Nach Ansicht von Sophos kam der gestrige Hacker-Angriff auf die Website der GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) nicht überraschend: Denn immer mehr Cyberkriminelle hinterlegen Schadcodes im Internet und manipulieren gezielt Webseiten von Unternehmen und Behörden.
Jeden Monat entdecken die IT-Sicherheits-Experten der Sophos Labs mehr 5.000 neu infizierte Websites. Ziel der Angreifer ist es, Computer über das Internet zu infizieren, vertrauliche Daten von PC-Anwendern auszuspionieren und Unternehmen um ihr Geld oder ihren guten Ruf zu bringen. Im Fall der GDL stellten die Täter eine falsche Pressemeldung online, in der behauptet wurde, die Gewerkschaft und die Bahn hätten sich im aktuellen Tarifstreik geeinigt.
Jens Freitag, Senior Technology Consultant bei Sophos, meint dazu: "Der Angriff auf die Website der GDL beweist erneut, dass alle Firmen und Institutionen, die ihre Internet-Seiten nicht ausreichend schützen, zur Zielscheibe von Cyberattacken werden können. Die GDL ist längst kein Einzelfall. Immer mehr, eigentlich harmlose Websites fallen kriminellen Hackern zum Opfer. Besonders gefährlich wird es dann, wenn die Hacker dort Schadcodes hinterlegen, wie dies beispielsweise im September auf der Website des US-Generalkonsulats in St. Petersburg, Russland, der Fall war.
In der Annahme, dass solche Websites sicher sind, rufen Internet-Anwender diese sorglos auf und holen sich so unbemerkt Viren und Würmer auf ihren Rechner. Wir raten allen Unternehmen dringend dazu, ihre Websites ordentlich zu warten und stets mit den aktuellen Sicherheits-Patches auszustatten. Darüber hinaus sollten sie Sicherheitslösungen einsetzen, die den sicheren Web-Zugriff ihrer Mitarbeiter garantieren und eine Vireninfektion des Netzwerks ausschließen." (rw)