CompTIA-Umfrage

Für 2024 ist der Channel in Deutschland optimistisch

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Im Januar 2024 hat der CompTIA-Verband 131 IT-Dienstleister in der DACH-Region zu ihren Geschäftsaussichten 2024 befragt. Nun ist die Umfrage ausgewertet.

Erste Erkenntnis aus der Auswertung der Umfrageergebnisse: 58 Prozent der in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) von CompTIA befragten IT-Dienstleister sind der Ansicht, dass ihr Geschäft 2024 besser laufen wird als in den zwei Jahren davor. Und es handelt sich dabei um einen riesigen Markt. Die Marktforscher von Gartner sagen voraus, dass sich die weltweiten Ausgaben für IT-Service 2024 um 8,7 Prozent erhöhen werden, auf ein Volumen von 1,4 Billionen Dollar. 45 Prozent der IT-Dienstleister in der deutschsprachigen Region glauben, dass sie noch stärker wachsen könnten, es aber nicht schaffen, weil ihnen Wettbewerb und Preisdruck beziehungsweise Inflation zu sehr zusetzen und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht stimmen, etwa weil die Steuersätze zu hoch sind.

Außerdem ist den hiesigen Systemhäusern durchaus bewusst, dass sie nur dann zulegen können, wenn sie sich ständig weiterbilden. Den Erwerb der dazu notwendigen Zertifikate betrachten 43 Prozent der IT-Dienstleister als ein probates Mittel hierfür. Gleichzeitig wissen sie aber auch, dass sie dies ohnehin tun müssen, wenn sie mit neuen Technologien vertraut werden wollen. 41 Prozent der von CompTIA befragten IT-Dienstleister in der DACH-Region wollen noch 2024 auf generativer KI basierende Lösungen ihren Kunden verkaufen.

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Die steigende Komplexität der neu aufkommenden Technologien überfordert viele Kunden und "zwingt" sie, die Hilfe der externen IT-Dienstleister anzunehmen, das glaubt mehr als die Hälfte (56 Prozent) der IT-Service-Provider in der deutschsprachigen Region. In punkto "generative KI" nehmen dies 52 Prozent der hiesigen IT-Dienstleister, beim Thema "Cyber Security-Services" sind es fast genauso viele (47 Prozent). Die steigende Akzeptanz von Cloud-Technologien trägt für etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) der befragten Systemhäuser zum Wachstum bei. Und ein Viertel der IT-Dienstleister ist überzeugt, dass die erhöhten Nachfrage nach Managed Services ihr eigenes Business zu steigern vermag.

Welche konkreten Services werden 2024 am stärksten zum Wachstum der Systemhäuser beitragen?

Auch diese Frage können die Betroffenen sehr detailliert beantworten. Mit neuen Methoden der Automatisierung wollen drei Viertel der IT-Dienstleister - ihren eigenen Angaben zur Folge - zulegen, gefolgt von "Data Services" (72 Prozent) und autonom arbeitenden digitalen Marketingdiensten (69 Prozent). Mit eigenentwickelter Software glauben zwei Drittel der ISVs wachsen zu können. Die digitale Transformation der Geschäftsprozesse mittels Cloud-Services wird 65 Prozent der Systemintegratoren zu steigenden Erlösen beitragen.

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Parallel zu den erhöhten Umsätzen werden auch die Margen steigen, so zum Beispiel bei Data Services. Überdurchschnittlich stark zum Deckungsbeitrag werden sämtliche Integrationsdienstleistungen beitragen, so die Überzeugung von mehr als zwei Dritteln (68 Prozent) der befragten Systemintegratoren. Den geringsten Profit werde Reseller durch Reparaturarbeiten erzielen, nur etwas mehr als die Hälfte von ihnen (51 Prozent) rechnet hier mit einer leichten Erhöhung der Margen. Dies wiederum ist eine schlechte Nachricht für die verstärkten Bemühungen der Systemhäuser zu mehr Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Offenbar honorieren Kunden derartige Leistungen noch nicht im ausreichenden Ausmaß.

Mit wie vielen Vendoren arbeitet der typische IT-Dienstleister?

Hier gab es gegenüber 2023 die größten Veränderungen. Der Trend geht hier ganz klar zu einer geringeren Anzahl an Lieferanten. Während 2023 nur neun Prozent der von CompTIA befragten IT-Dienstleister mit keinem einzigen Hersteller eine feste Partnerbeziehung hatten, stieg der Anteil dieser "Unabhängigen" auf 14 Prozent. Fast ein Viertel (24 Prozent) der Reseller ist Partner von maximal vier Vendoren, 2023 waren es nur 16 Prozent. Die Konzentration auf wenige Hersteller lässt sich gut mit der Konsolidierung des Marktes erklären, zum Beispiel durch den Wegfall von Fujitsu als PC-Client-Lieferant oder durch Fusionen im Netzwerk- und Security-Markt (Cisco übernimmt Splunk). Außerdem bevorzugen IT-Dienstleister die Lieferanten, die ihnen die höchsten Margen bescheren.

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