Die Schmach konnte Intel nicht auf sich sitzen lassen: Im November 2020 hatte auch der PC-WELT-Test gezeigt, dass AMDs Ryzen 9 5900X die CPUs von Intel deutlich schlägt. Auf seinem digitalen CES-2021-Event hat Intel nun zwei Monate später als Antwort die neue Desktop-CPU Intel Core i9-11900K vorgestellt
Intel verspricht beim Core i9-11900K, der mit der 11ten Generation der „Rocket Lake S“-Architektur gefertigt wird, eine um 19 Prozent gesteigerte Leistung (IPC – Instructions per clock) im Vergleich zur Vorgängergeneration. Bei der Gaming-Performance soll die neue CPU damit den besagten Ryzen-CPUs mindestens ebenbürtig und sogar leicht überlegen sein.
Bot der Core i9-10900K noch 10 Kerne mit 20 Threads, sind es beim 14-Nanometer-Nachfolger Core i9-11900K nun nur noch 8 Kerne mit 16 Threads. Im Turbo erfolgt die Taktung mit 5,3 Gigahertz (Single Core) und 4,8 Gigahertz (alle Kerne). Den Basis-Takt hat Intel noch nicht verraten, beim Core i9-10900K lag er noch bei 3,7 GHz.
Hinzu kommen beim neuen Core i9-11900K auch noch Verbesserungen wie ein 8-Lane-DMI-interface zwischen dem Prozessor und dem Chipsatz und die von 16 auf 20 erhöhten PCI-Express 4.0 Lanes, wodurch Intel mit den Ryzen-CPUs – endlich – gleichzieht. Der neue integrierte Xe-GPU-Kern soll eine 50 Prozent höhere integrierte Grafikleistung bieten. Außerdem wird nun auch der schnellere DDR4-3200 Speicher unterstützt.
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Der Core i9-11900K wird später in diesem Quartal auf den Markt kommen. Einen Preis verrät Intel aber noch nicht. Zeitgleich werden auch die neuen 500-Series-Hauptplatinen-Chipsets starten. Der Core i9-11900K ist aber auch abwärtskompatibel zu den bereits verfügbaren 400er-Chipsets.
Unterm Strich, so Intel, sei der Core i9-11900K bei der Gaming-Leistung sogar etwas besser als AMDs Ryzen 9 5900X. Schaut man sich die von Intel hierzu präsentierte Benchmarks-Grafik an, in der beide CPUs verglichen werden, erkennt man eine im niedrigen einstelligen Prozentbereich höhere Leistung. Wobei aber Intel nur 1080p-Gaming-Benchmarks präsentiert. Und diese natürlich auch noch mal von unabhängiger Stelle bestätigt werden müssen. Bis dahin sind diese folgenden Angaben wie immer mit Vorsicht zu genießen:
Erstellt wurden die Benchmarks laut Angaben von Intel auf einem Rechner mit Core i9-11900K, MSI Z490 Godlike (Mainboard), 32 Gigabyte DDR4-3200 RAM, Samsung 970 Evo Plus 1 TB SSD und EVGA RTX 3080 XC3. Jeweils unter Windows 10 20H2 mit aktuellen Nvidia-Treibern. Beim AMD-Rechner wurde das Mainboard durch ein Asus Crosshair VIII Formula X570 ersetzt.
Den TDP des Core i9-11900K gibt Intel mit 125 Watt an im Gegsatz zum TDP von 105 Watt beim Ryzen 9 5900X.
Bestätigt: Rocket Lake gibt es auch in 14 Nanometer
Einen ersten Ausblick auf Rocket Lake-S hatte Intel bereits im Oktober 2020 gegeben. Damals war noch nicht ganz klar, ob die neuen CPUs ausschließlich mit der aktuelleren 10-Nanometer-Technik gefertigt werden. Es gab auch Gerüchte, es werde Modelle geben, die mit der 14-Nanometer-Technik gefertig werden.
Die Frage hat Intel jetzt mit dem Core i9-11900K beantwortet: Dieser basiert zwar auf der für die 10-Nanometer-Fertigung konzipierten "Cypress Cove"-Architektur, diese wurde aber für die 14-Nanometer-Fertigung quasi zurückportiert.
Das erklärt auch letztendlich, warum der Core i9-11900K nur 8 statt 10 Kerne des Vorgängers besitzt. Dazu sagte Intels Brandt Guttridge (Senior Director of the Desktop Products Group) konkret:
„Unser Fokus lag auf der Maximierung der realen Leistung, die eine Kombination aus Frequenz und IPC ist. Als wir uns also die Mikroarchitektur ansahen, haben wir das 10-nm-Design sowohl für die CPU als auch für die Grafik auf den 14-nm-Fertigungsknoten portiert. Da das 10nm-Design kleinere Transistoren hat und der 14nm-Fertigungsknoten etwas größer ist, konnten wir maximal acht Kerne auf Rocket Lake unterbringen.