Joe Biden ist seit knapp drei Wochen offiziell im Amt als US-amerikanischer Präsident, nun rücken weitere Probleme ins Blickfeld, die sein Vorgänger hinterlassen kann. Zu einem der wichtigsten gehört wohl der Handelsstreit zwischen den USA und China, Huawei ist eine der großen chinesischen Firmen, die auf der Sanktionsliste der USA gelandet ist. Ihr CEO Ren Zhengfei meldete sich heute zu Wort, in einer ersten Pressekonferenz seit einem Jahr, als der Streit mit den USA eskalierte.
Laut den Berichten von " South China Morning Post", CNBC und AFP (via " The Verge") ging es primär um die Wiederaufnahme der Gespräche mit der US-amerikanischen Regierung. Als Folge der Sanktionen ist Huawei auf der Liste der größten Smartphone-Hersteller auf Platz fünf von vormals dem zweiten Platz gerutscht. Auch die 5G-Sparte des Konzerns leidet unter den Handelsbeschränkungen, in den USA ist der Hersteller von dem Markt ausgeschlossen.
Offenbar hat das erste 5G-Smartphone von Apple, das iPhone 12, geholfen, einige Huawei-Kunden in Europa zu überzeugen und das Geschäft mit 5G-Technologie etwas beschleunigt. Denn Zhengfei nennt das Telefon seines ehemaligen Wettbewerbers "das beste Smartphone der Welt". "Die Kunden im europäischen Hochpreis-Segment lieben Apple. Da Huawei keine High-End-Smartphones mehr baut, haben Apples Smartphones uns geholfen, zu beweisen, dass Huaweis 5G-Technologie die beste ist."
Huawei beteiligt sich trotz US-Sanktionen an dem Ausbau des 5G-Netzes in der EU, seit Kurzem entsteht eine Fabrik in Osten Frankreichs, wo der Hersteller einige Komponenten für 5G-Basisstationen fertigen wird. Es ist also kein Wunder, dass CEO von Huawei das iPhone 12 lobt. Wie so viel davor hat Apple die nächste Generation des Mobilfunks massentauglich gemacht, der verstärkte Einsatz der 5G-Verbindungen hat offenbar auch den Netzbetreibern Probleme aufgezeichnet, die davor nicht sichtbar waren. Die Generation iPhone 12 hat sich anscheinend als das beste Verkaufsargument für Huaweis Lösungen für 5G-Mobilfunk erwiesen. (Macwelt)