Vor gut einem Jahr sorgte der japanische Technologiekonzern Epson auf einer Messe in Tokyo für Aufsehen: In einem etwa 2,6 x 1,2 x 1,8 Meter großen, schrankähnlichen Kasten findet ein Prozess statt, der sonst nur in großen Fabriken abläuft: Das "PaperLab" produziert aus Altpapier neues, bedruckbares Büropapier.
Nun soll die Mini-Papierfabrik erstmals auch nach Europa kommen: Auf der CeBIT vom 20. bis 24. März 2017 in Hannover wird Epsondas PaperLab im Gepäck haben. Allerdings ist es noch nicht sicher, ob die Maschine auch hierzulande auf den Markt kommt. Der Verkaufsstart sei "in Kürze" in Japan geplant, der Vertrieb in anderen Ländern stehe noch nicht fest, heißt es bei Epson.
Das PaperLab könnte so direkt im Büro zum Einsatz kommen. "Der Launch des PaperLab unterstreicht die Strategie von Epson, wirklich innovative ökoeffiziente Technologien zu entwickeln, die den Arbeitsplatz und die Arbeitsprozesse in Zukunft verbessern", meint dazu Epson-Präsident Minori Usui.
Statt einem aufwändigen Sammel- und Transportprozess wird das Papier-Recycling mit dem Epson Paper Lab vor Ort erledigt.
In einem dreistufigen Prozess wird aus altem neues Papier.
Epson-Präsident Minoru Usui ist aus Japan nach Hannover gereist, um das PaperLab persönlich zu präsentieren.
Das Epson-PaperLab kann aus gewöhnlichem Büroaltpapier neues, bedruckbares Recycling-Papier herstellen.
Mit der Größe eines Kleinwagens fällt das Paperlab allerdings alles andere als handlich aus.
Kein Wasserverbrauch, keine Transportwege
Das Gerät arbeitet in drei Produktionsschritten: Das Altpapier wird zunächst in einem Trockenverfahren in lange, dünne Fasern zerkleinert. Das hat zudem den Nebeneffekt, dass vertrauliche Papierdokumente zuverlässig vernichtet werden.
Im zweiten Schritt werden die Fasern mit unterschiedlichen Bindemitteln vermengt. Damit kann die Bindungsstärke oder Weißheitsgrad des Papiers erhöht sowie die Farbe, Duft, Flammbeständigkeit oder andere Eigenschaften beeinflusst werden.
Im letzten Schritt wird die Form des Papiers bestimmt. So kann das Format und die Dichte und Dicke des Endprodukts variiert werden.
Laut Epson wird das erste Papier drei Minuten nachdem das PaperLab mit Altpapier gefüttert worden ist produziert. Das System kann demnach etwa 14 A4 Seiten pro Minute und 6.720 neue Blätter an einem Acht-Stunden-Tag herstellen.
Über Kosten und Zusammensetzung der Bindemittel macht Epson keine Angaben. Ein interessanter Ansatz ist es allemal, da Transportwege entfallen und kaum Wasser für den Prozess benötigt wird.