PARIS (Dow Jones)--Der am Wochenende vom Magazin "WirtschaftsWoche" (WiWo) veröffentlichte Bericht über Verzögerungen beim Militärtransporter A400M enthält "nichts Neues". Dies sagte eine Sprecherin der European Aeronautic Defence & Space Co NV (EADS) Dow Jones Newswires am Montag.
Das Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen mit Sitz in Amsterdam habe im Oktober angekündigt, dass sich die Auslieferungen der Maschinen um mindestens sechs Monate verzögern würden. Gleichzeitig sei ein weiterer Aufschub um bis zu weiteren sechs Monaten in Aussicht gestellt worden, rief die Sprecherin in Erinnerung.
Die "WiWo" hatte unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten EADS-Manager berichtet, der Termin für den im Juli vorgesehenen Erstflug sei in Gefahr. "Da gibt es noch jede Menge offene Fragen", wurde der Manager zitiert.
Nach seinen Angaben hake es nicht nur wie bisher bekannt an den Triebwerken des milliardenschweren Rüstungsprojekts, auch die Zelle sei noch nicht wie sie sein sollte. Zudem gab oder gibt es wohl auch bei den Flügeln noch Probleme, wie das Magazin weiter schreibt. Damit wären praktisch alle wesentlichen Teile des Flugzeugs betroffen.
Die durch die Lieferverzögerung entstehenden Kosten hatte EADS im November auf 1,2 Mrd bis 1,4 Mrd EUR geschätzt. Auf die Tochter Airbus würden mehr als 1 Mrd EUR entfallen, hieß es. Diese Zahlen würden für eine Verschiebung um sechs Monate gelten. An den Schätzungen habe sich nicht geändert, sagte die Sprecherin am Montag.
Unterdessen bekräftigte das Bundesverteidigungsministerium, dass die Regierung weiterhin Vertragsstrafen wegen Lieferverspätungen beim A400M in Betracht ziehe. "Der Druck gegenüber der Firma bleibt erhalten", sagte ein Ministeriumssprecher bei einer Pressekonferenz am Montag in Berlin. Das Thema sei aber "kein neues Thema".
Verteidungsminister Franz-Josef Jung habe sich in einem Interview im Dezember hierzu offen eingelassen und auch mögliche Sanktionen angesprochen. "Dem gegenüber hat sich keine Änderung ergeben", so der Sprecher. "Wir wissen, dass wir mit mindestens einem halben Jahr Lieferverzögerung zu rechnen haben," hob er hervor. Höhere Kosten durch die Lieferverzögerung zu prognostizieren, sei jedoch "im Moment rein spekulativ".
Webseite: http://www.eads.com -Von David Pearson und Andreas Kißler, Dow Jones Newswires +49 (0)69-29725 103, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/ank/bam/brb
Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.