In gut zwei Wochen beginnt die WWDC in San Jose. Apple wird auf der Entwicklermesser erstmals Einblick in iOS 12 und macOS 10.14 geben, schon jetzt aber sind deutliche Spuren der Systeme zu sehen, berichtet 9to5Mac. Es sei jedes Jahr das gleiche Muster, ab Januar könne man in den Weblogs vereinzelte Zugriffe von Safari in neuen Systemversionen erkennen, bis zum Frühjahr nehme das zu und mehrere hundert Seitenaufrufe geschehen mit internen Vorabversionen von Apples Büros und Laboren aus. So ist es auch heuer, Ende April habe man einen ersten signifikanten Peak in den Statistiken gesehen - die Testerei bei Apple wird also immer intensiver.
Der Rhythmus ist seit dem Jahr 2011 und iOS 5 unverändert: Apple stellt auf seiner Entwicklerkonferenz eine neue Fassung des Betriebssystems vor und bringt sie nach etwa drei Monaten einer intensiven Testphase im Herbst heraus, zusammen mit einem neuen iPhone. Seit iOS 8.3 im Frühjahr 2015 gibt es auch jeweils eine Public Beta, gegen Ende Juni wird diese wieder für iOS 12 aufgelegt.
Seit Februar kursieren Berichte, Apple wolle sich in diesem Jahr verstärkt um Sicherheit und Stabilität des Systems für iPhone und iPad kümmern und weniger neue Features einbauen. Baustellen gibt es jedenfalls genügend, wie die immer wieder auftauchenden Sicherheitslücken zeigen oder jene Bugs, über die man mit bestimmten Buchstaben und Sonderzeichen iOS 11 zum Absturz bringen konnte.
Verbesserungen und Optimierungen tun also dringend Not, zuletzt hatte Google auf seiner Entwicklerkonferenz Google I/O mit Android P einige Neuerungen gezeigt, an denen sich auch Apple orientieren könnte. Darüber hinaus haben wir noch einige Wünsche an iOS 12 gesammelt, die wir teilweise schon seit Jahren mit uns herumtragen.
Googles Android: Plötzlich Vorbild
Wie Android P ein Vorbild für iOS 12 geben könnte, erklärt Michael Simon auf Macworld. Android-Systeme waren bislang für ein größeres Sicherheitsrisiko bekannt, vor allem weil man in vielen von Handyherstellern verwendeten Versionen nicht so leicht an ein aktuelles und gepatchtes System kommt. Simon sieht aber die bei Android gegebene Entkoppelung von System und Apps, die getrennt voneinander Updates bekommen, als vorteilhaft an. Denn zuletzt hatte der iPhone-Hersteller im Jahrestakt nicht nur das Betriebssystem mit neuen Funktionen oder Ansichten versehen, sondern zeitgleich auch zentrale Apps wie Mail, iMessages oder Kalender renoviert und aufgebohrt. Google würde sich hingegen bei neuen Fassungen, aktuell Android P, vor allem darum kümmern, dass Kernbestandteile des Systems besser oder erweitert würden. Auch die Oberfläche bekäme in subtiler, aber steter Weise Verbesserungen, während Apple Softwareoptimierungen eher aufgrund von Änderungen an der Hardware vornimmt, etwa 3D Touch oder die neuen Gesten für das Homebutton-lose iPhone X. Mit iOS 12 müsse Apple schließlich mehr liefern als versprochen, so wartet man etwa immer noch auf das längst angekündigte Airplay 2 und Apple Pay Cash kam auch erst mit einem Punkt-Update. Lieber sollte Apple Funktionen zurückhalten und diese erst in Public Betas einfließen lassen, wenn sie reif genug sind. Genau das scheint Apple aber mit iOS 12 zu planen.
Wunschliste
Ganz ohne Neuheiten wird Apple im Sommer aber iOS 12 nicht vom Stapel lassen, Macworlds Jason Cross hat daher einen kleinen Wunschzettel an Apple für das Betriebssystemupdate geschrieben. Ganz oben stehen da natürlich Verbesserungen, vor allem an Siri – Apple hinkt in Sachen künstlicher Intelligenz der Konkurrenz von Amazon und Google mittlerweile hinterher. Siri benötige vor allem eine bessere Stimmenerkennung und wie etwa Alexa mehr Spaßfunktionen wie das Erzählen von Witzen. Cross stört sich zudem an dem großen Overlay auf dem Bildschirm, das beim Verstellen der Lautstärke erscheint und daran, dass die Kamera-App zu wenige Konfigurationsmöglichkeiten lässt – man muss sich immer erst in die App Einstellungen bemühen, will man etwa das Videoformat ändern. Ein echter Dark Mode sei ebenso erforderlich wie die Möglichkeit, App-Icons komplett frei platzieren zu können. Das energieeffiziente OLED-Display des iPhone X könnte auch stets angeschaltet bleiben und etwa weiß auf schwarzem Hintergrund die Uhrzeit und das Datum zeigen. An die Benachrichtigungen muss Apple auch ran, zumindest sollte iOS 12 diese gruppieren, ehe sie überhand nehmen. Facetime schließlich sollte Gruppengespräche erlauben und den Portait-Modus ab iPhone 7 Plus könnte Apple auch mit Software allein für die eine einzelne Front- oder Rückkamera einbauen. Apropos Fotos: Warum Apple nach wie vor nur 5 GB an Gratis-Storage für die iCloud bietet, müsste Cupertino noch mal erklären – Druck könnte aber durch das Google Pixel bestehen, das für Fotos und Videos unbegrenzt Speicher zur Verfügung stellt. Zur I/O hatte Google zudem das Google Drive in Google One umbenannt und 15 GB freien Speicher gewährt. Cross wiederholt zuletzt auch eine alte Forderung, an die sich zahlreiche Entwickler anschließen: iOS 12 muss in der Variante für das iPad endlich mal ein Mehrbenutzersystem werden.
Neue Features von Apple
Nun hilft das Wünschen nicht immer weiter, auf dem Ohr zeigt sich Apple meistens taub. Doch gab es in den Wochen vor der WWDC einige Hinweise auf neue Funktionen. So will der Hersteller angeblich wohl auf die zunehmende Kritik an Smartphone-Abhängigkeiten bei Kinder und Jugendlichen reagieren: Ein neues Tool namens Digital Health wird den Eltern zeigen, wie lange ihre Kinder auf den Bildschirm gestarrt haben.
Zu den auf 2019 verschobenen iOS-Neuheiten sollen ein überarbeiteter Homescreen und Benutzeroberflächen für die Nutzung im Auto gehören, auch Verbesserungen für Apps wie Mail und Updates für Kamera-App, Bildbearbeitung und Sharing kommen demnach erst 2019. Einige neue Funktionen bleiben aber im Programm: So sollen schon 2018 Verbesserungen in den Bereichen Augmented Reality, Gesundheits-Apps und Kinderschutz kommen.
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Der neue Fokus auf Qualität und Performance ist nicht unumstritten, so fragten laut Bloomberg manche Apple-Manager im entscheidenden Meeting, ob dieser Ansatz wirklich zu höherer Qualität führe. Außerdem würden Kunden dazu tendieren, eher für neue Funktionen zu zahlen, als für mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit.
Die Herausforderungen an iOS 12 im Überblick
Was sich aus unserer Sicht im Betriebssystem von iPhone und iPad noch ändern muss, erklären wir hier.
Benachrichtigungen
Die Systemeinstellungen erlauben es, für jede App die Benachrichtigungen einzeln einzustellen. Ort, Dauer, Ton und Vibration können in unzähligen Menüs angepasst werden. Sobald jedoch mehrere Anwendungen eine Benachrichtigung senden, verliert der Nutzer im Sperrbildschirm die Übersicht. Google hat dies mit den letzten Versionen von Android besser gelöst und gruppiert die Mitteilungen, die zusammen gehören.
Benutzer müssen bislang mitunter mehrere Sekunden lang nach unten scrollen, um die gewünschte Benachrichtigung zu finden. Seit Einführung von iOS hat sich dieses Verhalten praktisch nicht verändert. Apple muss hier dringend nachbessern, ohne jedoch zusätzliche Komplexität zu erzeugen.
Widgets und 3D-Touch
Apple versuchte sich auch in Sachen Widgets und Schnellansicht von Anwendungen. Die neu eingeführte Widget-Ansicht erreicht man nach dem Rechts-Wischen vom Benachrichtigungsbildschirm aus. Dritthersteller können hier schnellere Wege zum Inhalt der eigenen App anbieten. Eine Podcast-App kann hier also die neusten Episoden anzeigen.
Die gleiche Ansicht ist auch oft mittels eines langen Drucks auf das App-Icon erreichbar. Der sogenannte 3D-Touch bietet auch hier eine Abkürzung zu den meist genutzten Funktionen. Leider nur passen diese zwei Konzepte selten zusammen. Um auf die Widget-Ansicht zu gelangen, dauert es zu lange und der Weg dorthin ist sehr umständlich.
Auch signalisiert Apple nicht, ob eine App 3D Touch unterstützt. Auch selbst wenn 3D Touch bei beispielsweise dem Mail Programm angewendet wird, so ist das direkte Tippen und Öffnen der App schneller, da nach dem Pop-Up meist nicht alle Fragen geklärt sind.
Apps in Nachrichten
Apples eigene Nachrichten-App (ehemals iMessage) hat in den letzten Iterationen die Möglichkeit bekommen, kleinere Plug-ins für GIFs und Sticker zu integrieren. Entwickler können zu Ihrer App ein Nachrichten Plug-in anbieten. Unter der Zeile zur Texteingabe findet sich nun eine Auswahl an Apps und dem eigenen App Store für Nachrichten.
Apple öffnet hier ohne ersichtlichen Grund eine weitere Komplikation im Gesamtkonstrukt iOS. Die Eingabezeile scheint nun nicht mehr Hauptaugenmerk zu sein, sondern nur noch Zusatz. Viele Anwender sind etwas überfordert, wo sie Nachrichten-Apps finden und installieren können. Auch tauchen diese nicht im eigentlichen App Store auf. (Die Sticker-Apps für iMessage finden sich ganz unten in dem Apps-Reiter in der App-Store-App "Sag es mit einem Sticker – Anm. der Redaktion).
Apple muss sich hier etwas einfallen lassen. Auch wenn neuartige Nachrichtendienste wie Slack immer beliebter werden, war die Einfachheit von Nachrichten unter iOS immer ein Alleinstellungsmerkmal. Auch in diesem Punkt muss Apple mehr in Sachen Design und nicht so sehr im Funktionsumfang nachliefern.
Entwicklungsumgebungen für iPad und Co.
Mit der Einführung der Swift Playgrounds ging Apple einen neuen Weg und lässt Programmierkurse direkt in einer App ausführen. Alle Anwendungen von iOS sind in eine Sandbox gepackt, sie können daher keinen Programmcode von anderen Apps ausführen. Um also auf dem iPad entwickeln zu können, benötigt es eine Alternative.
Apple könnte hier nachlegen und eine direkte Kommunikation zwischen zwei Anwendungen ermöglichen. Da es jetzt möglich ist, mehrere Anwendungen parallel zu starten, gäbe es auch die Option, einen Kompiler laufen zu lassen, während eine andere Anwendung den Programmcode zur Verfügung stellt.
Wie unter macOS könnten anschließend Programmcode-Editoren den Weg in den Apple Store finden. Apple bietet die bereits bestehenden Unix-Funktionen an, um den Code zu kompilieren.
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Dank einer solchen mobilen Entwicklungsumgebung auf dem iPad könnte iOS zu einem beliebten Entwickler-Betriebssystem werden und damit dem Beispiel von macOS folgen. Apple müsste dafür aber über einen gewaltigen Schatten springen. Aber bereits mit der Dateien-App hat Apple bisherige Ideologien von Steve Jobs über den Haufen geworfen. Um dem Surface und Pixelbook weitere Nutzer streitig zu machen, bleibt Apple über kurz oder lang keine andere Wahl, als die Entwicklung auf dem iPad zu ermöglichen, wie auch immer diese abläuft.
Anordnung der Anwendungen
Seit iOS 1.0 (damals noch iPhone-OS genannt) hat sich hier praktisch nichts geändert. Wo Android mit freibewegbaren Anwendungslogos protzt, schieben sich neu installierte Apps unter iOS immer noch automatisch auf einen freien Platz. Entweder man erstellt sich mehrere Ordner und verbaut sich damit die Übersichtlichkeit, oder man muss durch mehre Bildschirme scrollen, um zur gewünschten Anwendung zu gelangen. (Ein langer Tipp auf ein App-Icon, bis alle Icons wackeln, erlaubt es nach wie vor das Verschieben von diversen Apps im einzelnen Bildschirm sowie zwischen den unterschiedlichen Bildschirmen. – Anm. der Redaktion)
Jony Ive, Apples Design-Guru, deutete an, dass das iPhone X zum ersten Mal die Möglichkeit biete, das Design und die Handhabung komplett per Software ändern zu können. Apples neustes Smartphone ist im Prinzip nichts anderes als ein großer Bildschirm.
Das Finden einer installierten Anwendung gestaltet sich dank der Spotlight-Suche nicht sonderlich schwer, dennoch könnte eine runderneuerte Benutzeroberfläche das iPhone X und das iPad ausreizen, wo Platz nicht wirklich Mangelware ist.
Kommt mit Version 12 also endlich eine totale Runderneuerung von iOS? Apple bietet aber immer noch iPhones mit Home-Button an. Könnte Apple zwei unterschiedliche Versionen von iOS herausbringen? Oder stoppt die alte Hardware die neuen Konzepte? Apple muss sich aber auf alle Fälle etwas einfallen lassen.
Standardanwendungen
Alle Jahre wieder: Der Ruf nach dem Ändern von Standardanwendungen für E-Mail und Browser ist so groß wie lange nicht. Smartphones haben für einen großen Teil der Bevölkerung den Desktop-Computer als Hauptgerät ersetzt. Das hat unter anderem zur Folge, dass der Bedarf an verschiedenen Anwendungen wächst. Nicht jeder kommt mit Apples Mail-Programm klar oder benutzt Google Mail aus anderen Gründen.
Noch immer öffnet iOS Weblinks in Safari und E-Mails in Mail. Es ist nicht möglich, etwa Firefox als Standardbrowser einzurichten. Man darf sich fragen, warum das unter macOS erlaubt ist, aber nicht unter iOS. Die Zeit dürfte reif sein, diese Funktionalität endlich zu zulassen ohne Angst haben zu müssen, dass Nutzer abwandern. Das Gegenteil dürfte eher der Fall sein.
Einheitliche Schaltflächen und Menüs
Kaum zu glauben, dass Apple hier gepatzt hat. Die Notizen-App besitzt einen Android-Button zum Ändern von Schriftart und Farbe. Die Kamera-Anwendung hat versteckte Menüs und schwer zu erkennende Schaltflächen. Menüs sehen unter Pages anders aus als bei der Notizen-App und komplett verschieden zur Kamera. Apple muss hier endlich aufräumen. Natürlich verhalten sich die Anwendungen auch unterschiedlich, dennoch war es Apples große Stärke, alles einheitlich und einfach zu gestalten.
Die Notizen-Anwendung ist hier das beste Beispiel. Selbst in einer einzigen App gibt es drei unterschiedliche Wege, Schriftart und Farbe zu ändern. In der iOS-Version für das iPhone taucht eine runde Schaltfläche beim Scrollen auf, die sich wie unter Android in ein Menü verwandelt. Auch via der oberen Schaltfläche lassen sich Änderungen vornehmen.
Auf dem iPad hingegen ist die runde Schaltfläche nicht mehr da. Dafür blendet sich bei angedockter Tastatur eine graue Leiste ein. Klickt man auf den Pfeil ganz rechts, verschwindet diese und dafür taucht ein neues Menü auf. Die graue Leiste ist auch bei Pages sichtbar, jedoch erscheint beim Ausblenden dieser Leiste kein zweites Menü.
Apple bietet in jeder eigenen Anwendungen mittlerweile mehrere Wege an, genau die gleiche Aktion auszuführen. Unter gewissen Umständen ergibt dies auch Sinn (wie das Kursiv/Fett Markieren von Texten). Aber aktuell muss der Nutzer zuerst mit der Anwendung herumspielen, um zu wissen nach welcher Aktion welches Menü erscheint und verschwindet.
Apple war immer um Vereinfachung und eine Vereinheitlichung bemüht. Die Menüzeile unter OS X und macOS zeigt dies perfekt. Zu hoffen ist dass Apple auch unter iOS diese Richtlinie wieder einführt.
Auch packt Apple in der eigenen Notizen-App einen Dokumenten-Scanner ein. Dieser ist aber nicht so leicht zu finden. Wollen Nutzer also Dokumente scannen und diese in der Dateien-Anwendung sichern, so müssen Sie den Umweg über die Notizen gehen. Intuitiv geht anders.
Einheitliche Gesten auf allen Gerätetypen
Mit iOS 11 unterstützt Apple vier Arten von Geräten. Herkömmliche iPhones, die Standard-iPads, das iPhone X und das iPad Pro. Die vier haben unterschiedliche Anpassungen bekommen und iOS geht hier auf die unterschiedlichen Typen ein. Dennoch: Das Kontrollzentrum öffnet sich unter dem iPhone 8 anders als auf dem iPhone X. Die Multitasking-Ansicht ist auf dem iPad Pro eine andere und öffnet sich anders auf dem iPhone X und dem iPhone 8.
Wenn Kunden also vom iPhone 8 auf das iPhone X umsteigen, existieren mit dem Öffnen vom Kontrollzentrum, des Aktivieren der App-Ansicht und dem Schließen von Apps bereits andere Gesten. Anschließend muss der Nutzer bei der Handhabung des iPads wieder umdenken und die neuen Gesten herausfinden. Apple könnte hier zumindest iPhones gleich behandeln oder Videos wie unter macOS einführen, um die unterschiedlichen Gesten zu erklären.
Kunden greifen zu Apple-Produkten, um in einem Ökosystem zu bleiben und sich so auf die Arbeit und nicht die Bedienung der Geräte konzentrieren können. Mit den verschieden Gesten und Eigenarten der unterschiedlichen Geräte wird dieser Vorteil zunehmend zunichte gemacht.
Dass Apple mit den Gesten experimentiert zeigt sich auch anhand der dritten Beta Version von iOS 11.2. Diese Version führt einen Indikator für das Kontrollzentrum auf dem iPhone X ein. Dies weckt die Hoffnung, dass Apple sehr kurzfristig auf Rückmeldungen von Apple-Kunden reagieren kann.
Mehr Sicherheit bitte!
Das iPhone ist schon jetzt mobile Geldbörse, Ausweis, privater Dateispeicher und mehr. Wer Zugang zu einem fremden iPhone hat, kann das Leben der Person bis ins kleinste Detail nachverfolgen. Seit iOS 11 brauchen Angreifer nur noch das Passwort eines iPhones, um anschließend auch an nicht offen vorliegende Daten zu kommen.
Ein Beispiel: Bis Version 10 von iOS war es nicht möglich, das Backup-Passwort zu ändern, ohne das gesamte iPhone auf die Werkseinstellungen zurück zu setzen - dafür benötigt man auch noch das Passwort der Apple ID. Wichtig ist dies, da ein passwortgeschütztes Backup alle Passwörter und Schlüssel eines Nutzers enthält. Die anschließende Sicherung speichert alle Daten im Klartext ab.
Seit iOS 11 ist es laut Apple möglich, das Backup Passwort zurück zu setzen. Sprich: Ein Angreifer benötigt nur noch das Passwort oder den PIN des iPhones, setzt das vorher angelegte Sicherungspasswort zurück und legt ein neues an. Anschließend erstellt er ein Backup des iPhones und hat alle Passwörter im Klartext vorliegen.
Noch bis Version 10 war dieses Vorgehen nicht möglich. Einmal gesetzt konnte man das Sicherungspasswort nicht ändern und der Angreifer verliert beim Ändern des Passworts alle Daten auf dem iPhone. Mit iOS 11 verliert er nur noch die Standardeinstellungen und nicht die Gerätedaten.
Auch wenn das Szenario nicht häufig ist und das Erlangen der PIN für das iPhone für Dritte schon schlimm genug ist: iTunes-Sicherungspasswörter verlieren somit fast vollständig ihren Zweck. Sind Nutzer denn sicher, wenn auf dem iPhone noch iOS 10 installiert ist? Leider nein, denn der Angreifer kann einfach auf iOS 11 aktualisieren und hat anschließend die Möglichkeit, ein neues Sicherungspasswort fest zu legen.
Dieser Artikel eines Sicherheitsforschers beschreibt auch, dass es mit iOS 11 möglich ist, das iCloud Passwort zurück zu setzen. Alles was dafür nötig ist, hat der Angreifer mit dem iPhone in der Hand. Die einzige Schwierigkeit besteht auch hier, den iPhone-PIN herauszufinden. Ist das der Fall, können Dritte das iPhone dazu verwenden, um alle iCloud-Passwörter zurück zu setzen und neue zu vergeben.
Fazit
Auch wenn sich viele Anwender noch mehr Funktionen wünschen und bemängeln. dass Desktop-Betriebssysteme nach wie vor leistungsfähiger sind als die mobilen Alternativen, so muss Apple in iOS gehörig aufräumen. Nicht von Apple gewohnt sind massive Sicherheits- und Designmängel. Anwender greifen zu Apple-Produkten da diese intuitiv, zugänglich und einheitlich sind.
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Mit der letzten Iteration hat Apple zwar gehörig in Sachen Funktionen, vor allem auf dem iPad Pro, nachgelegt, jedoch seine Hausaufgaben in Sachen Bedienbarkeit nicht gemacht. Berichten von 2016 zufolge wurden iOS- und macOS-Teams zu einer einzigen Einheit zusammen gelegt, der Craig Federighi als oberster Chef vorsteht. Ob dies jetzt zur Benachteiligung eines der Systemen führt, ist nicht bekannt. Wohl aber liefert das einen Erklärungsansatz, warum es in den letzten Monaten zu Lücken gekommen ist, die auf anscheinend auf Leichtsinn basierten. Die Teams mussten sich auf neue Prozesse einstellen.
Es bleibt zu hoffen, dass Apple mit 2018 ein herausragendes Jahr in Sachen Softwareentwicklung bevorsteht, sich die verschiedenen Teams aufeinander einstellen und sowohl grundlegende Probleme als auch neue Funktionen auf der ToDo Liste abhaken.
Quelle: Macwelt