iFixit hat sich wieder einmal die neuesten Geräte von Apple vorgenommen, darunter auch das iPhone 13. Regelmäßig zerlegt das für seine Teardowns und Reparaturkits bekannte Unternehmen iPhones, Macbooks und Co. in ihre Bestandteile, zeigt technische Neuerungen auf und bewertet die Geräte hinsichtlich ihrer Reparierbarkeit. Und genauso regelmäßig schneidet Apple dabei eher mäßig ab, bewertet wird auf einer Skala von 1 bis 10. Bei einer genaueren Untersuchung des iPhone 13 hat iFixit eine Vermutung bestätigt, die schon seit einiger Zeit in der DIY-Szene kursiert.
Displayaustausch bei Apple: Eine teure Angelegenheit
Sollte das Display Ihres iPhone 13 Schaden nehmen, haben Sie vier Möglichkeiten. Die erste ist, den Schaden so hinzunehmen wie er ist. Einen Kratzer oder eine kleine Macke an einer unwichtigen Stelle lässt sich unter Umständen noch akzeptieren. Ist der Schaden jedoch größer, muss das Display ausgetauscht werden. Wenn Ihr Gerät noch durch AppleCare+ abgedeckt ist, können Sie den Schaden gegen einen kleinen Obulus von 29 Euro bei Apple austauschen lassen. Ist die Schadensabdeckung allerdings abgelaufen, wird es deutlich teurer. Für ein iPhone 13 oder iPhone 13 Pro werden stolze 311,10 Euro fällig. Ganz schön teuer, denken Sie sich wahrscheinlich.
Tatsächlich kann die Reparatur bei einem Repair-Shop in Ihrer Umgebung unter Umständen günstiger sein. Oder Sie sind versucht, die Ersatzteile einfach zu bestellen und die Reparatur selbst durchzuführen. Das war bei vorherigen iPhone-Modellen zwar kein einfacher Prozess, mit dem richtigen Werkzeug und einer guter Anleitung aber durchaus machbar.
Reparatur durch Drittanbieter deaktiviert Face-ID
Doch beim iPhone 13 hat Apple einige Änderungen vorgenommen, die eine Reparatur per Hand quasi unmöglich machen. Zumindest, wenn Sie nicht auf das Gesichtserkennungs-Feature Face-ID verzichten möchten. Denn wenn das Display durch einen Drittanbieter (Sie selbst eingeschlossen) ausgetauscht wird, erkennt das iPhone das neue Display nicht als Original an und deaktiviert die Funktion komplett. iFixit beschreibt Apples Vorgehen dabei so:
"Das iPhone 13 wird mithilfe dieses kleinen Mikrocontrollers mit dem Bildschirm gekoppelt, was Reparaturtechniker oft als "Serialisierung" bezeichnen. Apple hat keine Möglichkeit für Besitzer oder unabhängige Werkstätten vorgesehen, einen neuen Bildschirm zu koppeln. Autorisierte Techniker, die Zugang zu der proprietären Software Apple Services Toolkit 2 haben, können neue Bildschirme zum Laufen bringen, indem sie die Reparatur auf den Cloud-Servern von Apple protokollieren und die Seriennummern von Telefon und Bildschirm synchronisieren. Dies gibt Apple die Möglichkeit, jede einzelne Reparatur zu genehmigen oder abzulehnen."
Die einzige Möglichkeit für Drittanbieter, das Austauschdisplay inklusive Face-ID zum Laufen zu bringen, ist es, den festgelöteten Mikrocontroller des beschädigten Displays auf dem neuen Display zu installieren. Dafür ist jedoch spezielle Ausrüstung wie ein Mikroskop nötig. Laut iFixit stünden damit viele Reparaturshops vor einem Dilemma: Entweder tausende Dollar (oder Euro) in neue Ausrüstung zu investieren oder eine wesentliche Umsatzquelle ganz aufzugeben. (Macwelt)