Intel will ab dem 24. April M.2-Karten anbieten, die sich deutlich von herkömmlichen SSDs unterscheiden. Die in den Größen 16 GB und 32 GB angebotenen Optane-Memory-Speicher nutzen 3D-Xpoint- statt Flash-Speicher und sollen beim Lesen maximal 1,2 GB/s erreichen und beim Schreiben auf 280 MB/s kommen.
Als Bootlaufwerk für Windows 10 lassen sich die für 44 bzw. 77 US-Dollar angebotenen SSDs aber nicht einspannen. Die Laufwerke dienen vielmehr als schneller Zwischenspeicher für traditionelle Festplatten. Dafür nutzen sie die schon 2011 eingeführte Technik namens Smart Response Technology. Damit richten sich die beiden ersten Optane-Speicher von Intel eher an Anwender mit schwachbrüstigen Rechnern, in denen noch eine Festplatte arbeitet. Laut IDC trifft dies noch auf ungefähr 80 Prozent aller Desktop-Computer weltweit zu.
Bei einer Präsentation von Intel bootete ein Intel NUC mit 2,5-Zoll-Festplatte und Optane-Speicher bei jedem Neustart etwas zügiger, da Teile des Betriebssystems und häufig genutzte Programme auf dem Zusatzlaufwerk zwischengespeichert wurden. Soll das Optane-Laufwerk allerdings in einen anderen Rechner transferiert werden, muss es zuerst über eine Software vom alten Rechner getrennt werden, sonst droht Datenverlust. Zudem ist die Nutzung derzeit auf nur ein Optane-Laufwerk begrenzt. Kommen also zwei Festplatten im Rechner zum Einsatz, kann nur eine vom schnellen Cache profitieren.
Betrachtet man hingegen nur den Preis der neuen Optane-Laufwerke, bleibt ein fader Beigeschmack. Für ungefähr 60 Euro bekommt man bereits eine SATA-SSD mit 128 GB Speicherplatz, die ebenfalls für eine deutliche Geschwindigkeitssteigerung im Vergleich zu einer Festplatte sorgt. Intel führt zwar an, dass viele Anwender ihre große Festplatte gern behalten möchten. Dies wäre mit einer kleinen SSD als Bootlaufwerk aber ebenfalls möglich.
Konkrete Angaben zum Geschwindigkeitszuwachs durch ein Optane-Laufwerk macht Intel noch nicht. Das Tempo könne jedoch mit dem einer SSD mithalten oder sogar höher ausfallen. (PC-Welt)
Lesetipp: Festplatte, SSD, USB & Co. - Was ist der beste Speicher?