Immer öfters versuchen Online-Kriminelle mit infizierten Mails ihre Opfer in die Falle zu locken. Das geht aus dem Spam-Report von Kaspersky hervor.
Von Panagiotis Kolokythas, PC-Welt
Die Sicherheitsexperten von Kaspersky melden in ihrem Spam-Report für das dritte Quartal 2013 einen Rückgang bei den Spam-Mails und einen Zuwachs bei den Mails mit schadhaften Links oder Anhängen. Demnach sei der Anteil von Spam-Mails am gesamten Mail-Aufkommen im dritten Quartal im Vergleich zum zweiten Quartal um 2,8 Prozentpunkte auf 71,5 Prozent gesunken. Im selben Zeitraum sei der Anteil der schadhaften Mails von 3,0 auf 3,9 Prozent gestiegen.
"Seriöse Werbetreibende nehmen immer mehr Abstand davon, per Spam-Mail Reklame für ihre Produkte zu machen. Das liegt zum Teil daran, dass E-Mails immer öfter für kriminelle Zwecke missbraucht werden", so Darya Gudkova, Head of Content Analysis & Research bei Kaspersky Lab. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend vermutlich fortsetzen wird. Beliebt seien bei Online-Gaunern beispielsweise der Missbrauch von Coupon-Diensten.
- Kein Profilbild
Fehlt das Profilbild ist das ein recht guter Hinweis dafür, dass Sie es mit einem Spammer oder sogar Bot zu tun haben. Ebenso deuten laszive Bilder oder auch Modelgesichter auf ein Fake-Profil hin. - Automatische Direkt-Nachricht
Kaum folgen Sie der betroffenen Person, schon erhalten Sie eine Auto-DM - eine automatische Directmessage. Meist ist der Inhalt werblicher Natur. Nach dem Motto: <i>Sie mögen meine Tweets, dann abonnieren Sie doch auch unseren Newsletter..</i> Hier geht es einzig um Marketing. - Fremde Sprache
Verdächtig wird es auch, wenn Sie beispielsweise zu 100 Prozent auf Deutsch twittern und Ihnen plötzlich jemand retweetet, der sonst nur in Japanisch oder Russisch zwitschert. Sowas soll Sie nur zum Folgen bewegen - und Zack ist der Spam in der Timeline. - Verhältnis von Followern zu der Anzahl derjenigen, deren der Account-Inhaber selber folgt
Wenn jemand beispielsweie mehr als 10.000 Follower hat (was bei populären Profilen vorkommt), aber selbst um die 20.000 Follower folgt, macht das verdächtig. Wer so vielen folgt, hofft eher auf Gegenliebe und versucht so seine Gefolgschaft hochzuschrauben, um Inhalte zu suggerieren. - Wertlose Tweets
Das wohl untrüglichste Zeichen für einen Spammer sind wertlose bis ausschließlich werbliche Tweets. Ein paar wenige Kaufaufforderungen oder Links zu Webshops stören nicht. Nimmt das aber überhand nervt das. <br> Lesen Sie am besten ruhig paar Seiten auf dem betreffenden Profil zurück, bevor Sie jemanden folgen. - Kurz-URL und keine Bio im Profil
Wenn Sie in der Kurzvita des Twitterers, auch Bio genannt, eine gekürzte URL sehen, sollten Ihre Warnglocken klingeln. Man weiß nie, was sich hinter dem Link tatsächlich verbirgt. Kann was Gutes sein, schlimmstenfalls ein Trojaner. Wer zu einem seriösen Profil verlinkt, braucht das nicht zu tarnen.
Im dritten Quartal 2012 richteten sich 27 Prozent aller Phishing-Attacken gegen soziale Netzwerke und 26,7 Prozent des gesamten Spam-Aufkommens stammte aus den USA. In diesem Zeitraum wurde vor allem der Name des US-Präsidenten Barack Obama für Spam-Botschaften genutzt. So wurden mit seinem Namen etwa für Uhren geworben oder für oder gegen seine Wiederwahl aufgerufen.
Im September 2012 hatte Kaspersky ermittelt, dass die deutschen Nutzer weltweit die meisten schädlichen Inhalte und Links per Mai erhielten. Im Quartals-Ranking belegt Deutschland nun ebenfalls einen Spitzenplatz. Demnach wurden 10,66 Prozent aller von Kaspersky Lab entdeckten schädlichen Inhalte und Links im Mail-Traffic im dritten Quartal in Deutschland registriert. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen USA mit 10,14 Prozent und Australien mit 5,99 Prozent.
Das am häufigsten per Mail verbreitete Schadprogramm war im dritten Quartal 2012 mit 21,89 Prozent Trojan-Spy.HTML.Fraud.gen. Wenn der Schädling in einer HTML-Seite eingebunden ist, sendet er alle eingegebenen Registrierungsdaten an Online-Kriminelle. (rw/pcw)