Wir setzen unsere Reihe "3 Fragen zur Cloud" fort und befragen nun Security-Hersteller zu dieser Thematik. Es antwortet Klaus Jetter, Country Manager DACH bei F-Secure.
Herr Jetter, Cloud Computing ist DAS aktuelle Thema der IT-Branche. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
Klaus Jetter: Innerhalb der letzten zehn Jahre vermehrte sich Malware im Internet exponentiell. Waren es im Jahr 2000 nur 50.000 Viren, Würmer und Trojaner, sind es mittlerweile mehr als 40 Millionen. Und täglich kommen zwischen 50.000 und 200.000 hinzu - meist Mutationen bekannter Schädlinge, die nicht mehr nur anhand ihrer Signatur erkannt werden können. Um mit dieser Bedrohung Schritt zu halten, haben wir einen Teil unseres professionellen Virenschutzes - das Real-time Protection Network - in die Cloud verlegt. Dieses besteht aus einer Kombination von Verhaltensblocker und Malware-Analyse auf Basis von Reputation. Da wir das Netz ständig überwachen, sind wir stets über die neuesten Bedrohungen auf dem Laufenden und können die Intelligenz der Cloud nutzen, um unsere Kunden sofort zu schützen.
Mit welchen Verkaufsargumenten könnten Reseller die "Cloud" ihren Kunden nahe bringen?
Jetter: Mit der Cloud kann "Security as a Service" angeboten werden. Durch die Nutzung der Leistung verschiedener Rechenzentren können wir einen flexiblen Schutz vor Bedrohungen in Echtzeit zur Verfügung stellen. Daneben können wir ein hohes Schutzniveau gewährleisten, da wir ständig mit Informationen über neue Bedrohungen versorgt werden. Der Kunde ist also stets auf dem neuesten Stand, ohne, dass er selbst tätig werden muss, zum Beispiel, indem er zu einem bestimmten Zeitpunkt seine Virendatenbanken aktualisiert.
Sollten sich potenzielle Kunden tatsächlich für ein Cloud-Angebot eines Herstellers entscheiden, wie kommt dabei der Reseller ins Spiel? Welche zusätzlichen Services könnte hier ein VAR für den Kunden erbringen?
Jetter: Die Kunden können sich auf einen umfassenden Vor-Ort-Service durch unsere qualifizierten Fachhandelspartner verlassen. Damit bieten wir dem Handel eine äußerst attraktive Möglichkeit, das Portfolio abzurunden und sich als Full-Service-Anbieter für Sicherheitslösungen zu etablieren. Zum Beispiel bieten wir den sogenannten Protection Service für E-Mails an. Dieser kann äußerst flexibel an die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Endkunden angepasst werden, weswegen keinerlei zusätzlicher Aufwand für unsere Partner oder den Kunden entsteht. Da der Protection Service Cloud-basiert ist und uns gehostet wird, sind keinerlei Investitionen in Hardware nötig und der Kunde bezahlt nur für die Leistungen, die er auch tatsächlich benötigt. Und um die Betreuung kümmert sich ein von uns zertifizierter und trainierter Handelspartner direkt vor Ort." (rw)