Intel hatte kürzlich die Starttermine der neuen Core-i9-Prozessoren (Skylake-X) verraten. Ab Ende Juni kommen die ersten Modelle auf den Markt, bis zum Erscheinen des 18-Kerners Core i9-7980XE werden aber noch einige Monate vergehen. Ab Ende Juni wird aber die 10-Kern-CPU Core i9-7900X erhältlich sein. Die britische Website Hexus.net hat nun einen Test des neuen 10-Kerners veröffentlicht. Und das, obwohl eigentlich Intel noch keine Freigabe für Tests gegeben hat.
In dem Review loben die britischen Tester den hohen IPC (Instructions per Cycle) und die hohe Multi-Core-Leistung der neuen 1000-Dollar-CPU. Bei allen CPU-Benchmarks kann sich der Core i9-7900X auf den Top-Plätzen positionieren und schlägt damit den Core i7-6950X (10 Kerne) und AMDs Ryzen 7 1800X (8 Kerne). In 3DMark Fire Strike Extreme (QHD-Auflösung) landet die CPU mit 10.286 Punkten mit kleinem Abstand hinter dem Core i7-6950X und Core i7-6900K.
Auch im Bereich Gaming macht die neue Skylake-X-CPU sowohl in Hitman (106,5 Bilder pro Sekunde) als auch in Deus Ex: Mankind Divided (54,1 Bilder pro Sekunde) in der QHD-Auflösung eine gute Figur. Lediglich bei Total War: Warhammer registrierten die Tester einen enormen Leistungseinbruch, denn hier landete der Core i9-7900X nur im Mittelfeld. Vermutlich hängt dies mit fehlenden Software-Optimierungen zusammen. Übertaktet erreichte der Intel Core i9-7900X bei Cinebench einen Wert von 2.488 Punkten statt 2.187 Punkten im nicht übertakteten Zustand.
Hoher Energieverbraucher, gute Übertaktbarkeit
In den Strom-Messungen registrierten die Tester einen hohen Stromverbrauch, sowohl beim Gaming als auch beim Video-Endcoding und im Leerlauf. Bei letzterem wurden 51 Watt gemessen, während alle anderen aktuellen CPUs von Intel und AMD unter 50 Watt verbrauchen. Beim Gaming verbrauchte die CPU hohe 256 Watt. Noch krasser fiel der Abstand zur Konkurrenz beim Video Encoding mit 214 Watt aus. Abzuwarten bleibt, wie die Werte bei offiziellen Tests ausfallen werden. Derzeit könnte es sein, dass die Chipsatz-Treiber noch nicht optimiert sind. Die Tester spekulieren allerdings darüber, dass eventuell Intel bei der High-End-CPU für Konsumenten eine möglichst hohe Performance gegenüber der Stromeffizienz favorisiert habe.
Lob gibt es in dem Test dafür bei der Übertaktbarkeit. Bei 1,25 Volt konnten die 10 Kerne auf satte 4,7 Gigahertz übertaktet werden. Allerdings wird die CPU bereits ab 1,3 Volt bis zu 100 Grad heiß, so dass für eine höhere Übertaktung eine möglichst starke Kühlung notwendig ist, sonst verringert die CPU automatisch ihre Geschwindigkeit.
Aus dem Test geht nicht hervor, welches Mainboard mit dem neuen X299-Chipsatz verwendet wurde. Spannend wird natürlich die Frage, wie die neuen AMD Threadripper-CPUs im Vergleich zu den neuen Skylake-X-CPUs abschneiden werden. (PC-Welt)