Nach den Übernahmen von Avaya und Brocade

Extreme Networks auf dem Weg zur Nummer Zwei im Enterprise-Netzwerkmarkt

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Mittlerweile beschäftigt Extreme Networks weltweit über 3.000 Mitarbeiter und setzt über eine Milliarde Dollar pro Jahr um. Damit ist das Unternehmen im Marktsegment „Unternehmensnetzwerke“ der bisherigen Nummer Zwei, Hewlett Packard Enterprise, dicht auf der Spur.

Unangefochtene Nummer Eins im weltweiten Enterprise-Netzwerkmarkt ist nach den Angaben von Dell'Oro Cisco - mit einem Marktanteil von rund zwei Dritteln. Der Kampf um den zweiten Platz ist aber laut Andreas Livert, Senior Regional Director DACH bei Extreme Networks, nun aber voll entbrannt. Zwar habe man im Vorjahr vor allem durch die Übernahmen der Netzwerk-Divisionen von Avaya und Brocade den Umsatz verdoppeln können, doch man sei in den Vorjahren auch organisch gewachsen: 2016 um 14 und 2017 um acht Prozent. In diesem Jahr rechnet Livert mit einer Wachstumsrate von sechs Prozent aus eigener Kraft.

Laut Livert trägt Deutschland überdurchschnittlich stark zu diesem Wachstum bei, immerhin werden 40 Prozent der Umsätze in der gesamten EMEA-Region (Europa, Nahost und Afrika) hier zu Lande erwirtschaftet. Der globale Channel-Anteil am Business von Extreme Networks beträgt 86 Prozent, in der DACH-Region sind es deutlich mehr als 90 Prozent, so Livert weiter. Weltweit arbeitet Extreme Networks mit rund 10.000 Partnern in 80 Ländern zusammen; in der DACH-Region, also in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, sind es etwas mehr als 3.000 Reseller.

Michael Grundl, EMEA-Director Channel & Partner Sales bei Extreme Networks, stellte die Grundzüge des neuen Partnerprogramms ChannelPartner vor.
Michael Grundl, EMEA-Director Channel & Partner Sales bei Extreme Networks, stellte die Grundzüge des neuen Partnerprogramms ChannelPartner vor.
Foto: Extreme Networks

Auch diese Zahl hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt - natürlich bedingt durch die Übernahmen von Avaya und Brocade. Diese Akquisitionen machten dann aber auch ein einheitliches, für alle Partner geltendes, weltweit gültiges Partnerprogramm notwendig. Michael Grundl, seit November 2017 EMEA-Director Channel & Partner Sales bei Extreme Networks, stellte die Grundzüge dieses neuen Partnerprogramms ChannelPartner vor.

Neues vereinheitlichtes Partnerprogramm

So wird es künftig vier statt wie bisher drei Partner-Stufen geben. Zu den anerkannten Levels "autorisiert", "Gold" und "Diamant" kommt noch "Schwarz-Diamant" hinzu. Mit dem letzten Attribut möchte Extreme Networks diejenigen der Diamant-Partner schmücken, die eine Million Euro zusätzlichen Projekt-Umsatz erzielen. Und immerhin 34 Partner in der EMEA-Region haben es geschafft, künftig als "Black Diamond"-Partner angesprochen zu werden. In Deutschland sind es aktuelle acht Diamant-Partner, die sich über eine "schwarze Kreditkarte" freuen können. Mittels dieser Kreditkarten können "Black Diamond"-Partner zum Beispiel Marketing-Gelder abrufen.

Zum ersten Mal vorgestellt hat Extreme Networks das neue vereinheitlichte Partnerprogramm auf der eigenen Channel-Konferenz im Oktober 2017 in Orlando/Florida. Offiziell gestartet ist das neue Partnerprogramm aber erst im Januar 2018, und für eine Übergangszeit von einem halben Jahr (bis Mitte 2018) gelten noch die Bedingungen der alten Partnerprogramme, auch derer von Avaya und Brocade.

Neu hinzugekommen sind in dem vereinheitlichten Partnerprogramm von Extreme Networks bestimmte Spezialisierungen. Hier differenziert der Netzwerkhersteller zwischen einzelnen technischen Spezialisierungen wie "Campus Switching", "Access Wireless" und "Management Center", die dann in der Master-Spezialisierung "Secure Automated Campus" aufgehen beziehungsweise gemeinsam mit Rechenzentrums-spezifischer technischer Ausprägung in der Master Spezialisierung "Agile Date Center" zusammengefasst werden.

Großen Wert legt Extreme Networks ferner auf digitales Marketing: Hier geht es um zusätzliche Rabatte nach erfolgreichen Projekteinreichungen ("Lead Registrations") oder nach besonders gelungenen Abschlüssen. Aber auch das Business mit Neukunden wird von Extreme Networks besonders honoriert.

Zu den wichtigsten Partnern von des Netzwerkherstellers in Deutschland zählen Größen wie Bechtle, Cancom und Controlware, aber auch kleinere Systemhäuser wie Bell Netzwerke, CMS IT Consulting oder Euromicron. Als Distributoren für Extreme Networks agieren in Deutschland 3KV, Ingram Micro, Jarltech, Scansource, Tech Data, Tim und Westcon.

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