Erste iMac-Testergebnisse

iMac: Schneller als der Mac Pro?

Stephan Wiesend schreibt für die Computerwoche als Experte zu den Themen Mac-OS, iOS, Software und Praxis. Nach Studium, Volontariat und Redakteursstelle bei dem Magazin Macwelt arbeitet er seit 2003 als freier Autor in München. Er schreibt regelmäßig für die Magazine Macwelt, iPhonewelt und iPadwelt.
Der Top-iMac von 2017 überholt den Mac Pro erstmals in der Grafik- als auch CPU-Leistung - nur in einigen Multiprozessor-Benchmarks sind die 8- und 12-Kern-Varianten noch fixer.
Die neuen iMacs bieten viel Leistung
Die neuen iMacs bieten viel Leistung
Foto: Apple

Will man die Leistung mehrerer Macs vergleichen, hat sich der Benchmark Geekbench bewährt. Seit kurzem hat die Seite auch Daten des neuen iMac mit 27-Zoll-Bildschirm veröffentlicht, der hier einige Rekorde bricht: Das Modell mit Core i7-CPU und 4,2 GHz erzielt im Single-Core Benchmark 5610 Punkte, im Multi-Core-Benchmark sogar 18 945 Punkte. Beim Single-Core-Bench, der die Leistung einer einzelnen CPU misst, steigert sich der iMac dadurch gegenüber dem Vormodell zwar nur um magere 9 Prozent. Hier waren die iMacs schon seit Jahren allen anderen Macs überlegen. Beim Multiprozessor-Benchmark, wichtig für Nutzer von Profi-Software, die mehrere CPUs unterstützt, steigt die Leistung dagegen um achtenswerte 15 Prozent. Damit liegt das Gerät als erster iMac vor dem Mac Pro mit 6 CPU-Kernen, nur die teuren Modelle mit 8 Kernen (21763 Punkte) und 12 Kernen (24562) sind noch schneller. Aber auch die 21,5-Zoll-Version mit Core i7-CPU ist mit 18710 Punkten sehr leistungsstark.

Auch in der Multi-CPU-Leistung ist der neue iMac sehr nah an den 8- und 12-Kern Mac Pro.
Auch in der Multi-CPU-Leistung ist der neue iMac sehr nah an den 8- und 12-Kern Mac Pro.

Wichtig ist bei Profi-Software aber auch die Beschleunigung durch die Grafikkarte, dazu misst der Geekbench-Benchmark die OpenCL-Performance. Hier haben die neuen iMacs besonders profitiert: Schon die AMD Radeon Pro 575 der günstigeren Modelle erzielt mit 99759 Punkte eine bessere Leistung als die AMD Fire Pro D700 des Mac Pro (93028). Die Top-Version, die AMD Radeon Pro 580 mit 8 GB Speicher, kann dagegen sogar 116989 Punkte erzielen. Eine Einschränkung: Die AMD Fire Pro im Mac Pro kann im Dual-Modus verwendet werden, bei Aufgaben, die mehrere GPUs unterstützen, ist also der Mac Pro im Vorteil. Außerdem handelt es sich um bei den Grafikkarten um Workstation-Modelle, die einige Vorteile bei Spezialsoftware besitzen. Hier würden wir uns aber ausführlichere Tests wünschen, so ist die Radeon Pro zwar schneller als die Grafikkarte der Vorgänger, kann aber etwa laut Barefeats.com-Tests nicht mit einer GTX 1070 mithalten. Update: Nebenbei eignet sie die 580 Pro wohl auch gut für Spiele, bei einem Test mit Battlefield 1 schafften die Tester von Appleininsider bei 1440p Auflösung immerhin zwischen 50 und 70 fps (ultra preset).

Fazit

Ein iMac mit Core i7 CPU und Radeon Pro 580 kostet im Apples Store 2839 Euro und schlägt den Mac Pro in einer ganzen Reihe an Benchmarks. Nur noch die Topmodelle haben einen Vorsprung und nur bei Programmen, die mehrere CPUs und GPUs unterstützen. Dabei scheint die Leistung des neuen iMac bei kommenden Aufgaben gerade einmal die Grundvoraussetzung zu liefern: Laut einem Hinweis auf der iMac-Produktseite empfiehlt Apple für die Erstellung von 3D-VR-Inhalten ausschließlich den 27-Zoll-iMac mit Radeon Pro 580 Grafik – Apples einzige Grafikkarte mit 8 GB VRAM. Für kommende Aufgaben wie VR-Produktion ist der neue iMac anscheinend bereits besser gerüstet zu sein, als Mac Pro oder das Macbook Pro. Nebenbei könnte er nach unserer Einschätzung zumindest dem Einstiegsmodell des iMac Pro schon recht nahe kommen. (Macwelt)

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