"Die wesentlichen Branchentrends werden in ihren kurzfristigen Auswirkungen überschätzt und in ihren langfristigen unterschätzt" - so brachte es Synaxon-Vorstandschef Frank Roebers im Interview mit ChannelPartner einmal auf den Punkt. Wer diesem Leitgedanken folgend die IT-Branche und speziell den IT-Dienstleistungsmarkt durchleuchtet, muss nach den prägenden Trends nicht lange suchen, denn:
Der Diskurs über die digitale Transformation wird technologisch bestimmt von Automation, KI, Cyber- und Informationssicherheit, X-as-a-Service oder Hybrid-Cloud-Betriebsmodellen, während kulturell Aspekte wie Modern Work, Change Management, Nachhaltigkeit, Mut, Diversität, Inklusion und Teilhabe oder Digital Leadership dominieren.
Kunden geben das Tempo vor
Gut erkundet sind dabei auch die Ursachen dieses Wandels: Unternehmen jeder Branche erfahren eine vom Kunden her getriebene Disruption. Sie fordert schneller, effizienter und agiler auf Marktänderungen zu reagieren, Kunden über ihre jeweils individuell bevorzugten Kanäle zu erreichen oder auch Partner, Lieferanten und Kunden unmittelbarer in die Entwicklung innovativer Produkte und Services einzubinden.
Die kurzfristigen Auswirkungen dieser Entwicklung: IT-Technologie als Enabler dieses Wandels wird für Kunden und IT-Dienstleister immer komplexer, ebenso die Wertschöpfungsketten mit ihren ergänzenden Services. Die Digital Leader nutzen IT-Technologie nicht nur, um ihre Backoffice-Prozesse (HR, CRM, ERP etc.) zu optimieren, sondern entwickeln eigene Apps, SaaS-Lösungen und Plattformen und werden so selbst zu Technologie-Anbietern in ihrer Branche und auch darüber hinaus.
Transformation der Kunden erfordert Transformation der IT-Dienstleister
Diese Unternehmen suchen auf ihrer Transformations-Reise immer wieder nach IT-Dienstleistern, die Digital Leadership verstanden haben, Transformation und kulturellen Wandel selbst vorleben und aus dieser Erfahrung heraus Kunden die richtigen strategischen Fragen stellen, gemeinsam Ideen und innovative Lösungen entwickeln können.
Das setzt seitens des Dienstleisters ein enorm breit gefächertes Know-how voraus und gleichzeitig einen hohen Grad an Kompetenztiefe über alle IT-Bereiche hinweg. Kein Wunder also, dass aktuell insbesondere kleinere und mittelständische Systemhäuser zu größeren Einheiten fusionieren - zunehmend unter Beteiligung von Finanzinvestoren.
Kurzfristige Effekte versus langfristige Folgen
Das wachsende Engagement der Finanzinvestoren im IT-Dienstleistungssektor ist sichtbares Indiz für den radikalen Wandel dieses Marktes. Denn diese Player investieren in die Drehkreuze der Zukunft, nämlich in Experten für As-a-Service-Modelle und Plattformen. Die Ausgaben für As-a-Service-Lösungen werden bald mehr als 50 Prozent des Gesamtmarkts ausmachen", schätzt Barbara Florschütz, Geschäftsführerin der Information Services Group (ISG) Germany. "Wir stehen unmittelbar vor einem echten Wendepunkt."
Auf dem Systemhauskongress werden wir uns deshalb sowohl mit den Kurz- als auch den Langzeitfolgen intensiv befassen. Neurowissenschaftler und Bestsellerautor Dr. Henning Beck sowie der Wachsstumsstratege und M&A-Experte Oliver Wegner werden in ihren Keynotes Zukunftsperspektiven aufzeigen.
Strategien und Methoden zur Umsetzung
Wie sich IT-Dienstleister auf diese Zukunftsszenarien strategisch vorbereiten und die Customer Journey ihrer Kunden erfolgreich gestalten können, werden wir unter anderem diskutieren mit Heinrich Zetlmayer (CEO von Skaylink und Industry Expert & Operational Support bei Waterland Private Equity) und Bernd Krakau (Group COO & Executive Board Member bei netgo group und Vorstand der EuroCloud Deutschland) und Heiko Henkes (Director und Principal Analyst, ISG).
Welche konkreten Maßnahmen, Methoden und Technologien Systemhäusern und MSPs sowie deren Kunden auf diesem Weg unterstützen können, schildern am Beispiel ihrer eigenen Unternehmen unter anderem:
Matthias Bohling(Geschäftsführer, SalesManufaktur); Marc Hurrelmann (CEO, Midland IT); Wibke Jellinghaus (Projektmanagerin / PMB, arineo); Sven Erhatic (Geschäftsführer, Smaworx); Dr. Roland Kaltefleiter (Vorstand, NetUSE AG); Dr. Roland Kaltelfleiter (Gründer und Vorstand, NetUse); Markus Klinkspor und Adrian Woizik (Geschäftsführer, Thinking Objects); Ralf Korb (Korb & Kollegen); Dmitry Rasin (Business Unit Lead, demicon); Karl-Heinz Reitz (Geschäftsführer / Director Human Resources, Computacenter); Volker Scheidler (Vorstand, acoris); Olaf Windhäuser (Member of the Executive Board, Sysback), Sven Wulf (Geschäftsführer, Schneider & Wulf) Marc Zimmermann (Leiter Competence Centers Core & Hybrid Infrastructure, IT-HAUS)
Während des gesamten Events, den ChannelPartner auch dieses Jahr wieder gemeinsam mit dem Systemhausnetzwerk iTeam und der Synaxon Akademie gestaltet, können sich Teilnehmer jederzeit zu 1:1 Meetings verabreden oder im Networking-Roulette mit anderen Teilnehmern netzwerken.
GAIA-X:Toppt oder floppt die europäische Daten-Cloud?
Gestartet mit viel Enthusiasmus, macht sich inzwischen Ernüchterung und auch Skepsis zur Gaia-x-Initiative breit. Die nächsten Monate werden wohl darüber entscheiden, ob die europäische Daten-Cloud eine Chance hat oder bei dem Projekt die Lichter ausgehen.
In einem Panel mit zwei Experten trifft Skepsis auf Zuversicht: Jürgen Brombacher (Head of Cloud Consulting, matrix technology) und Stefan Schäfer (Head of Global Product Marketing, OVHcloud) werden die Chancen dieses Projekts und die Risiken des Scheiterns kontrovers diskutieren.
Der profitable Weg zum as-a-Service Provider
Wie Service Provider Vertrieb, Management und Abrechung von Managed Cloud Services mit CloudBlue automatisieren können, schildert Tom Schröder (Head of DACH, CloudBlue) an konkreten Best Practices.
Deutschlands beste Systemhäuser 2021
Feiern werden ChannelPartner und Computerwoche auch die Leistungen der IT-Dienstleister mit der Award-Verleihung an die besten Systemhäuser Deutschlands.