Großaktionäre fordern Konsequenzen im Balda-Aufsichtsrat - HB

09.03.2008
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Nach dem missglückten Verkauf des ehemaligen Kerngeschäfts fordern Großaktionäre der Balda AG nun personelle Konsequenzen bei dem ostwestfälischen Handyausrüster. "Der aktuelle Aufsichtsrat ist seinen aktienrechtlichen Pflichten, die Geschäftsführung sorgfältig zu überprüfen, nicht im ausreichenden Maße nachgekommen", sagte Michael Treichl, dessen Fonds Audley Capital 10% an Balda hält, dem "Handelsblatt" (HB - Montagausgabe). "Vor diesem Hintergrund muss die aktuelle Zusammensetzung überprüft werden."

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Nach dem missglückten Verkauf des ehemaligen Kerngeschäfts fordern Großaktionäre der Balda AG nun personelle Konsequenzen bei dem ostwestfälischen Handyausrüster. "Der aktuelle Aufsichtsrat ist seinen aktienrechtlichen Pflichten, die Geschäftsführung sorgfältig zu überprüfen, nicht im ausreichenden Maße nachgekommen", sagte Michael Treichl, dessen Fonds Audley Capital 10% an Balda hält, dem "Handelsblatt" (HB - Montagausgabe). "Vor diesem Hintergrund muss die aktuelle Zusammensetzung überprüft werden."

Das SDAX-Unternehmen aus Bad Oeynhausen hatte am Freitag mitgeteilt, sein bereits verkauftes früheres Kerngeschäft in Eigenregie zu restrukturieren und dazu die Balda Solutions Deutschland GmbH, die Balda Werkzeug- und Vorrichtungsbau GmbH sowie die Balda Solutions Hungaria Kft von der KS Plastic Solutions GmbH zurückzukaufen. Aus Sicht von Balda werde dies zu geringeren Liquiditätsbelastungen führen.

Die Banken hätten sich bereit erklärt, bis auf Weiteres von einem möglichen Recht auf Fälligstellung ihrer Kredite an die Balda AG keinen Gebrauch zu machen, hieß es dazu am Freitag weiter. Die zunächst verfolgte Suche nach einer Überbrückungsfinanzierung gelang nicht. Andere Geldgeber hätten sich bereit erklärt, diese Liquidität zur Verfügung zu stellen. Damit sei "eine sich abzeichnende Krise" der Balda AG abgewendet, erklärte das Unternehmen.

Erst am Mittwoch hatte der Hersteller von Touch-Sensoren eingestanden, der erforderliche Verlustausgleich für die verkauften drei Ex-Töchter übersteige die Liquidität des Unternehmens. Balda hatte sich von seinem verlustreichen Geschäft mit Handyschalen zum Jahresende getrennt.

Der US-Investor Guy Wyser-Pratte, der 5% an Balda hält, sagte nun dem "Handelsblatt", der Aufsichtsrat habe es versäumt, beim Umbau von Balda den Vorstand zu unterstützen und zu beaufsichtigen.

Webseiten: http://www.handelsblatt.com http://www.balda.de DJG/brb

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