von Heinrich Vaske
Noch zu Jahresbeginn hatte der scheidende Microsoft-Boss Steve Ballmer Dropbox als „kleines Startup“ abqualifiziert. Inzwischen zählt der File-Hosting-Dienst 200 Millionen Anwender rund um den Globus. Auch im Unternehmen spielt Dropbox längst eine Rolle: Eigenen Mitteilungen zufolge zählt der Dienst Anwender in vier Millionen Companies – die Dropbox allerdings oft ohne Genehmigung der IT-Abteilungen nutzen.
Manches Unternehmen dürfte nun erleichtert zur Kenntnis nehmen, dass Dropbox eine Business-Version angekündigt hat. Der zahlungspflichtige Service soll den Kunden dabei helfen, Datei-Workflows effizienter zu gestalten. Wie die CW-Schwesterpublikation „Computerworld“ berichtet, wurde die Business-Version weitestgehend neu geschrieben und bringt eine ganze Palette zusätzlicher Features mit. Darin geht es in erster Linie um Kontroll-, Administrations- und Monitoring-Dienste für das IT-Management, um die Datensicherheit garantieren zu können.
Keine Risiken durch USB-Sticks
Die Idee hinter dem neuen Dropbox-Service ist es, das Teilen und Transferieren von Dateien im Unternehmen deutlich zu vereinfachen, indem keine FTP-Server mehr aufgesetzt werden müssen und auf riskante Dateitransfers via USB-Stick oder E-Mail-Attachment verzichtet werden kann. „Wir haben über all diese verrückten Dinge gründlich nachgedacht. Wir hoffen, dass unsere Kunden ohne sie auskommen werden“, sagte Drew Houston, Gründer und CEO von Dropbox, der die Presse ins Headquarter nach San Francisco eingeladen hatte.
Dropbox for Business ist momentan noch im Betastadium, und wird von einer Reihe von Unternehmen getestet. Der weltweite Launch soll im Januar 2014 erfolgen. Die Preise beginnen bei 795 Dollar für fünf Mitarbeiter plus 125 Dollar für jeden weiteren. Damit liegt das Pricing im Vergleich zu anderen vergleichbaren Diensten auf mittlerem Niveau.
Bei Dropbox for Business handelt es sich laut Houston um eine komplett „neugebaute Version“ des regulären Dropbox-Dienstes. das Unternehmen habe sein Entwicklungsteam seit dem vergangenen Jahr verdreifacht. Mit dem Service können Mitarbeiter ihren privaten und ihren Business-Account zusammenlegen und im Einzelfall entscheiden, wo und wie Files abgelegt werden sollen. Wird beispielsweise der Arbeits-Account genutzt, stehen Dateien nur für eine definierte Gruppe von Kollegen zur Verfügung – so, wie es der Administrator festgelegt hat.
- Sichere Dropbox-Alternative im Test
Novell Filr dient dazu, den Benutzern eine einheitliche Sicht auf ihre Dateien zu bieten, unabhängig davon, auf welchen Servern oder Storage-Systemen sie gespeichert sind. Es unterstützt dabei den Zugriff durch verschiedene Clients, auch von mobilen Geräten außerhalb der Firewall. - Das Abonnieren von Dateien ...
... und Ordnern sorgt für eine Benachrichtigung, sobald es etwaige Änderungen gibt. - Aus den Benutzereigenschaften ...
... der Verwaltungskonsole sind auch die jeweiligen Benutzerprofile erreichbar. - Der Filr-Admin kann jedem Benutzer ...
... individuelle Freigaberechte einräumen, die ggf. gesetzte globale Freigaberechte überschreiben. - Hinsichtlich des Zugriffs externer Benutzer ...
... unterstützt Filr eine Gastzugriffoder den Zugriff via OpenD. - Im Web-Client lassen sich ...
... Dateien online und offline bearbeiten direkt aus dem integrierten Viewer. - Das Hochladen von Dateien ...
... ist auch via Drag&Drop möglich. - Eine Versionierungverwaltung gibt es nicht.
Die entspricht nicht der Philosophie von Filr als auf DateisystemEbene arbeitende File-Sharing-Lösung. - Filr lässt sich in einem schmalen Setup ...
... mit einer VA oder getrennten VA für Filr, Lucene und Datenbank betreiben. - Das Vergeben ...
... von Freigaben auf Objekt-Ebene. - Der Filr-Admin kann sämtliche ...
... eingerichteten Freigaben zentral verwalten. - Ein mobiler Zugriff ...
... muss vom Filr-Admin explizit erlaubt werden. - Den Standard-Editor ...
... kann jeder Benutzer individuell festlegen. - Die Konfiguration der Appliance ...
... an sich ist ebenfalls über ein Web-Interface möglich. - Filr bietet neben Web- und Mobil-Client ...
... auch eine native Software für Windows und Mac. - Der native Client schließt ...
... unter anderem Zugang zur Filr-Konsole. - Der native Client synchronisiert ...
... nach Benutzereingriff, nach Zeitplan oder automatisch beim Login. - Selbstverständlich arbeitet auch der ...
... native Client durchgängig SSL-verschlüsselt. - Der Mobil-Client ...
... unterstützt derzeit das Löschen und Freigeben von Dateien und Ordnern noch nicht.
Sharing-Aktivitäten im Blick
Administratoren haben eine Reihe von Möglichkeiten, um die Daten zu managen. Ein Tool namens „Sharing Audit Logs“ gibt ihnen Einblick in das komplette Log aller Sharing-Aktivitäten rund um bestimmte Dateien, sofern diese im Dropbox-Account des Unternehmens liegen. Zu den Wettbewebern, mit denen es Dropbox in Zukunft zu tun bekommen wird, gehören neben großen Anbietern wie Google und Microsoft auch Startups wie Box und zahllose andere Filsesharing-Dienste. Box zählt bereits 20 Millionen Business-Anwender in rund 180.000 Unternehmen als Kunden und hat Zugang zu den IT-Abteilungen – ein Vertrauen, das sich Dropbox mit seiner Fixierung auf den Consumer-Markt erst noch verdienen muss. (rb)