Ingram Macrotron setzt Fokus auf E-Business

10.07.1999

MÜNCHEN: E-Business heißt das Schlagwort, auf das Ingram Ma-crotron ab jetzt den Fokus legen möchte. Die neueste Ergänzung der elektronischen Medien ist ein Webshop für die Handelspartner.

Ab November können sich Fachhändler mit Ingram Macrotrons Hilfe einen eigenen Webshop bauen. Der Probeshop ist in den ersten drei

Monaten kostenlos, danach beträgt die Ladenmiete 49 Mark im Monat. "Es ist um ein Vielfaches teurer, mit einer eigenen Lösung zu arbeiten. Die Partner können sich viel Geld sparen, wenn Sie unser Angebot nutzen", argumentiert Michael Kaack, Vorstandsvorsitzender des Distributors, für den Webshop. Kleinere und mittlere Fachhandelsunternehmen möchte der Broadliner dafür gewinnen. Das Ziel: Bis Ende Januar 2000 sollen 2.000 virtuelle Läden von Macrotron-Partnern im Netz stehen. Vor allem im Business-to-Business-Bereich soll der Onlineshop eine Arbeitserleichterung für die Fachhändler und Systemhäuser sein, die tagsüber bei Kunden sind und nicht immer zusätzlichen Mitarbeiter für die Auftragsannahme haben.

Drei Monate lang kostenlos

Die Erstinstallation der Lösung, die auf der Software von Intershop basiert, soll in drei Schritten laufen: Der Fachhändler zieht sich die Software für den Shop aus dem Netz, richtet sie nach den eigenen Corporate-Design-Vorgaben ein, wählt die Produkte aus dem Preislisten-Frontend aus und legt seine individuelle Kalkulation auf seine Einkaufspreise. Im Probeshop ist die Produktzahl auf 1.000 limitiert, danach erhöht sich die Zahl auf 5.000. Ein weiterer Vorteil neben dem niedrigen Mietpreis ist die Offenheit für Fremdprodukte und Fremdlieferanten. "Wir sind ein Broadliner. Uns ist es egal, welche Produkte der Händler in seinem

virtuellen Laden anbietet", macht Robert Solansky, der seit kurzem die E-Business-Abteilung bei Ingram Macrotron leitet, klar. Zum Beispiel kann ein Fachhändler selbstassemblierte PCs online anbieten. Die Pflege der Daten muß dann per Hand erfolgen, bei den Produkten von Macrotron soll das per Knopfdruck auf den neuen "Webwizzard" im Preislisten-Frontend funktionieren. Die Bestellung trifft immer beim Händler ein, der entscheiden kann, ob er bei Ingram Macrotron oder einem anderen Distributor bestellt. Auch die Art der Zahlung kann der Shopinhaber wählen. Der virtuelle Laden hat keine eigene Domain, sondern ist nur über einen Link von der Homepage des Fachhandelsunternehmens aus erreichbar. Ein eigener Webauftritt ist Voraussetzung für die Verbindung zum Shop. Bei einer Umfrage stellte der Distributor fest, daß 50 Prozent der Kunden eine Homepage haben.

Mittelpunkt E-Commerce

Der Webshop ist das vierte elektronische Instrument für die Partner des Broadliners. Ingram Macrotron baut eigens eine Einheit auf, die sich zentral um alle E-Commerce-Projekte im Unternehmen kümmern soll. Dazu zählen neben dem Webshop das Einkaufstool auf der Homepage, das Preislisten-Frontend und das Händlerinformationssystem.

Solansky leitet den Bereich. Für die Zukunft plant Ingram Macrotron, Kunden individuelle Shoplösungen anzubieten und die Shops in einer Mall zusammenzufassen. Zur Systems stellt der Distributor an fünf Rechnern die Shops vor. Handelspartner können dort zusammen mit Technikern von Macrotron ihren Probeshop einrichten. Interessanterweise gehört auch Compaq zu den Sy-stemspartnern, obwohl der PC-Anbierer selbst einen Shop anbietet. (is)

Robert Solansky zieht alle E-Business-Fäden bei Ingram Macro-tron zusammen.

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