justiz. Diesmal wurde er in Spanien verhaftet. Bei einer Auslieferung in die USA droht ihm eine jahrelange Haftstrafe.
John McAfee hat wieder einmal Ärger mit der Justiz. Diesmal wurde er in Spanien verhaftet. Bei einer Auslieferung in die USA droht ihm eine jahrelange Haftstrafe.
Foto: McAfee

John McAfee wurde offenbar in Spanien verhaftet und soll in die USA ausgeliefert werden. Dort will das Justizministerium den 75-Jährigen wegen Steuerhinterziehung und vorsätzlicher Unterlassung von Steuererklärungen strafrechtlich belangen. Die Börsenaufsicht SEC wirft dem Pionier im Bereich Antiviren-Software unter anderem vor, bestimmte digitale Währungen empfohlen zu haben, ohne offenzulegen, dass er dafür von den Initiatoren Beträge in Millionenhöhe erhielt. In diesem Zusammenhang sei auch McAfees Leibwächter angeklagt worden.

Eine Stellungnahme McAfees lag zunächst nicht vor. Die Anklage wegen Steuervergehen datiert bereits aus dem Juni. Sie wurde jedoch erst jetzt veröffentlicht. McAfee hatte in den 80er Jahren das nach ihm benannte, auf Antiviren-Software spezialisierte Unternehmen McAfee gegründet, aus dem er sich in den 90er Jahren zurückzog.

Im Jahr 2012 machte McAfee weltweit Schlagzeilen, als nach dem Mord an seinem Nachbarn im mittelamerikanischen Belize nach ihm gefahndet wurde. Nach einer abenteuerlichen Flucht durch den Dschungel kehrte er in die USA zurück. Dort ließ er sich unter anderem als Kandidat für die Präsidentenwahl 2016 registrieren. Außerdem stieg er wieder in die Entwicklung und Vermarktung von IT-Security-Produkten ein. In diesem Jahr kandidierte McAfee zunächst erneut, beendete seine Kampagne aber schon im März wieder. (dpa/pma)

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