Intel und AMD kooperieren

Industrie-Allianz soll X86-Plattform retten

16.10.2024
Unbemerkt für viele Verbraucher läuft im PC-Geschäft ein Machtkampf um die Zukunft: Für die von Intel und AMD genutzte Chiptechnologie gibt es mehr Konkurrenz. Das führt jetzt zu einer überraschenden Allianz.
Im PC-Markt gerät die Chip-Technologie der beiden Platzhirsche Intel und AMD zunehmend unter Druck.
Im PC-Markt gerät die Chip-Technologie der beiden Platzhirsche Intel und AMD zunehmend unter Druck.
Foto: Suttipun - shutterstock.com

Intel und AMD wollen kooperieren, um die zunehmend unter Druck geratende x86-Plattform zu verteidigen. Sie trommelten jetzt eine Industriegruppe zusammen, die die Weiterentwicklung der X86-Chiparchitektur mitsteuern soll. Mit X86-Prozessoren laufen die weitaus meisten Windows-PCs der Welt. Intel wurde damit groß - und später auch AMD.

Doch seit einigen Jahren zeichnet sich ein Wandel ab, der die Position von Intel und AMD im PC-Markt schwächen könnte. Die X86-Architektur konnte nie so recht Fuß in Smartphones und Tablets fassen. Dort setzten sich stattdessen Chips auf Basis von Technologie des britischen Chipdesigners Arm durch. Den Ausschlag gab unter anderem, dass die Arm-Architektur deutlich weniger Strom verbraucht.

Chip-Architektur aus Smartphones in PCs auf dem Vormarsch

In den vergangenen Jahren wurde klar, dass Prozessoren auf Basis des Arm-Designs auch auf dem Weg in den PC-Markt sind. Erst ersetzte Apple in allen seinen Mac-Computern Prozessoren von Intel durch Chipsysteme aus eigener Entwicklung. Das machte sie schneller und verbesserte die Batterielaufzeiten. Apples Computer laufen allerdings mit einem hauseigenen Betriebssystem.

Zuletzt verstärkte aber auch der Chipkonzern Qualcomm seine Bemühungen, mit Chips auf Basis von Arm-Architektur ins Geschäft mit Windows-PCs vorzustoßen. Insbesondere für den mit Verlusten kämpfenden Intel-Konzern wären Einbußen im PC-Geschäft besonders schmerzhaft. Noch sind die Marktanteile von Arm-basierenden CPUs im PC-Markt klein, aber Arm-CEO Rene Haas hält es für realistisch, dass sie in fünf Jahren auf einen Anteil von 50 Prozent kommen.

Die neue Industriegruppe will nun dafür sorgen, dass die X86-Plattform attraktiver wird. Ihr gehören neben Intel und AMD auch Broadcom, Dell, Google, Hewlett Packard Enterprise, HP Inc., Lenovo, Meta, Microsoft, Oracle und Red Hat sowie Linus Torvalds und Tim Sweeney (Gründer von Epic Games) an. Unter anderem sollen Technik und Software verschiedener Anbieter besser miteinander funktionieren, wie die Gründungsmitglieder ankündigten. (dpa/rs/pma)

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