Stratus und Intel

Hochverfügbarkeit für den Mittelstand



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.
Mit der Software "Avance" von Stratus und Intel-Standard-Server-Hardware können Reseller Unternehmen Hochverfügbarkeitslösungen für unter 10.000 Euro anbieten.

Hochverfügbare Server-Systeme mit 99,99 Prozent Sicherheit vor Ausfällen - das konnten sich bis vor kurzem nur ganz große Unternehmen leisten. Hersteller Stratus Technologies, der seit Jahren mit seinen "ftServern" diese Klientel bedient, spürte jedoch auch zunehmend Nachfrage aus dem Mittelstand nach ausfallsicherer Infrastruktur: "Auch einen Mittelständler kann der Ausfall seiner Server 20.000 Euro pro Stunde und mehr kosten", sagt Timo Brüggemann, Director Business Development EMEA beim Hersteller.

Stratus entwickelte deshalb schon vor drei Jahren mit "Avance" eine Software, die aus zwei Standard-x86-Servern ein hochverfügbares System macht. Anders als in einem Active-Passive Cluster schaltet die Lösung nicht erst im Fehlerfall vom Primär- auf den Sekundär-Server um, sondern kann anhand von zahlreichen Messdaten aufkommende Probleme "erahnen" und Daten auf den zweiten Server migrieren, bevor es zu einem Ausfall kommt. "Wir können so 99 Prozent der Fehler im Vorfeld abfangen", verspricht Brüggemann.

Um die Fehlermuster erkennen zu können, ist jedoch eine enge Integration von Software und Server-Hardware notwendig. Bis zu 160 Sensorwerte, die der Server liefert, werden überwacht und analysiert. Diese Integration gab es zunächst nur für Dell- und HP-Produkte - mit mäßiger Nachfrage. Erst als man vor zirka einem Jahr mit Intel zu kooperieren begann, bekam das Thema Schub: "Das Geschäft in Deutschland basiert nicht auf Dell und HP, sondern auf Intel-Building-Blocks", sagt Brüggemann.

Basis des Erfolgs ist, dass die Stratus-Partner Wortmann, Tarox und seit kurzem auch PrimeLine Solutions sowie ICO anders als Dell und HP die HA-Software im Bundle mit Intel-basierten Serversystemen verkaufen. Das macht den Löwenanteil des Geschäfts aus, sagt Brüggemann: "Wir verkaufen so gut wie keine Standalone-Versionen von Avance".

Im Channel kommt das Konzept gut an. Bereits 200 Fachhändler haben nach Angabe von Brüggemann an dem eintägigen kostenpflichtigen Training teilgenommen, das Voraussetzung für die Zertifizierung ist, bis Ende 2011 sollen es 400 sein. (haf)

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