Reseller diskutieren

Händlersterben ist bereits Realität

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Big Data werde zum großen Händlersterben führen, das meint Tech-Data-Chef Michael Dressen. Auch im CP-Forum ist dies ein Thema.
Gerade im stationären Handel müssen viele Reseller aufgeben.
Gerade im stationären Handel müssen viele Reseller aufgeben.

Dem Fachhandels- und Systemhausgeschäft stehen unruhige Zeiten bevor. Nun hat Tech-Data-Geschäftsführer Michael Dressen mit drastischen Worten die Folgen der Veränderungen beschrieben, die seiner Meinung nach durch Big Data dem Channel blühen: "Dadurch wird beim Fachhandel eine Bereinigung stattfinden: Händler werden verschwinden, verkauft oder gehen pleite", glaubt Dressen. Es werde das große Händlersterben einsetzen.

"Herr Dressen hat völlig Recht, wenn er große Veränderungen in der Händlerstruktur sieht", schreibt A-H-S im ChannelPartner-Forum. Der Händler sieht allerdings weniger Big Data als Sargnagel des Fachhandels. "Ich bin sicher, dass auch Pakete von Tech-Data (wie auch Ingram ) mit Amazon-Label umhergeschickt werden, deren Vk's unter unseren EK's liegen", schreibt A-H-S. Wer auch in Zukunft mitspielen wolle, müsse sich in Nischen spezialisieren oder im Stragegie- und Projektmamagement sein Auskommen finden. "Für Standard-IT wird die Margenluft in den nächsten Jahren noch viel dünner werden", prophezeit der Forist.

Immer mehr Händler geben auf

Für antons.de hat das Händlersterben längst eingesetzt. Das zeige sich auch an den Distributoren-Pleiten der letzten Monate. "Die EDV-Artikel werden via Internet mit weniger als fünf Prozent Aufschlag auf den Einkaufspreis verkauft. Davon lässt sich kein Ladengeschäft rentabel führen. Das gilt sogar dann, wenn die Artikel direkt beim Hersteller eingekauft werden, wie es zum Beispiel bei Tobit.Software schon seit Jahren der Fall ist", meint antons.de. eine Spezialisierung auf Service ist für den Händler aber auch kein Allheilmittel: "Service und Support können in Deutschland die fehlenden Einnahmen aus dem Vertrieb nicht mehr decken, weil auch die Dienstleistungspreise sinken. Wer überleben will kann das wahrscheinlich nur, wenn er sein Angebot weitgehend auf Nischenprodukte umstellt, die mit EDV nichts zu tun haben", glaubt der Reseller. Auch verändertes Kundenverhalten trägt seinen Teil bei: "Der Trend beim Verbraucher geht zu leichten, mobilen Geräten. Diese Kundengruppe prüft nicht die Sachkenntnis des Anbieters, sondern kauft blind beim günstigsten Anbieter", weiß antons.de.

"Mittlerweile sterben wirklich alle um einen herum weg. Erst vor wenigen Wochen musste ein Kollege das einzige von zwei verbliebenen Elektrogeschäften hier in der Stadt schließen. Klassische PC Geschäfte gibt's quasi bis auf mich keines mehr", berichtet thepc. Er habe jetzt vor wenigen Wochen den Laden nochmals halbiert um mehr Platz für Service zu schaffen.

Wird Big Data vielen Händlern den Todesstoss versetzen, oder sind es andere Ursachen, die die Reseller zum Aufgeben zwingen. Und gibt es die richtige Überlebensstrategie? Diskutieren Sie mit im ChannelPartner-Forum und beantworten Sie unsere aktuelle Umfrage (unten) zu diesem Thema. (awe)

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