Wie Noe weiter sagte, liegen die nun angestrebten Synergien auf der Kostenseite über denen, die Pfleiderer bei der Due Dilligence identifiziert hatte. Ursprünglich war man hier von 15 Mio bis 20 Mio EUR ausgegangen. Nach wie vor würden die meisten Synergien aus dem Pergo-Kauf aber in den Bereichen Einkauf, Logistik und Fertigung generiert werden.
Pfleiderer hatte im Januar angekündigt, den schwedischen Laminathersteller für rund 300 Mio EUR zu übernehmen. Mit der Übernahme wollte Pfleiderer vor allem auch das Nordamerika-Geschäft stärken. Hier sind die Marktaussichten allerdings zumindest kurzfristig eher trübe. So rechnet Noe nicht damit, dass sich der Markt im laufenden Jahr bessern wird. Er verweist dabei unter anderem auch auf die Auswirkungen der Subprime-Krise und die Situation am US-Immobilienmarkt. Für 2008 habe man zumindest die Hoffnung, dass es in den für Pfleiderer relavanten Märkten in Nordamerika wieder aufwärts geht.
Noe verwies darauf, dass Pergo aber auch ein Drittel des Umsatzes in Europa mache. Hier verlaufe das Geschäft "exzellent" und liege bereits jetzt deutlich über der für 2008 ausgegebenen EBITDA-Zielmarge von 15%.
Im ersten Halbjahr 2007 hatte Pfleiderer vor allem dank einer der positiven Entwicklung des Geschäfts im Kernmarkt Westeuropa sowie aus gestiegenen Umsatz- und Ergebnisbeiträgen des "stark wachsenden Geschäfts" in Osteuropa Umsatz und Ergebnis auf Konzernebene deutlich gesteigert. Das Umsatzwachstum in Europa habe dabei die schwächere Geschäftsentwicklung in Nordamerika kompensieren können. Im laufenden dritten Quartal entwickeln sich die Geschäfte laut Noe "wie zu Beginn des zweiten Quartals".
Noe bekräftigte die Strategie seines Unternehmens, künftig vor allem in Wachstum in Osteuropa investieren zu wollen. Dabei wolle Pfleiderer "primär organisch wachsen". So lange die Integration von Pergo noch nicht abgeschlossen ist, sei ohnehin nicht mit einem großen Schritt bei möglichen Zukäufen zu rechnen, so Noe.
Noe kündigte zudem an, dass sich die Rückkehr des Vorstandssprechers Hans Overdiek noch etwas verzögere. So habe sich Overdiek im Juli noch einer zusätzlichen Operation unterziehen müssen. Overdiek befinde sich aber nach wie vor auf einem guten Wege der Genesung und freue sich bereits auf seine Rückkehr in das Unternehmen, so Noe. So werde Overdiek erst nach Abschluss seiner Rehabilitation im laufenden dritten Quartal seine Arbeit bei Pfleiderer wieder aufnehmen.
Overdiek war im Februar bei einem Autounfall schwer verletzt worden. Zuletzt hatte das Unternehmen eine Rückkehr des Managers im Juli in Aussicht gestellt. Die Vorstandsaufgaben Overdieks bei dem MDAX-Konzern werden derzeit von den weiteren drei Vorstandsmitgliedern Michael Ernst, Robert Hopperdietzel und Finanzvorstand Noe wahrgenommen.
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