Kriminell genutzte Verschlüsselung

Europol zerschlägt Kommunikationsplattform "Ghost"

18.09.2024
Kriminelle weltweit nutzten laut Europol die Kommunikationsplattform "Ghost" zur verschlüsselten Kommunikation bei Drogenhandel, Geldwäsche und extremen Gewalttaten. Damit soll jetzt Schluss sein.
Europol meldet einen Erfolg gegen die von Kriminellen weltweit genutzte Kommunikationsplattform "Ghost".
Europol meldet einen Erfolg gegen die von Kriminellen weltweit genutzte Kommunikationsplattform "Ghost".
Foto: PixelBiss - shutterstock.com

Internationale Ermittler haben laut Europol mit "Ghost" eine Kommunikationsplattform des internationalen Verbrechens ausgeschaltet. Verbrecherbanden weltweit hätten die Plattform und ihre Verschlüsselungstechniken im Zusammenhang mit Drogenhandel und Geldwäsche in großemm Stil sowie extremen Gewalttaten genutzt, teilte die europäische Polizeibehörde in Den Haag mit.

Im Rahmen der Aktion wurden insgesamt 51 Verdächtige festgenommen, darunter 38 in Australien. Weitere Festnahmen werden nicht ausgeschlossen. Drogen, Waffen und etwa eine Million Euro Bargeld wurden beschlagnahmt. An der Operation waren Ermittler aus neun Länder beteiligt, allerdings keine aus Deutschland.

Server von "Ghost" waren in Frankreich und Island gefunden worden, die Eigentümer des Unternehmens in Australien und Finanzmittel in den USA entdeckt worden. Seit Beginn der Ermittlungen im Frühjahr 2022 habe es bereits mehrere Durchsuchungen und "technische Eingriffe" gegeben.

"Ghost" war nach Europol-Angaben für Verbrecher wegen seiner ausgeklügelten Sicherheitsvorkehrungen attraktiv. Dazu gehörte etwa dreifache Verschlüsselung von Nachrichten und das automatische Löschen von Nachrichten auf dem Handy. Weltweit hätten mehrere tausend Menschen das Netzwerk genutzt.

Täglich seinen rund 1.000 Nachrichten darüber verbreitet worden. Das organisierte Verbrechen nutze in großem Stil neue Techniken für die Verschlüsselung, um ihre Sicherheit vor Strafverfolgung und ihre Anonymität zu gewährleisten, teilte die europäische Polizeibehörde mit. Allerdimngs habe noch so geheime Kommunikation gegen die internationalen Anstrengungen wenig Chancen, sagte Europol-Chefin Catherine De Bolle. (dpa/pma)

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