Cybersicherheitsindex 2024

ITU stellt Deutschland bei Cybersicherheit gutes Zeugnis aus

12.09.2024
Deutschland ist eines von 46 Ländern, die in Sachen Cybersicherheit Vorbild sind, heißt es in einem UN-Bericht. Der Vatikan verlässt sich dagegen weitgehend auf göttlichen Beistand.
Deutschland gehört einem Bericht der UN-Organisation für Telekommunikation (ITU) zufolge zu den Vorzeigeländern in Sachen Cybersicherheit.
Deutschland gehört einem Bericht der UN-Organisation für Telekommunikation (ITU) zufolge zu den Vorzeigeländern in Sachen Cybersicherheit.
Foto: PabloLagarto - shutterstock.com

Im weltweiten "Cybersicherheitsindex 2024" der UN-Organisation für Telekommunikation (ITU) ist Deutschland eines von 46 Ländern, die wegen ihrer Maßnahmen als Vorbilder bezeichnet werden. Die Länder dieser Gruppe erreichen einen Indexwert von 95 bis 100. Dazu gehören neben den meisten westeuropäischen Ländern, den USA und Australien auch Ruanda, die Türkei und Vietnam.

Insgesamt wurden 194 Länder untersucht. Österreich und die Schweiz listet die ITU nur in Gruppe 2 auf - den Ländern mit einem Indexwert von 85 bis 95 Punkten. Bewertet wurde etwa der Rechtsrahmen zum Schutz vor Hackerangriffen sowie Kapazitäten zur Überwachung und technische Expertise. Die 29 Länder der zweiten Gruppe sieht die ITU aber "auf einem guten Weg". Zu ihnen gehören auch Russland und China sowie die EU-Länder Kroatien, die Tschechische Republik, Irland, Litauen, Malta, Polen, Rumänien und die Slowakei

Vatikan unter den Schlusslichtern

Die meisten Länder, insgesamt 105, seien nach dem Ausbau digitaler Dienste aber erst dabei, die nötigen flankierenden Maßnahmen zur Sicherheit auszuarbeiten und umzusetzen. Ganz am Anfang der Entwicklung stünden etwa Afghanistan und Nordkorea, aber auch der Vatikan.

Bei "kooperativen Maßnahmen" hat Deutschland der ITU zufolge am meisten Aufholbedarf - liegt aber trotzdem über dem europäischen Durchschnitt.
Bei "kooperativen Maßnahmen" hat Deutschland der ITU zufolge am meisten Aufholbedarf - liegt aber trotzdem über dem europäischen Durchschnitt.
Foto: ITU

Immerhin hätten 164 Länder Gesetze erlassen, um Kinder in der Online-Welt zu schützen. Nur 94 hätten aber auch Strategien und Initiativen entwickelt, um das Recht durchzusetzen, berichtet die ITU. 153 Länder hätten Cybersicherheit in Ausbildungspläne aufgenommen, aber vielerorts fehle es an effektiven Aus- und Weiterbildungen.

Zahl der Cyberkriminalitätsfälle steigt

Die ITU, auch internationale Fernmeldeunion genannt, empfiehlt nationale Aktionspläne, um Kapazitäten für Notfallteams zu schaffen, Expertinnen und Experten auszubilden und alle Bevölkerungsgruppen über die Risiken von Cyberkriminalität aufzuklären.

Dabei geht es zum Beispiel um Betrug via E-Mail, das Einschleusen von Schadsoftware auf fremden Computern zur Erpressung und Ähnliches. Die Zahl der Straftaten im Bereich Cyberkriminalität aus dem Ausland ist nach Angaben des Bundesinnenministeriums 2023 um 28 Prozent gestiegen. (dpa/rs/pma)

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