"Technologie verändert Unternehmen und Branchen rasend schnell", sagt Mike Lawrie, Chairman, President und CEO von DXC Technology. Sein Unternehmen trete an, den Kunden zu helfen, den digitalen Wandel erfolgreich zu meistern. Zusammen mit Partnern wolle man die Kunden dabei unterstützen, sich die Kraft der Innovation nutzbar zu machen, um bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen.
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Das weitverzweigte Partnernetz zählt rund 250 Firmennamen – darunter die 14 strategischen Partner AT&T, AWS, Dell EMC, HCL, HP, HPE, IBM, Lenovo, Micro Focus, Microsoft, Oracle, PwC, SAP und ServiceNow. DXC selbst will sich als unabhängiger IT-Dienstleister aufstellen. Zwar gebe es aus der Historie heraus enge Bande zu HPE, erläuterte Michael Eberhardt, Vice President und General Manager der Region North and Central Europe. Außer der Outsourcing-Partnerschaft mit HPE und Abnahmeverpflichtungen für HPE-Geräte agierten die Unternehmen aber völlig unabhängig voneinander: "Wir sind HPE-minded, aber nicht HPE-blind."
Legacy ist auch eine Chance
Die digitale Transformation, in der viele Anwenderunternehmen derzeit stecken, dürfte auch für DXC selbst die größte Herausforderung sein. Analysten empfehlen dem fusionierten Dienstleister, eine Duftmarke in Zukunftsmärkten wie Cloud Computing zu setzen und mit Skills für neue Techniken rund um Analytics, künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) zu punkten. Das dürfte allerdings nicht ganz einfach werden, zumal der größte Teil des Geschäfts nach wie vor an klassischen Outsourcing-Deals hängt. Dieser Markt wird zunehmend schwieriger. Die Laufzeit der Verträge wird kürzer, die Margen schmelzen, und mit Fortschritten bei der Automatisierung sparen sich die Kunden manche Auslagerung.
DXC-Manager Eberhardt ist diese Problematik und der daraus resultierende Spagat bewusst. Es gehe darum, das Legacy-Zeitalter hinter sich zu lassen, gleichzeitig dürfe man allerdings die Legacy-IT aber auch nicht verteufeln: "Legacy ist eine Chance für uns." Eberhardt verweist auf Outsourcing-Geschäfte, in deren Rahmen Kunden ihre Legacy-IT auslagerten, um sie günstiger zu betreiben. Diese Geschäfte seien zwar weniger lukrativ. Das Geld, dass die Unternehmen dabei sparten, würden sie jedoch in neue Projekte investieren – und hier sei man dann als bewährter Outsourcing-Partner wieder mit im Spiel, so die Rechnung des Dienstleisters.
Prozesse sollen schlanker und schneller werden
Ob sie aufgeht, wird auch davon abhängen, wie schnell und flexibel sich der Service-Provider in neuen Märkten positionieren kann. Eberhardt betont, wie wichtig das Thema Automatisierung auch für DXC selbst sein wird – schon um die eigenen Prozesse möglichst schlank und schnell zu gestalten: "Hier investieren wir massiv, um wettbewerbsfähig zu sein." Dazu beitragen soll auch eine schlankere Organisation. Eberhardt zufolge möchte DXC wie ein Startup funktionieren. Dafür würden Hierarchieebenen und Overhead abgebaut: "Wir haben das Unternehmen entschlackt."
Aber, so räumt er ein, es gebe durchaus noch ein paar Fragezeichen. Beispielsweise hatte es rund um den Umbau bei CSC hierzulande einige Unruhe gegeben. Die avisierte Restrukturierung sorgte für Streit zwischen Management und Betriebsrat. Im neuen Unternehmen sorgen speziell die avisierten Synergieeffekte nach wie vor für weitere Unruhe. Bis Ende des ersten Fiskaljahrs im Frühjahr 2018 peilt das Management Einsparungen in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar an. In diversen Internet-Foren machen Spekulationen die Runde, schon Ende April könnten die ersten Entlassungswellen über die DXC-Belegschaft hinwegrollen.
Hintergründe und Zahlen
Im Mai 2016 kündigten CSC und HPE an, die Servicesparte von HPE – im Wesentlichen EDS, das HP 2008 für 14 Milliarden Dollar geschluckt hatte – mit CSC zu verschmelzen. CSC zahlt dafür 8,5 Milliarden Dollar an HPE.
CSC-Boss Mike Lawrie wird Chairman, President und CEO des neuen Unternehmens DXC Technology, HPE-Chefin Meg Whitman erhält einen Sitz im Aufsichtsrat.
Seit dem 1. April ist der Merger formell abgeschlossen. DXC Technology nahm am 3. April den Betrieb auf und betrat das Börsenparkett an der New York Stock Exchange (NYSE).
Der Serviceriese betreut mit etwa 170.000 Mitarbeitern – davon hat eigenen Angaben zufolge ein Viertel Skills in sogenannten Next-Gen-Techniken – rund 6000 Kunden in 70 Ländern und betreibt weltweit 91 Rechenzentren.
Die Organisation ist in sechs Regionen aufgeteilt (Prozentanteil Umsatz): Amerika (50), Großbritannien und Irland (16), Nord- und Zentraleuropa (14), Südeuropa (7), Australien und Neuseeland (7), Asien, Naher Osten und Afrika (6).
Für das laufende Fiskaljahr 2018 peilen die Verantwortlichen einen Umsatz zwischen 24,0 und 24,5 Milliarden Dollar sowie eine Ebit-Marge zwischen elf und zwölf Prozent an. Für die kommenden Jahre wird ein moderates Wachstum von einem bis vier Prozent erwartet sowie eine Marge von bis zu 14 oder 15 Prozent.