Unter Druck der USA

Huawei verkauft Smartphone-Marke Honor

17.11.2020
Unter dem Druck von US-Sanktionen hat Huawei seine Smartphone-Marke Honor verkauft und damit unabhängig gemacht. Ein Konsortium aus 30 Geschäftspartnern übernimmt das Unternehmen.
Das Honor 10X Lite ist das aktuellste Honor-Smartphone. Es ist mit einem 6,67-Zoll-Display und einem 5000-mAh-Akku ausgerüstet und seit kurzem in den USA zum Preis von rund 214 Dollar erhältlich.
Das Honor 10X Lite ist das aktuellste Honor-Smartphone. Es ist mit einem 6,67-Zoll-Display und einem 5000-mAh-Akku ausgerüstet und seit kurzem in den USA zum Preis von rund 214 Dollar erhältlich.
Foto: Honor

"Huaweis Verbrauchergeschäft steht seit Neuestem unter massivem Druck", teilte der Konzern unter Hinweis auf die US-Sanktionen mit. "Der Grund ist, dass technische Elemente, die für unser Smartphone-Geschäft nötig sind, auf Dauer nicht verfügbar sind." Aus diesem Grund verkaufe Huawei das Unternehmen an das Konsortium Shenzhen Zhixin New Information Technology, um den Honor-Händlern und Zulieferern zu helfen, "durch diese schwierigen Zeiten zu kommen".

Honor verkauft rund 70 Millionen Smartphones im Jahr. Die bisherige Huawei-Sparte beschäftigt etwa 7.500 Mitarbeiter. Neben Smartphones gehören inzwischen auch Laptops und die Smartwatch Honor Watch GS Pro zum Portfolio. Zur Veraufssumme haben die Beteiligten keine Angaben gemacht. Experten schätzen den Wert von Honor nach Medienberichten auf rund 100 Milliarden Yuan, umgerechnet etwa 12,8 Milliarden Euro.

Huwaei hatte die Zweitmarke 2013 ins Leben gerufen und brachte erste Smartphones unter der Bezeichnung Ende 2014 auch in Europa auf den Markt. In der Folge trennten sich die Wege von Honor und Huawei immer mehr. Huawei konzentriert sich seitdem auf das obere Marktsegment, weil es im Einstiegsbereich zu viele Mitbewerber und zu geringe Margen ausmachte.

Gerüchte über einen möglichen Verkauf der Marke Honor gab es schon länger. Erste Berichte über den Verkauf der Marke Honor mit einer geschätzten Transaktionssumme von etwa 13 Milliarden Euro kamen Anfang des Monats von der Nachrichtenagentur Reuters. (dpa/pma)

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