IBM hat im vierten Quartal 2008 trotz geringerer Erlöse das Nettoergebnis erhöht und einen über den Markterwartungen liegenden Ausblick für 2009 gegeben. Profitiert hat der Konzern von seinem gewachsenen Service- und Software-Geschäft, wodurch das deutlich schwächere PC-Geschäft mehr als ausgeglichen wurde. Analysten zeigten sich positiv überrascht über den Geschäftsverlauf und den Ausblick.
Im Schlussquartal steigerte das Unternehmen aus Armonk das Nettoergebnis um zwölf Prozent auf 4,43 Milliarden Dollar. Der Umsatz verringerte sich, besonders wegen eines schwachen Geschäfts in Europa und Nahost um 6,4 Prozent auf 27,01 Milliarden Dollar. Die Bruttomarge verbesserte sich deutlich auf 47,9 Prozent nach 44,9 Priozent im Vorjahreszeitraum. Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten im Mittel mit einem Ergebnis von insgesamt 28,15 Milliarden Dollar gerechnet.
Nach Regionen gegliedert reduzierte sich der Umsatz in den USA, dem größten Markt von IBM, um zwei Prozent. Bereinigt um Wechselkurseffekte kletterten die Erlöse auf dem Heimatmarkt allerdings um zwei Prozent. In Europa verzeichnete das Unternehmen wie in Nahost ein Erlösminus von zwölf Prozent, während der Umsatz in Asien um ein Prozent nahezu das Niveau des Vorjahres erreichte.
Profitieren konnte IBM im vierten Quartal 2008 von der Strategie, den Schwerpunkt weg vom klassischen Hardware- hin zum Software- und Service-Geschäft zu legen. So kletterten allein die Software-Umsätze in den drei Monaten um drei Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar, während die Erlöse im Hardware-Geschäft um 20 Prozent einbrachen.
IBM generiere mittlerweile 80 Prozent der Gewinne aus dem Software- und Service-Geschäft, sagte CFO Mark Loughridge. Dabei profitiere der Konzern von der Nachfrage nach Outsourcing-Services, besonders in Nordamerika, ergänzte der CFO. Das Geschäft mit Hardware, in dem das Unternehmen seinen Namen gemacht hat, so Loughridge, entspricht nur noch weniger als zehn Prozent der Gewinne.
Für das laufende Gesamtjahr äußerte sich IBM optimistisch: Der Gewinn je Aktie sollte bei mindestens 9,20 Dollar liegen. Analysten hatten im Konsens bisher mit 8,75 Dollar je Anteilsschein gerechnet und äußerten sich daher überrascht über den Ausblick und das Ergebnis. IBM könne zwar weder die Wirtschaft noch die Umsätze kontrollieren, sagte Edward-Jones-Analyst Andy Miedler. Der Konzern habe aber seine Stärke durch das Kostenmanagement verdeutlicht, sagte der Analyst. (Dow Jones/rw)