3D-Druck gehört zu den großen Hype-Themen der Branche. Von einer großflächigen Verbreitung mit massentauglichen Geräten ist die 3D-Druck-Industrie aber noch weit entfernt. "Consumer-3D-Druck braucht noch fünf bis zehn Jahre bis zur massenhaften Verbreitung", glaubt Pete Brasiliere, Research Vice President beim Marktforschungsunternehmen Gartner.
Heutzutage verkaufen rund 40 Hersteller 3D-Drucker überwiegend an Geschäftskunden während über 200 Startups sich mit Geräten für wenige hundert Dollar an private Endkunden richten. "Trotz der breiten Medienpräsenz und der Bekanntheit der Technologie ist dieser Preis für die Mainstream-Konsumenten noch zu hoch", meint Brasiliere. Dies deckt sich auch mit Zahlen der Marktforscher von Canalys: Demnach wurden im ersten Quartal 2014 weltweit nur 26.800 3D-Drucker verkauft.
Die FabCon 3.D zeigt die Leistungsfähigkeit aktueller 3D-Drucker.
Rund 3.500 Besucher fanden den Weg zu den Zwillingsmessen Rapid.Tech und FabCon 3.D auf dem modernen Messegelände in Erfurt.
Meister Yoda muss wegen seinen schwierig zu druckenden Ohren immer als Referenzmodell herhalten.
In der Ruhe liegt die Kraft: Buddha als passendes Druckobjekt bei den heutigen Druckgeschwindigkeiten.
Die Szene trifft sich in Erfurt zum fachsimpeln.
Fabbster hat gleich ein ganzes Arsenal von 3D-Druckern auf die Messe gebracht...
... inklusive dem fahrbaren Modell auf einem elektrisch getriebenen Skateboard.
Was man nicht alles so ausdrucken kann!
3D-Großhändler und Elektronik-Etailer sind ebenfalls in Erfurt präsent: Go 3D...
... und Reichelt Elektronik.
Was es sich mit diesen Modellfiguren auf hat...
... kann man am Botspot-Stand erfahren.
Botspot-CEO Thomas Strenger präsentiert sein Abbild aus dem 3D-Drucker.
Dazu wird in einem speziellen Scanner die Person aufgenommen.
Das Abbild wird dann am Rechner bearbeitet und in einem aufwändigen Gipsverfahren ausgedruckt.
Wer sich seinen 3D-Drucker selbst bauen will oder Ersatzteile für sein Gerät sucht, wird an diesem Stand fündig.
Messechef Wieland Kniffka will mit der Rapid.Tech und der FabCon 3.D die Zwei-Marken-Strategie in Erfurt fortsetzen.
In einem Schülerwettbewerb wurden die besten Ideen für 3D-Druck ausgezeichnet.
Zu gewinnen gab es unter anderem einen 3D-Drucker von Makerbot.
Alexander Hafner von Hafner's Büro hat die Distribution der Makerbot-Modelle für Zentral- und Osteuropa übernommen.
Auch die Start-up-Szene darf sich in Erfurt präsentieren.
Noch ist der Markt für Verbrauchsmaterial, "Filament" genannt, ziemlich unreguliert. Erste Hardware-Hersteller arbeiten aber bereits daran, dass nur eigenes Verbrauchsmaterial für Ihre Drucker verwendet werden kann.
Noch ein großes Manko beim 3D-Druck: Die Druckgeschwindigkeit.
Foren zu aktuellen Fragestellungen des 3D-Drucks ergänzen die Produktausstellung der Messe.
Produktivität bei Prototypenherstellung
Gartner verweist auf die grundverschiedenen Strukturen zwischen dem professionellen 3D-Druck und den Consumer-Anwendungen. Daher müsse man diese Märkte getrennt betrachten. Zudem könne man nicht von einer Drucktechnologie sprechen, vielmehr seien es sieben verschiedene Technologien. "Der Hype um den Heimgebrauch verschleiert die Realität, dass 3D-Druck ist ein komplexes Ökosystem von Software, Hardware und Materialien ist", erläutert Pete Brasiliere. Dies könne man nicht mit einem einfachen Druck auf Papier vergleichen.
Laut dem "Hype Cycle for 3D Printing" hat bisher nur der 3D-Druck in der Prototypenherstellung die Phase der Produktivität erreicht. In zwei bis fünf Jahren rechnet Gartner mit einer größeren Verbreitung von B2B-3D-Druck mit einer wachsenden Akzeptanz der entsprechenden Software-Lösungen. Dies werde zu lebensverändernden Effekten führen, meint der Research Vice President. Als Beispiel führt er Anwendungen in der Prothetik und bei Implantaten an.