Gigaset schreibt weiter rote Zahlen und rechnet jetzt auch im gesamten Jahr 2012 mit einem Verlust. Die geringe Nachfrage nach Festnetztelefonen ließ den Umsatz im dritten Quartal 2012 von 106 auf 93 Millionen Euro sinken. Zugleich belasteten die Kosten des Restrukturierungsprogramms und Stellenabbaus das Ergebnis des Telefonherstellers, so dass unter dem Strich ein Quartalsverlust von 15 Millionen Euro stand. Wenn Siemens dem Unternehmen nicht soeben die dritte Kaufpreisrate von zehn Millionen Euro erlassen hätte, wäre er noch höher ausgefallen. So ist nun auch im Gesamtjahr 2012 mit einem geringfügig negativen Betriebsergebnis zu rechnen. Gigaset streicht derzeit in Bocholt und München 279 Arbeitsplätze (ChannelPartner berichtete). (dpa)
Trotz dieser "Einmaleffekte, wie das Unternehmen betont, zeigt sich Gigaset bezüglich der eigenen Zukunft opimistisch. Im Bereich "Consumer Products" (schnurlose DECT-Telefone) konnte der Hersteller eigener Aussage zur Folge in Europa insgesamt seine Marktanteile 2012 sowohl bei den abgesetzten Einheiten als auch beim Umsatz im Vergleich zu 2011 leicht ausbauen. Ein positiver Trend zeigt sich in Österreich, Großbritannien, Deutschland, Spanien, Russland und in Polen.
In diesen Ländern hat Gigaset neue strategische Vertriebspartner unter Vertrag genommen (Telekommunikationsanbieter und Handelsketten) . In Deutschland hat Gigaset ein neues Vertriebskonzept in der Sparte Fachhandel eingeführt. Es autorisiert Reseller in zwei Stufen, um angesichts des veränderten Kaufverhaltens der Konsumenten die Mehrwertvermarktung im Sinne der Marke Gigaset zu ermöglichen. Internetkanäle und Großhandelsketten möchte Gigaset künfti direkt (ohne Distribution) beliefern.
Geschäftskunden-Sparte
Die für des Kundensegment "Business Customers" zuständige Vertriebsmannschaft hat Gigaset auch in Deutschland ausgebaut. Ziel dieser Maßnahme ist es, neu Vertriebspartner zu akquirieren und bestehende Reseller zu qualifizieren. Die Zahl der Gigaset-Vertriebspartner hat sich in Deutschland "signifikant erhöht", heißt es.
Was die neue geschaffene Unternehmenseinheit "Heimnetzwerke" betrifft, da möchte der Anbieter zum Marktstart des auf der IFA gezeigten Prototyps "Gigaset elements" Gespräche mit potenziellen Partnern führen und neu Vertriebskanäle frei schaufeln. (rw)