So wird 2013

Drei Fragen an Gerhard Schulz, Ingram Micro

06.12.2012
Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2013 befragt. Hier die Antworten von Gerhard Schulz, Senior Vice President Central and Eastern Europe und Executive Managing Director bei der Ingram Micro Distribution GmbH.
Gerhard Schulz, Senior Vice President Central and Eastern Europe und Executive Managing Director bei der Ingram Micro Distribution GmbH.
Gerhard Schulz, Senior Vice President Central and Eastern Europe und Executive Managing Director bei der Ingram Micro Distribution GmbH.
Foto: Ingram Micro

Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2013 befragt. Hier die Antworten von Gerhard Schulz, Senior Vice President Central and Eastern Europe und Executive Managing Director bei der Ingram Micro Distribution GmbH:

Wie schätzen Sie die Aussichten der ITK-Branche für 2013 ein?

Gerhard Schulz: Im neuen Geschäftsjahr wird die Branche sicherlich weiterhin beeinflusst durch die schwache wirtschaftliche Entwicklung und unsichere Situation vor allem im Süden Europas. Im Vergleich sieht die Lage aus unserer Perspektive in Deutschland jedoch positiv aus. Renommierte Marktforschungsunternehmen wie Gartner prognostizieren für 2013 weltweit und für die EMEA-Region ein Wachstum. Dies lässt uns auch für das kommende Geschäftsjahr eine positive Entwicklung erwarten.

Unsere Branche wird auch weiterhin vom vorherrschenden Margendruck geprägt, der alle Marktteilnehmer dazu zwingt, Modelle zur Ertragsoptimierung zu erarbeiten. Ein Erfolgsrezept wird hier sein, auch und gerade als Broadliner weiter in Segmente der Spezialdistribution vorzudringen und neue Endkundenmärkte und Produktbereiche zu erschließen. Diese zeichnen sich durch neue Kundensegmente, höhere Margen und eine breite Palette an lösungsbasierten Services aus. Wir fühlen uns dank der neuen Bereiche, die wir im Rahmen unserer Strategie seit Jahren aufbauen, gut gewappnet für die kommenden Herausforderungen und blicken optimistisch ins neue Jahr.

Was kommt 2013 auf Ihr Unternehmen zu?

Gerhard Schulz: Das kommende Jahr wird für Ingram Micro davon geprägt sein, unsere Strategie in den Bereichen Verticals und Advanced Solutions weiter zu verfeinern und auszubauen. Hierbei werden wir auch weiterhin auf unsere starke Marktposition dank des Volume- und Value-Geschäfts setzen. Mit der Umstrukturierung unseres Product Managements, der Gründung der Professional Audio Video Group bei gleichzeitiger Bündelung der Volume-Themen in der Imaging Multimedia Group haben wir ein starkes Signal gesetzt und zeigen, welche Richtung wir zukünftig gehen werden. Die Erfolgsthemen Digital Signage und Unified Communication & Collaboration werden so vorangetrieben. Auch die Erschließung von Märkten, die wie das Bildungs- und Gesundheitswesen mitten in der Entwicklung von analoger zu digitaler Technologie stecken, werden wir weiter intensivieren. Parallel werden wir in den Aufbau des Bereichs Physical Security investieren. Seit Jahren geht unsere DC/POS Unit europaweit mit überzeugenden Ergebnissen als Vorbild voran. Die Kollegen zeigen, dass sich bei der erforderlichen intensiven Betreuung im Vertrieb und Service von Auto ID-Produkten Margen erzielen lassen, die deutlich über dem Branchenschnitt liegen. Viele dieser Learnings lassen sich auf andere Unternehmensbereiche übertragen.

Ein weiteres prägendes Thema für uns wird der Aufbau eines gemeinsamen Geschäftsmodells mit BrightPoint zur Adressierung aller Absatzkanäle sein, mit dem Ingram Micro eine führende Rolle in der Mobility-Distribution anstrebt. Die aktuelle deutliche Erweiterung unseres Mobility-Portfolios in Deutschland zugunsten der SMB-Fachhändler gibt einen ersten Vorgeschmack auf die nächsten Schritte.

Was werden 2013 die Trends der ITK-Branche sein?

Gerhard Schulz: Wir rechnen damit, dass sich die prägenden Trends 2012 auch im kommenden Geschäftsjahr fortsetzen. Das Vordringen digitaler Technologien in ehemals analoge Bereiche spielt dabei eine wesentliche Rolle. Mobile Computing und Cloud Dienste werden den Markt weiterhin beeinflussen. Immer wieder geht es darum, für uns und unsere Partner zu beantworten, wie sich diese Service- und Infrastruktur-Angebote in konkretes Geschäft umsetzen lassen. Die Mobile Devices wie Smartphones und Tablets liegen ungebrochen im Trend und bescheren klassischen Produktkategorien wie Desktop-PCs und TVs eine deutlich rückläufige Entwicklung. Generell zeigt sich, dass die Bandbreite an Formfaktoren zunimmt, unterschiedliche Anwendungsbereiche immer mehr miteinander verschmelzen und die Nachfrage nach smarten Alleskönnern steigt.

Viele Trendthemen sind inzwischen so komplex in der Umsetzung, dass die Betreuung in Bereichen wie z.B. Unified Communication & Collaboration oder Digital Signage deutlich über den reinen Hardware-Verkauf hinausgeht. Prägend wird auf Seite der Broadliner deshalb auch die Verbreiterung des Service-Angebots sein, um unsere Kunden umfassend zu betreuen und ihnen so zu ermöglichen, ihr eigenes Angebot beständig zu erweitern. (awe)

Zur Startseite