Neustart des Dienstes

Google stellt frische Street-View-Bilder aus Deutschland online

25.07.2023
Vor zwölf Jahren regten sich Datenschützer und Politiker über die Panorama-Fotos von Google Street View auf. Der Neustart des Dienstes nach langer Pause geht nun aber völlig geräuschlos über die Bühne. Und inzwischen kann man auch die neuen Bilder erkunden.
Google Street View-Ansicht des Olympia Business Center am Georg-Brauchle-Ring 25 in München. Hier befindet sich der Sitz von Foundry Deutschland, repräsentiert durch die IDG Tech Media GmbH, die Muttergesellschaft von ChannelPartner, CIO, Computerwoche, PC-Welt und Macwelt. Stand: November 2022
Google Street View-Ansicht des Olympia Business Center am Georg-Brauchle-Ring 25 in München. Hier befindet sich der Sitz von Foundry Deutschland, repräsentiert durch die IDG Tech Media GmbH, die Muttergesellschaft von ChannelPartner, CIO, Computerwoche, PC-Welt und Macwelt. Stand: November 2022
Foto: Google

Die Kartenanwendung Google Maps zeigt nach rund zwölf Jahren Aktualisierungspause wieder frische Panorama-Bilder aus Deutschland an. Der Internet-Konzern stellte am Dienstag neue virtuelle Ansichten von Straßen und Sehenswürdigkeiten der 20 größten deutschen Städte online. Zusätzlich seien weitere Regionen in ganz Deutschland hinzugekommen, die nun erstmals virtuell in Google Street View besucht werden könnten, teilte Google mit.

Bei der Einführung von Street View in Deutschland im Jahr 2010 war der Dienst auf zum Teil starken Widerstand in der Politik, bei Hauseigentümern und bei Datenschützern gestoßen. Fast eine Viertelmillion Menschen legten damals Widerspruch ein und zwangen Google, die Abbildung ihrer Häuser zu verpixeln, was die Qualität des Dienstes insgesamt beeinträchtigte. 2011 kündigte der Konzern daraufhin an, keine weiteren Kamerafahrten mehr zu unternehmen.

Die nun veröffentlichen Bilder stammen aus dem vergangenen Jahr. Google ist zudem seit Juni erneut mit Fahrzeugen in Deutschland unterwegs, um weitere Regionen zu Street View hinzufügen zu können. Die Fahrzeuge werden noch bis Oktober durch Stadt und Land fahren, um Fotos aufzunehmen. Um bestimmte Sehenswürdigkeiten gut zu erfassen, sind auch Beschäftigte mit einem Kamerarucksack zu Fuß unterwegs.

Die Google-Autos filmen keine Videos, sondern erstellen alle paar Meter hoch auflösende 3D-Panoramabilder. Diese werden später mit einer Software digital miteinander verknüpft, so dass sich die Anwenderinnen und Anwender virtuell in dem Straßenbild auf dem Smartphone oder PC bewegen können. Die insgesamt neun Kameras befinden sich in 2,9 Metern Höhe und erfassen auch Straßenschilder und Schriftzüge von Geschäften. Auto-Kennzeichen und die Gesichter von Passanten werden automatisch verpixelt.

Die neue Version von Street View wird als Clouddienst online gestellt. Dies kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Prominente Straßenzüge wie der Berliner Kurfürstendamm standen bereits am Dienstagmorgen mit frischem Bildmaterial online. Möglich waren auch virtuelle Reisen zum Stadtschloss in Berlin, in das neu entstandene Werksviertel in München mit seinem Umadum-Riesenrad oder ein virtueller Besuch der Elbphilharmonie in Hamburg.

Google muss wie im Jahr 2010 jede Wohnung und jedes Haus vor der Veröffentlichung der neuen Bilder unkenntlich machen, wenn Mieter oder Eigentümer dies wollen. Allerdings gelten die alten Anträge von damals nicht mehr, sie müssen neu gestellt werden. Der Widerspruch kann per Mail, per Formular oder per Post (Google LLC, Street View, PO Box 111607, 20416 Hamburg) erfolgen. Bislang haben nur wenige Menschen in Deutschland sich gegen eine Veröffentlichung der Panorama-Bilder ausgesprochen. (dpa/rw)

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