Für Nutzer mancher Fremdpatronen in bestimmten HP-Tintenstrahldruckern gab es Mitte September ein böses Erwachen: Drucker, die bisher anstandslos gedruckt hatten, stellten den Betrieb komplett ein. Die Kunden sahen nur noch die Fehlermeldung "Die verwendete Patrone ist fehlerhaft …". Auch bei Resellern kam es zu Reklamationen.
Allerdings waren nicht alle Patronen von Drittanbietern betroffen. Nur Supplies, die nicht mit dem Original-HP-Chip ausgestattet waren, verweigerten den Dienst. Vermutlich ist ein in der Firmware einprogrammiertes Verfallsdatum schuld an dem Problem. "Wir haben den Authentifikationsprozess der in ausgewählten HP Office-Tintenstrahldruckern aktualisiert, um bestmöglich den Kundenbedürfnissen nachzukommen und sie vor gefälschten und kompatiblen Tintenpatronen zu schützen, die keinen Original-HP-Security-Chip besitzen und die unser geistiges Eigentum verletzen", heißt es in einem neuen Statement des Konzerns. Nur Originalpatronen liefern laut HP die beste Druckqualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit. "Wenn Patronen geklont oder nachgemacht werden, sind die Kunden Qualitäts- und womöglich sogar Sicherheitsrisiken ausgesetzt", warnt HP. Diese würden die "Druckerfahrung" beeinträchtigen.
Firmware-Update für betroffene Kunden
Es gibt bei HP einen Prozess für die Authentifikation der Patronen. Dies sei "Standard" im Druckergeschäft. "Die aktuelle Firmware enthält ein dynamisches Sicherheits-Feature, das einige ungetestete Patronen von Drittanbietern mit geklonten Sicherheits-Chips beeinträchtigt hat, auch wenn sie zuvor funktioniert haben", erklärt der Hersteller.
HP räumt ein, dass man dies besser hätte kommunizieren können und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten. Allerdings seien nur wenige Kunden betroffen gewesen. "Doch ein Kunde mit einer schlechten Erfahrung ist einer zu viel", gibt sich HP reumütig und betont nochmals, dass Verbrauchsmaterial von Drittanbietern mit Originalchip problemlos funktioniert.
Der Druckerhersteller kündigt nun ein Firmware-Update für die "geringe Zahl der betroffenen Kunden" an. Dieses Update soll die Sicherheitsfunktionen entfernen. Das Update soll in den kommenden zwei Wochen fertig sein.
Für Plagiate, Fälschungen und Schutzrechtsverletzungen durch Firmen mit Sitz außerhalb der Europäischen Union ist der Zoll zuständig.
In der Zolldienststelle auf der Frankfurter Messe bereiten sich Herstellervertreter und Zollmitarbeiter auf die Aktion vor.
Mit einem ganz speziellen "Einsatzfahrzeug" macht sich der Zoll auf den Weg.
Für die Messe ist das Zollamt Frankfurt am Main - Osthafen zuständig.
Um Produktpiraterie einzuschränken hat die Messegesellschaft das Programm "Messe Frankfurt against Copying" ins leben gerufen.
Ziel der Einsatzgruppe: Die Remanexpo, die die Aussteller aus den Bereichen Drucker-Verbrauchsmaterialien und Zubehör, Recycler-Industrie sowie OEM-Toner -Tintenkartuschen bündelt.
Vor dem Rundgang bespricht Stefan Pranzas, Sachbearbeiter Verbote und Beschränkungen beim Hauptzollamt Darmstadt, mit den Beteiligten die Verhaltensregeln.
Unter Leitung von Sachbearbeiter Stefan Pranzas werden verdächtige Messestände inspiziert.
Auch Listen und Kataloge werden kontrolliert.
Der Rundgang des Zolls durch die Halle 6.0 bleibt nicht unbemerkt.
Mancher Aussteller lässt die Plagiate schnell in den Schränken verschwinden, doch auch dort schaut der Zoll nach.
Auch im Reisegepäck können verdächtige Ausstellungsstücke versteckt sein.
Selbst eine Handtasche weckt das Interesse des Zolls.
Die Vertreter von Brother haben Plagiate entdeckt. Leider kann der Zoll nicht einschreiten, da eine Vertriebsniederlassung in der Europäischen Union existiert.
Hinter angeblicher Originalware verstecken sich oft geschickte Fälschungen.
Der Anwalt eines großen Kopiererherstellers inspiziert zusammen mit einem Zollbeamten ein verdächtiges Ausstellungsstück .
Den Standbesitzern wird die Sachlage erklärt.
In den Katalogen müssen alle Stellen mit den beanstandeten Produkten geschwärzt werden.
Das gilt auch für die Werbeplakate, die Pranzas und seine Kollegen entdeckt haben.
Entweder Abhängen oder übermalen - dieser Standbetreiber entscheidet sich für zweites.
Oberstaatsanwalt Weizmann wird hinzugezogen.
Auch hier könnten noch problematische Tonerkartuschen in den Schränken lagern.
Typenbezeichnungen werden genau mit Listen mit Verdachtsfällen verglichen, die schon im Vorfeld erstellt wurden.
Immer wieder verzögern lange Diskussionen mit den Standbetreibern den Rundgang.
Der Hersteller dieser Tonerkassetten hat wesentliche Designmerkmale von Brother kopiert.
Oberstaatsanwalt Weizmann lässt sich von den Brother-Spezialisten den Verdacht schildern.
Nun werden die verdächtigen Tonerkartuschen einer genauen Untersuchung unterzogen.
Alles wird für ein späteres Verfahren genau dokumentiert.
Die Kartuschen werden durch den Zoll sofort sichergestellt.
Die Aktivitäten des Zolls zeigen Wirkung: In den letzten Jahren wurden auf der Paperworld deutlich weniger Plagiate entdeckt.