2-in-1-Laptop mit OLED-Display und Top-Akku

HP OmniBook Ultra Flip 14 im Test

Christoph Hoffmann schreibt seit mehr als 25 Jahren als freier IT-Fachjournalist zu Themen rund um Windows, Software, Apps, Tablets, Smartphones, Gadgets und Verbrauchertipps.
Sie sind auf der Suche nach einem soliden 2-in-1-Gerät, bei dem Effizienz vor Leistung geht? Dann ist das HP OmniBook Ultra Flip 14 eine Überlegung wert.

Pro

Hochwertiger OLED-Touchscreen

Solide Verarbeitung

Lange Akkulaufzeit

Kontra

Wenige Anschlüsse an ungewöhnlichen Stellen

Teuer

Fazit

Das OmniBook Ultra Flip 14 ist robust, gut verarbeitet und hat eine fantastische Akkulaufzeit. Auch die Tastatur bietet ein komfortables Tipperlebnis und das Trackpad ist einfach zu bedienen. Aber es hat auch Schwächen, von denen einige außerhalb der Kontrolle von HP liegen. Wenn Ihre alltäglichen Laptop-Aufgaben Multi-Threading-Leistung erfordern, dann ist der Intel-Prozessor unzureichend. Das ist zwar gewollt, aber dennoch eine Überlegung wert. Ich bin auch kein Fan der Platzierung der Anschlüsse und, was noch wichtiger ist, der wenigen Auswahlmöglichkeiten. Auch die installierte Bloatware stört mich. Dass McAfee bei diesem Preis plötzlich nicht nur auf dem Laptop selbst, sondern auch in meinen E-Mails auftaucht, seit die Testversion abgelaufen ist, hinterlässt bei mir einen üblen Beigeschmack. Der Vorstoß in Richtung KI, sowohl von Microsoft als auch von HP, fällt ebenfalls flach. Aber es kommt ganz darauf an, was Sie wollen und brauchen. Wenn Sie auf der Suche nach einem soliden 2-in-1-Notebook sind, das seine Aufgabe erfüllt, und Sie sich mit dem Gedanken anfreunden können, dass Effizienz vor Leistung geht, dann ist das HP OmniBook Ultra Flip 14 eine Überlegung wert.

Preis beim Test: 1.899.- Euro

Es kann eine vorteilhafte Strategie sein, bei der Anschaffung von Geräten auf die neueste Technologie zu setzen. Dadurch können Sie sicherstellen, dass Ihre Geräte zukunftssicher sind und eine längere Lebensdauer haben, während der Rest des Marktes aufholt. In anderen Fällen kann die Entscheidung für die nächste Generation nachteilig sein, da die neueste Technologie noch nicht vollständig ausgereift ist. Das HP OmniBook Ultra Flip Next Gen AI PC 14 (fh0173ng) entspricht eher der zweiten Kategorie. Das Gerät liegt gut in der Hand und überzeugt durch eine herausragende Akkulaufzeit. Leider wird es durch den neuesten Prozessor im Inneren etwas ausgebremst.

Tatsächlich ist aber nicht alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint. Das HP OmniBook Ultra Flip verfügt über eine Ausstattung mit 32 Gigabyte Arbeitsspeicher sowie einem Intel-Prozessor Core Ultra 7 258V und gehört damit zu den ersten Laptops mit der Lunar-Lake-Plattform. Hinweis: Das Notebook wird auch mit einem Ultra 7 256V angeboten. Das begrenzt den integrierten Arbeitsspeicher auf 16 Gigabyte.

Design & Verarbeitung

Die Verarbeitungsqualität ist als sehr gut zu bewerten. Es handelt sich nicht um ein schickes Unibody-Gerät aus Metall, was jedoch kein Nachteil ist. Das verwendete Material wirkt optisch ansprechend und verfügt über eine angenehme Haptik. Das Produkt ist äußerst stabil und wackelt nicht. Zudem überzeugt es durch ein schönes, dezentes Aussehen, das auch auf Reisen einen guten Eindruck macht. Das Scharnier ist zudem sehr stabil. Das ist immer ein Bonuspunkt bei einem 2-in-1-Gerät.

Wir schätzen die große Beschriftung der Tasten. Die Wahl der Farbe Blau für die Kombination aus Einschalttaste und Fingerabdrucksensor sorgt für einen kleinen Farbtupfer - diese wichtige Taste ist somit leicht zu erkennen.

Die Anordnung der Anschlüsse ist für mich jedoch nicht nachvollziehbar. Die Anzahl der Anschlüsse ist dabei unerheblich. Wir werden gleich darauf eingehen, welche Positionierung uns nicht zusagt. Anstatt alle Anschlüsse an den Seiten des Geräts zu platzieren, hat HP zwei USB-C-Anschlüsse in den hinteren Ecken als Ausschnitte angebracht.

Bei einer ersten Betrachtung scheint das durchaus ansprechend zu sein. Schließlich ist die Funktionsweise ähnlich wie bei einem Stromanschluss an der Rückseite eines Laptops. Jedoch ist “ähnlich” nicht gleichbedeutend mit “gleich”. Dies kann zu Unannehmlichkeiten führen, insbesondere, wenn Sie Ihren Laptop an eine Steckdose anschließen müssen, die sich seitlich von Ihnen oder hinter Ihnen befindet. Dies hat zur Folge, dass das Kabel eine ungewöhnliche Form annimmt, um die gewünschte Position zu erreichen, und dass der Stecker deutlich aus dem Gerät herausragt. Es ist erfreulich, dass HP ein hochwertiges geflochtenes Kabel mitliefert, das den Anforderungen gerecht wird.

Tastatur & Trackpad

Ich habe bereits erwähnt, dass mir die großen, fetten Buchstaben dieser Tastatur gefallen, und dieses Lob erstreckt sich auch auf die Verwendung der Tastatur. Bei manchen Laptops wird alles gestaucht und Sie müssen fast neu lernen, wie Sie Ihre Hände halten müssen, um wieder auf eine schnelle Tippgeschwindigkeit zu kommen. Das ist hier nicht der Fall. Die Tasten haben alle eine gute Größe und abgesehen von den üblichen gequetschten Pfeilen, die man heutzutage bei den meisten Laptops findet, ist alles genau da, wo man es erwarten kann. Der Preis für eine großzügig bemessene Tastatur ist natürlich der Verlust des Nummernblocks.

Der Tastenhub ist alles in allem gut genug - das Klickgeräusch ist leise, aber zufriedenstellend. Mit dieser Tastatur kann man stundenlang ohne Probleme arbeiten.

Das Trackpad hat eine angenehme Größe und ist perfekt mit der Tastatur zentriert. Ich habe es nie versehentlich berührt und bin in meinem Dokument gesprungen. Es erkennt meine Wischbewegungen und Gesten mühelos und das Klicken hat technisch gut funktioniert, obwohl ich mir mehr Spielraum gewünscht hätte.

Lautsprecher & Display

Beachten Sie, dass bei dünnen und tragbaren Laptops die Audioqualität meist nicht besonders hoch ist. Die Lautsprecher des Ultra Flip sind von befriedigender Qualität. Der Klang ist durchaus zufriedenstellend. Ich habe bereits deutlich schlechtere Lautsprecher in ähnlich konzipierten 2-in-1-Geräten gehört.

Die Lautstärke ist sehr hoch, sodass eine Beeinträchtigung der Klangqualität möglich ist. Der Klang ist dennoch ausgewogen und verfügt über einen Hauch von Bass, der in dieser Preisklasse überdurchschnittlich gut ist. Die Klangbühne ist vorhanden. Mir ist bewusst, dass dies keine überaus positive Beurteilung ist, jedoch erwarte ich bei Laptop-Tests in der Regel, dass die Lautsprecher keine wesentliche Leistung erbringen. Dies ist hier nicht der Fall. Selbstverständlich sind Kopfhörer eine sinnvolle Ergänzung.

Das Display ist dank der OLED-Touchscreen-Technologie ein echter Gewinn. Die Schwarztöne sind so intensiv, dass das Ansehen von Filmen zum Vergnügen wird, besonders im Tablet-Modus. Mit 500 nits ist er mehr als hell genug für den Einsatz in Innenräumen und gut genug für den Einsatz im Freien, solange es nicht zu sonnig ist.

Webcam, Mikrofon & Biometrie

An gewohnter Stelle finden Sie eine IR-Webcam mit neun Megapixel und 1440p-Auflösung, mehr als die meisten Webcams bieten. Das ist ein großer Schritt nach vorne gegenüber dem alten 720p-Standard. Leider sind Spezifikationen nicht alles und diese Webcam ist bestenfalls durchschnittlich. Ähnlich wie bei den Lautsprechern ist es ein Kampf mit der Physik, den man nicht gewinnen kann, wenn man eine großartige Webcam in den winzigen Raum eines Laptop-Gehäuse einbaut. Die Farben sind ein wenig gelb- und rotstichig. Aber die Kamera erfüllt ihre Aufgabe und natürlich erhalten Sie auch KI-Funktionen, sowohl über Windows als auch über die benutzerdefinierten Optionen von HP.

Und es ist ein netter Bonus, dass es sich um eine IR-Kamera handelt, die mit Windows Hello funktioniert. Apropos Biometrie: Die Power-Taste dient auch als Fingerabdrucksensor. Beide Optionen funktionieren schnell und zuverlässig.

Die Qualität des Mikrofons könnte besser sein. Die Stimme wurde gut aufgenommen, allerdings fehlte es an Klarheit, insbesondere im Vergleich zu einem Notebook dieser Preisklasse. Das Gerät verfügt über ein integriertes Mikrofon, Lautsprecher sowie eine Webcam, sodass Sie alle notwendigen Komponenten für Videokonferenzen bereits enthalten. Wir empfehlen Ihnen jedoch, Bluetooth-Kopfhörer mit einem hochwertigen Mikrofon zu verwenden.

Konnektivität

Ich beschwere mich oft, wenn die beiden einzigen USB-C-Anschlüsse eines Laptops auf der gleichen Seite liegen, vor allem, wenn es sich dabei auch um die Stromanschlüsse handelt. Zum Glück ist das hier kein Problem. Noch besser: Zwei dieser USB-C-Anschlüsse, die sich auf der rechten Seite befinden, sind blitzschnelle Thunderbolt-4-Anschlüsse. Der dritte, der sich in der linken Ecke befindet, ist ein 10-Gbit/s-Anschluss, der zwar langsamer ist, aber nicht der langsamste.

Die Anschlussauswahl ist allerdings auf USB-C beschränkt. Wenn Sie USB-A, Ethernet, HDMI oder einen SD-Leser benötigen, müssen Sie einen Adapter kaufen.

Wenigstens bekommen Sie ein zukunftssicheres Notebook, was die Konnektivität angeht. Das Flip 14 verfügt über Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.4. Das ist wahrscheinlich fortschrittlicher als alles, was Sie bisher zu Hause haben.

Ich sollte auch erwähnen, dass HP meinem Testgerät einen wiederaufladbaren Stylus beigelegt hat, der jedoch auf der Website als optional aufgeführt ist. Er funktioniert gut genug, um Notizen zu machen, aber er ist nichts Besonderes oder Ausgefallenes zum Zeichnen. Zudem ist der USB-C-Anschluss seltsam platziert. Wenn der Stift kostenlos wäre, würden wir von einem guten Bonus sprechen. Ich würde allerdings nicht knapp 80 Euro dafür ausgeben.

Leistung

Zu seinem Preis bietet das Ultra Flip 14 einen Intel Core Ultra 7 258V (Lunar Lake) Prozessor, 32 GB RAM und 1 TB Speicherplatz. Auf dem Papier sollte das ausreichen, um mit alltäglichen Aufgaben und vielleicht ein paar leichten Spielen Schritt zu halten. Die Realität sieht jedoch anders aus.

Zunächst lassen wir den PCMark 10 laufen, der die Gesamtleistung testet. Das Ultra Flip schneidet mit 6.845 Punkten ab und liegt damit etwa im Mittelfeld. Damit liegt es auf einer Linie mit den anderen Core Ultra 256V/258V-Notebooks in unserer Vergleichsliste, aber hinter anderen Notebooks wie dem ThinkBook G5 und dem HP OmniBook Ultra 14 (AMD). In Wahrheit ist das ein ziemlich solides Ergebnis, vor allem wenn man bedenkt, dass der Prozessor hinter dem Flip sich mehr auf Effizienz als auf Leistung konzentriert, wie wir in den kommenden Tests sehen werden.

Als nächstes folgt der Cinebench R23. Dieser Test ist ein Multi-Thread-Test, d.h. mehr Kerne führen zu einer höheren Punktzahl. Aber der Core Ultra 258V hat nicht so viele Kerne wie die vorherige Generation. Hier haben Sie acht Kerne, die gleichmäßig zwischen Leistung und Effizienz aufgeteilt sind. Im täglichen Gebrauch ist Multi-Threading jedoch nicht unbedingt die wichtigste Kennzahl, so dass Sie den Ultra Flip noch nicht abschreiben sollten.

Dieser Vergleich zwischen Effizienz und Leistung gilt auch für den Handbrake-Test. Dies ist ein weiterer Multi-Thread-Benchmark, der über einen längeren Zeitraum läuft. Es ist ein guter Test, um zu sehen, wie schnell Throttling und Hitze ins Spiel kommen, was im Falle des Ultra Flip 14 eher früher als später der Fall zu sein scheint. HP hat hier bei der Hardware nichts falsch gemacht, es geht nur um den Fokus auf die Effizienz des Prozessors.

In unseren ersten Tests der neuen Lunar Lake Prozessoren haben wir eine deutliche Verbesserung der integrierten Grafik festgestellt. Das zeigt sich im 3DMark-Test, wo das Flip 14 mit einem beeindruckenden Ergebnis von 4.320 Punkten an der gesamten Konkurrenz vorbeizieht. Das deutet auch darauf hin, dass die Kühlung effizient ist. Grafiktests neigen erfahrungsgemäß dazu, viel Wärme zu produzieren. Im Vergleich zu einem Gaming-Notebook mit einer dedizierten GPU wird es nicht mithalten können, aber für eine integrierte Grafik ist es beeindruckend. Mit diesem Gerät können Sie problemlos ein paar einfache Games spielen.

Akkulaufzeit

Um die Akkulaufzeit zu testen, haben wir die Laptops in den Flugzeugmodus versetzt und eine 4K-Kopie des Films Tears of Steel in einer Schleife abgespielt, bis sich das Gerät ausgeschaltet hat. Angesichts des Fokus auf Effizienz war ich zunächst enttäuscht, dass das Ultra Flip im Vergleichstest nicht besser abschnitt. Aber als ich mich mit den Details beschäftigte, war diese Enttäuschung schnell verflogen.

Alleine die Laufzeit von 1.051 Minuten (17,5 Stunden!) ist erstaunlich. Es liegt deutlich vor dem Yoga Slim, das mit demselben Prozessor arbeitet. Das Acer TravelMate und das HP OmniBook bieten eine bessere Akkulaufzeit, aber sie arbeiten auch mit Displays mit geringerer Auflösung. Am Ende des Tages sind 17 Stunden für diesen Test großartig.

Auch wenn das Abspielen eines Videos im Flugmodus keine perfekte Analogie zur realen Nutzung ist, hält dieses HP-Gerät dem täglichen Gebrauch stand. Ich konnte einen ganzen Tag lang schreiben, soziale Netzwerke nutzen, Videos ansehen und vieles mehr.

Fazit

Wenn Sie auf der Suche nach einem soliden 2-in-1-Gerät sind, das seine Aufgabe erfüllt, und Sie sich mit dem Gedanken anfreunden können, dass Effizienz vor Leistung geht, dann ist das HP OmniBook Ultra Flip 14 eine Überlegung wert.

Technische Daten

  • Modellnummer: fh0173ng

  • CPU: Intel Core Ultra 7 258V

  • Speicher: 32 GB LPDDR5X

  • Grafik/GPU: Integrierte Intel Arc-Grafik

  • Anzeige: 2.880 × 1.800 Pixel OLED-Multitouch-Display, 120 Hz

  • Speicher: 1 TB PCIe Gen4 NVMe Solid State Laufwerk

  • Webcam: 9 MP 1.440P IR AI-Kamera

  • Konnektivität: 2 × USB Typ-C (Thunderbolt 4, USB4 40 GBit/s), 1 × USB Typ-C (10 GBit/s), 1 × Combo-Audioanschluss

  • Vernetzung: Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4

  • Biometrische Merkmale: IR-Kamera, Fingerabdruckleser

  • Akku-Kapazität: 64 Wattstunden

  • Abmessungen: 31,7 × 21,62 × 1,49 cm (B × T × H)

  • Gewicht: 1,35 Kilogramm

(PC-Welt/kk)

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