Materna-Systeme gestört

Hackerangriff auf Dortmunder IT-Dienstleister

Julia Mutzbauer ist  Editorial Manager bei CSO. Ihr Schwerpunkt ist Security.
Der internationale IT-Dienstleister Materna ist Opfer einer Cyberattacke geworden. Dadurch sind die Systeme und Infrastruktur des Unternehmens gestört.
Die Systeme des Dortmunder IT-Dienstleister Materna wurden gehackt. Das Ausmaß ist noch unklar.
Die Systeme des Dortmunder IT-Dienstleister Materna wurden gehackt. Das Ausmaß ist noch unklar.
Foto: MotionEmo - shutterstock.com

Das Dortmunder IT-Beratungsunternehmen Materna wurde nach eigenen Angaben am vergangenen Samstag Ziel eines umfassenden Cyberangriffs . Dabei seien mehrere Systeme im Netzwerk des Unternehmens kompromittiert worden, heißt es in einer Mitteilung auf der Website. Aus Sicherheitsgründen habe der Anbieter die Verfügbarkeit seiner Systeme und Dienste vorübergehend eingeschränkt.

Angriffsausmaß noch unklar

"Aus diesem Grund kann es aktuell bei der Kommunikation per E-Mail- und Telefon sowie allgemeinen betrieblichen Prozessen zu Verzögerungen kommen", heißt es weiter. Unmittelbar nach dem Sicherheitsvorfall seien die zuständigen Ermittlungsbehörden hinzugezogen worden. Zudem hat das Unternehmen externe Sicherheitsdienstleister "für die forensische Untersuchung sowie die Absicherung und Wiederherstellung" beauftragt. Darüber hinaus sei der Fall präventiv bei der zuständigen Datenschutzbehörde gemeldet worden.

Das Ausmaß des Angriffs ist bisher noch unklar. Auch gibt es derzeit noch keine Information darüber, ob es sich um einen Ransomware-Angriff handelt und Daten gestohlen wurden. Materna verweist darauf, dass "Sofortmaßnahmen" zum Schutz der Kundendaten veranlasst wurden. Unter anderem trägt die Realisierung von Digitalisierungslösungen für die öffentliche Verwaltung mit einem Drittel zum Umsatz der Materna-Gruppe bei.

Vom Jäger zum Opfer?

Für Materna besonders bitter ist der Umstand, dass der Dortmunder IT-Dienstleister erst im vergangenen Jahr sein IT-Security-Angebot mit der Übernahme des österreichischen IT-Sicherheitsspezialisten Radar Cyber Security erweitert hatte. Ziel war es, so hieß es damals in der Mitteilung, gemeinsam mit Radar zu einem der führenden Cyber Security-Anbieter im DACH-Raum zu werden. Radar unterstützt Unternehmen beim Aufbau eines Secure Operations Center (SOC) und bietet zudem als Dienstleistung ein "SOC as a Service" an - mit dem Cyberangriffe normalerweise frühzeitig entdeckt und bekämpft werden.

Materna führt aktuell die Liste der mittelständischen IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland an, die das Marktforschungsunternehmen Lünendonk veröffentlicht hat. Zum Portfolio des Unternehmens zählen Cyber Security, Journey2Cloud, Enterprise Service Managment und Public Sector.

Das Geschäftsjahr 2021 hat das Unternehmen mit einen Umsatz von 433 Millionen Euro abgeschlossen.

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