Die Coronapandemie hat die Arbeitsweise dramatisch verändert. Laut einer Cisco-Umfrage zum Thema "Workforce of the Future" wollen Mitarbeiter in Deutschland an vielen positiven Aspekten, beziehungsweise Erfahrungen festhalten, die sie beim Arbeiten aus dem Homeoffice oder in virtuellen Teams gewonnen haben. Dazu zählt etwa die Möglichkeit, in verteilten Teams (61 Prozent der Befragten) zu arbeiten.
Eine entsprechende Lösung zur Collaboration offeriert Cisco selbst mit seiner Plattform Webex seit längerem. Im B2B-Umfeld gehört die Webex zu den Oldies der Videokonferenz-Lösungen, denn es wurde bereits 1995 von dem später zu Webex firmierten Unternehmen Silver Computing entwickelt. 2007 übernahm Cisco dann Webex und baute die Software zu einer Collaboration-Lösung aus, die neben Videokonferenzen auch Whiteboarding, Chat, gemeinsame Bearbeitung und Teilen von Dokumenten etc. umfasst.
Mittlerweile wirkt Webex jedoch für viele User etwas altbacken, während sich Tools wie Zoom oder Microsoft Teams in den ersten Monaten der Coronapandemie zu Shooting-Stars entwickelten. Ein Grund hierfür könnte darin liegen, dass die relativ jungen Tools - Teams ging beispielsweise erst 2017 an den Start - mit Features und Eigenschaften aufwarteten, die dem älteren Webex einfach fehlten. So bemängelten uns gegenüber User etwa immer wieder die fehlende Möglichkeit, eigene Hintergründe einzubinden oder die fehlende Option, Konferenzen aufzusplitten oder in Breakout-Sessions aufzuteilen. Ebenso wurde häufig die Sprach- und Videoqualität kritisiert.
Neue Webex-Funktionen
Kritikpunkte auf die Cisco jetzt reagiert hat, wie die Liste der neuen Funktionen zeigt, die jetzt mit Webex genutzt werden können:
Erscheinungsbild auswählen
Während Anwender auf ein Meeting warten, können sie nun ihr Erscheinungsbild personalisieren. Mit Hilfe einer größeren Ansicht sehen sie, wie ihr Hintergrund aussieht. Alternativ können sie einen aus zahlreichen hinterlegten virtuellen Hintergründen auswählen, aber auch eigene hochladen.
Keine Hintergrundgeräusche mehr
Störende Geräusche gehören bei Webex-Meetings bald der Vergangenheit an. Bis Ende Oktober 2020 will Cisco eine Technologie, die man mit der Übernahme von BabbleLabs zukaufte, in Webex nutzen. Diese soll sowohl Surren als auch andere Hintergrundgeräusche beseitigen und die Stimmen des Sprechenden verstärken.
Flexible Meetings
Webex unterstützt nun auch Breakout-Sessions. Damit lässt sich ein Meeting in separate Sitzungen aufteilen. Sind diese zu Ende, können sich alle Teilnehmer wieder in einem großen Meeting versammeln.
Funktionen schnell finden
Das neue User-Experience-Update platziert laut Cisco die Bedienelemente automatisch so, dass freigegebene Inhalte oder Videos nicht verdeckt werden. Dabei passt es sich an die Bildschirmgröße an.
Teilnehmer ohne Video ausblenden
Schaltet ein Teilnehmer seine Kamera ab, erschien bisher ein grauer Kasten an seiner Stelle. Jetzt können Nutzer in Webex automatisch Teilnehmer ohne freigeschaltetes Video ausblenden lassen.
Alle Teilnehmer auf einem Blick
Mit Hilfe des Grid View erscheinen alle Teilnehmer auf dem Bildschirm. Diese Funktion unterstützt die Anzeige von bis zu 25 Personen gleichzeitig.
Sicher zurück ins Büro
Über die direkten Verbesserungen bei Webex hinaus adressiert Cisco mit seiner Plattform nun noch einen anderen Aspekt. Webex soll Unternehmen bei der Einhaltung und Umsetzung vonGesundheitsvorschriften im Rahmen der Corona-Maßnahmen helfen. Hierzu hat der Konzern verschiedene Technologien in der Pipeline:
Sensoren in Webex-Geräten für Corona-Maßnahmen
Die in Webex-Geräten vorhandenen Sensoren zur Ermittlung von Geräuschpegeln sowie der Anzahl anwesender Personen erhalten nun eine weitere Aufgabe: Sie dienen künftig zur Erkennung von unterbesetzten oder überfüllten Räumen und können entsprechende Warnhinweise geben. Weitere Sensoren messen zudem Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftqualität und Licht. Durch Machine Learning und "People Count" soll Webex so die Einhaltung der Raumkapazitätsgrenzen überwachen. Auf diese Weise könnten Unternehmen schnell Maßnahmen ergreifen, um auf zu volle Räume zu reagieren.
Webex Room Navigator
Für Raumbuchung, Signage und Meeting-Steuerung hat Cisco das neue Device Webex Room Navigator im Portfolio, das über die oben genannten Sensoren verfügt. Außen angebracht, erleichtert der Room Navigator das Finden und Buchen eines Sitzungsraumes. Er zeigt an, wann ein Raum frei ist, und ändert den Status auf gebucht, wenn der Raum betreten wird. Die Bedienung erfolgt durch Berühren oder Spracheingabe. Im Raum installiert, gibt er Hinweise auf soziale Distanzierung oder Reinigungspläne und ermöglicht ebenfalls die Raumbuchung. Über einen Digital-Signage-Modus lassen sich wichtige Informationen anzeigen. Zudem erkennt die integrierte "No-Show"-Technologie automatisch, wenn niemand zu einer geplanten Besprechung erscheint, und gibt den Raum frei.
Arbeitsplatz-Analyse
Der Webex Control Hub bietet historische Einblicke sowohl in die Raumnutzung, als auch in die Raumumgebung. Dazu gehören gebuchte, aber nicht genutzte Räume, mittlere Belegung über alle Räume und der Lärmpegel. Diese Informationen dienen zur Optimierung der Raumnutzung, Meeting-Qualität und Reinigungspläne.
Last, but not least verspricht Cisco für die virtuelle User-Konferenz WebexOne am 8. und 9. Dezember 2020 weitere Neuigkeiten rund um Webex.