Fujitsu untersucht in Japan einen Sicherheitsvorfall. Das Unternehmen hat Malware auf einigen seiner Rechner identifiziert. Eine erste interne Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass zumindest die Möglichkeit besteht, dass die Angreifer auch in den Besitz personenbezogener Daten oder von Kundeninformationen gekommen sind.
Die betroffenen Systeme seien umgehend vom Netz getrennt und entsprechende Überwachungsmaßnahmen eingeleitet worden, um eine Ausbreitung des Problems zu verhindern, teilte das Unternehmen mit. Ermittlungen zu den Details des Angriffs und darüber, ob tatsächlich Kundendaten betroffen sind, dauern noch an.
Entwarnung für europäische Fujitsu-Kunden und -Partner
Bislang gebe es jedoch zumindest keine Anhaltspunkte dafür, dass persönliche Daten von Kunden missbraucht worden seien. Auf Anfrage von ChannelPartner teilte die deutsche Fujitsu-Niederlassung zudem mit, dass Fujitsu eventuell Betroffene persönlich informieren werde. Zudem habe die bisherige Untersuchung keine Anhaltspunkte dafür geliefert, dass der Vorfall irgendwelche Auswirkungen auf Kunden oder Personen außerhalb von Japan haben könnte. Für Kunden und Partner in Deutschland und Europa kann also Entwarnung gegeben werden.
Der offenbar recht begrenzte Vorfall schlug insbesondere in englischsprachigen Medien dennoch einige Wellen - nicht nur, weil er sich in eine ganze Reihe von Angriffen auf große IT-Firmen wie Microsoft und HPE einreiht. Gerade in Großbritannien steht zusätzlich die für Kassensysteme zuständige Fujitsu-Sparte wegen Vorgängen im Zusammenhang mit der Britischen Post ohnehin stark in der Kritik.
Im Vereinigten Königreich sorgten Fehler in dem von Fujitsu für das Post Office ab 1999 entwickelten und betriebenen System dafür, das Hunderten von Angestellten und Betreibern von Post-Filialen Veruntreuungen vorgeworfen wurde. Im Zuge der Aufarbeitung der Vorfälle, die sich zu einem Justizskandal ausgeweitet haben, fordern Politiker nun auch von Fujitsu eine Beteiligung an den Entschädigungszahlen an die Opfer.