Die beliebtesten Hersteller und Distributoren wurden gerade gewählt, da steht schon das nächste Ereignis vor der Tür. Auf das Defilee der Channel-Exzellenzen folgt traditionell der Cloud Summit c.m.c. - 2022 wieder vor Ort in München am 1. Juni - mit dem Ausblick auf alles, was irgendwie mit Digitalisierung, den dazu passenden Dienstleistungen, Cloud und Channel zu tun hat. Hier stehen die MSPs im Mittelpunkt, die Managed Service Provider.
Gerade weil sich die Rahmenbedingungen für die globale Digitalisierung kaum verbessert haben, ist das Gedränge um nachhaltig ertragreiche Dienstleistungsverträge weiter groß. Trotz oder gerade wegen Patriot Act, DSGVO, Backdoors, Log4j und den unzähligen weiteren Sicherheitsmängeln der virtuellen Welt, drängen die großen Anbieter ihre Vertragspartner und die wiederum ihre MSPs, Systemhäuser sowie deren Außendienst zu möglichst langfristigen Abschlüssen mit Cashcow-Garantie.
Fachpersonal ist ja ähnlich knapp wie deutsche Cloud-Anbieter und -Lösungen, die garantiert keine Daten an Dritte weitergeben oder darauf Zugriff gewähren. So stehen gestandene Systemhäuser aller Größen mit Klientel und Fachkräften bei Investoren hoch im Kurs. Die stillen ihren Appetit bekanntlich nach dem Prinzip der analogen Nahrungskette: Die Großen fressen die Kleinen! Da derzeit nichts so billig ist wie Geld, wird gekauft was nicht niet- und nagelfest ist.
Fusionitis in der ITK-Branche
Investoren aus aller Herren Länder pumpen ihre inflationären Geldbestände nicht nur in Form von Krediten in IT-Unternehmen, sondern kaufen sich ein oder übernehmen diese gleich komplett. Solange es profitabler als Senioren-Immobilien- oder Krankenhäuser ist, werden immer mehr IT-Dienstleister mit Investoren-Backup auf den Markt kommen, um die verbliebenen Klein- und Familienunternehmen mit gewachsener Klientel aufzukaufen - oder wie es so schön heißt "auf das nächste Level zu heben".
Aber irgendwann ist die Fusionitis auch wieder vorbei und die Karawane zieht weiter, denn nichts wächst ewig im realen Leben. Und was bleibt, wenn die Investoren aussteigen?
Mein Fazit: Wenn Finanziers die Entwicklung des ITK-Markts über Gewinnabschöpfung bestimmen, was wird dann aus dem "Rückgrat der deutschen Wirtschaft", den Innovationen aus den Familienunternehmen des Mittelstands?
Bis demnächst, Euer Querschläger!
Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz. Alle Kommentare des CP-"Querschlägers" finden Sie im "Querschläger"-Archiv.