Drei Fragen an Sebastian Lacour, Veeam

„Erwarte weitere Konsolidierung von Systemhäusern und MSPs“

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Was kommt 2025 auf den Channel zu? Die Gewinner der Channel-Excellence-Awards 2024 haben uns dazu ihre Einschätzungen abgegeben. Hier die Antworten von Sebastian Lacour, Senior Manager Channels bei Veeam.
Sebastian Lacour Senior Manager Channels bei Veeam erwartete 2025 eine deutliche Nachfrage nach dynamischen Lizenzmodellen, sieht eine stärkere Fokussierung auf Cybersecurity sowie eine zunehmende Bedeutung von Cloud-Technologien und hybriden IT-Umgebungen.
Sebastian Lacour Senior Manager Channels bei Veeam erwartete 2025 eine deutliche Nachfrage nach dynamischen Lizenzmodellen, sieht eine stärkere Fokussierung auf Cybersecurity sowie eine zunehmende Bedeutung von Cloud-Technologien und hybriden IT-Umgebungen.
Foto: Veeam

Die Channel Excellence Awards sind eine der wichtigsten Auszeichnungen des europäischen Channels. Zusammen mit dem Marktforschungspartner Context vergibt ChannelPartner immer zum Jahresanfang die Awards an Hersteller und Distributoren, die in der Händlergunst ganz oben stehen. Wer könnte da besser geeignet sein, uns eine Einschätzung für das kommende Channel-Jahr zu geben, als die Besten der Branche?

Den Channel-Excellence-Award in der Kategorie "Software" hatte 2024 Veeam gewonnen: Lest hier die Antworten von Sebastian Lacour, Senior Manager Channels bei Veeam.

Was erwarten Sie für sich persönlich vom Jahr 2025?

Sebastian Lacour, Veeam: 2025 wird in Deutschland von zwei wesentlichen Faktoren geprägt sein: der wirtschaftlichen und der politischen Situation. Beide Aspekte haben sowohl mittelbaren als auch unmittelbaren Einfluss auf die Informationstechnologie und damit auf unsere Branche. Die Wirtschaft zeigt sich verunsichert, und die Schlüsselindustrie "Automotive" befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Unternehmen, die bis in die unteren Ebenen der Zuliefererindustrie operieren, sind gezwungen, ihre Investitionen in einem dynamischen Umfeld anzupassen.

Hierdurch sehe ich eine deutliche Nachfrage nach dynamischen Lizenzmodellen und der Nutzung flexibler Herstellerlösungen, um Workloads und Anforderungen schnell und unkompliziert an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Nur auf diese Weise können Unternehmen den zu erwartenden Herausforderungen wirksam begegnen.

Abseits der wirtschaftlichen Aspekte erwarte ich in Deutschland eine weitere Konsolidierung von Systemhäusern und derzeit auch von Managed Service Providern. Die Impulsgeber hierfür kommen ebenfalls aus den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Verstärkt wird dieser Prozess durch die "neuen Spielregeln" in der Virtualisierung, etwa im Zuge der VMware/Broadcom-Entscheidungen. Der dadurch entstandene Kostendruck in Kombination mit der Notwendigkeit, dynamische Kundenanfragen zu erfüllen, stellt eine große Herausforderung dar, der kleine Systemhäuser und MSPs kaum noch gewachsen sind. Konsolidierte und einfach konsumierbare Lösungen, die keine bedeutenden Ressourcen erfordern, werden zunehmend in den Fokus rücken.

Die politischen Umbrüche führen mittlerweile auch mittelständische Unternehmen dazu, international zu agieren. Eine homogene und leicht zu betreuende IT-Infrastruktur ist hierfür essenziell. Auch dieser Aspekt verleiht den oben genannten Punkten zusätzliche Dynamik.

Welche Pläne hat Ihr Unternehmen für das Jahr 2025?

Sebastian Lacour: Veeam hat sich in den vergangenen Jahren hervorragend aufgestellt. Unsere Lösungen sind hochdynamisch und anpassbar, sowohl aus technologischer als auch ökonomischer Sicht. Mit Veeam Vault gehen wir mit großer Energie in das Jahr 2025 und darüber hinaus. Es vereint alle genannten Punkte in einem "Ready-to-Use"-Angebot, das weder technologische Ressourcen benötigt noch hochpreisig ist. Die Cyberrisiken werden bestehen bleiben, und Datenschutz bleibt eine oberste Priorität für unsere Kunden. Veeam Vault kann diese Aufgaben problemlos und sicher übernehmen.

Darüber hinaus werden unsere "Ready-to-Use"-Lösungen Veeam Data Cloud und Veeam Vault auch im Rahmen des Volume Rental Agreement verfügbar sein, um unseren Serviceprovidern die Möglichkeit zu geben, diese in bestehende Verträge einzubinden.

Der Fokus von Veeam wird darauf liegen, die Nachfrage nach einfachen, dynamischen und workload-portablen Lösungen weiterhin und verstärkter zu unterstützen. Dadurch entlasten wir unsere Partner und Kunden und befähigen sie, perfekt auf äußere Einflüsse konditioniert zu reagieren.

Welche wichtigen Entwicklungen und Trends sehen Sie speziell in Ihrem Betätigungsfeld?

Sebastian Lacour: Ein herausragender Trend ist die zunehmende Fokussierung auf Cybersecurity. In einer Zeit, in der Cyberbedrohungen ständig zunehmen, wird die Sicherheit von Daten und IT-Infrastrukturen für Unternehmen jeder Größe von noch entscheidenderer Bedeutung. Unternehmen suchen nach Lösungen, die nicht nur sicher, sondern auch flexibel und skalierbar sind, um sich schnell an veränderte Bedrohungslagen anpassen zu können.

Ein weiterer wichtiger Trend ist die zunehmende Bedeutung von Cloud-Technologien und hybriden IT-Umgebungen. Unternehmen tendieren dazu, ihre IT-Infrastrukturen zu diversifizieren und Workloads über lokale und Cloud-basierte Systeme hinweg zu verteilen. Diese Entwicklung erfordert flexible und effiziente Lösungen, die nahtlos integrierbar sind und einfache Verwaltung ermöglichen.

Zudem gibt es einen klaren Trend hin zur Automatisierung und Künstlicher Intelligenz, die immer stärker in IT-Prozesse integriert werden, um Effizienz und Produktivität zu steigern. Diese Technologien ermöglichen es Unternehmen, ihre Betriebsabläufe zu optimieren und gleichzeitig Kosten zu senken.

Schließlich treibt der Fachkräftemangel viele Unternehmen dazu, verstärkt in Lösungen zu investieren, die einfach zu bedienen sind und weniger technisches Know-how erfordern. Dies wird die Nachfrage nach nutzerfreundlichen, out-of-the-box Lösungen weiter steigern und die Entwicklung in Richtung intelligenter, wartungsarmer Systeme vorantreiben.

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