Eine Studie im Auftrag der All for One Steeb AG

Digitale Transformation im Mittelstand

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Digitalisierung ist im Mittelstand angekommen, aber es gibt noch große Unterschiede zwischen den Branchen, was die Umsetzung der Digitalisierungsprojekte betrifft – das ist das Kernergebnis einer von All for One Steeb beauftragten Umfrage im Mittelstand.
 
  • Mittelstand sieht die Notwendigkeit der Digitalisierung ein
  • das verarbeitende Gewerbe hinkt noch hinterher
  • Digitalisierungsprojekte brauchen interne Kommunikation
  • Prozesseffizienz steht im Fokus der Strategien

Im Februar 2018 hat die IUBH Internationale Hochschule in Kooperation mit der Allfoye Managementberatung GmbH, der All for One Steeb AG und dem European Institute for Leadership and Transformation 121 mittelständischen Führungskräfte, zwei Drittel davon Geschäftsführer, zur ihren Digitalisierungsstrategien befragt.

Erfreuliches Ergebnis der Umfrage: Für mehr als drei Fünftel (82,7 Prozent) der mittelständischen Firmen ist "Digitalisierung" Teil der Unternehmensstrategie. Allerdings ist Digitalisierung nur 37,6 Prozent dieser digitalaffinen Unternehmen ein dominanter Aspekt, für den Rest stellt die Digitale Transformation in der strategischen Ausrichtung nur einen Faktor unter vielen anderen dar.

Für IT-Dienstleister bleibt noch viel zu tun, erst die wenigsten mittelständischen Kunden haben tatsächlich damit begonnen, ihre Geschäftsprozesse zu digitalisieren. Denn mit neuen Geschäftsmodellen können zusätzliche oder gänzlich neue Ertragsmodelle einhergehen und damit auch neue Kunden auf das digitalisierende Unternehmen zukommen.

Ein erfreuliches Resultat der All for One-Steeb-Studie ist hingegen die Tatsache, dass bereits 86,8 Prozent der Digitalisierungs-affinen Mittelständler bereits dazu passende Projekte umgesetzt haben. Zwar konzentrieren sich diese Projekte nach wie vor auf eher "klassische" IT-Bereiche wie Hard- und Software und nicht auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, dennoch: Prozesseffizienz steht ganz im Fokus bei diesen IT-Projekten.

Hürden bei Digitalisierungsprojekten

Doch woran scheitern Digitalisierungsprojekte? Welche Hürden gibt es beim Einsatz dieser neuen digitalen Technologien? Es ist nicht die Technologie selbst, die zu kompliziert wäre, sondern es sind vor allem interne Faktoren, die Digitale Transformation in den Unternehmen behindern, so lautet das abschließende Fazit der All for One Steeb-Studie "Digitalisierung im Mittelstand 2018". Insbesondere die mangelnde Kommunikation seitens der Führungskräfte an die Mitarbeiter verzögert den digitalen Wandel in den mittelständischen Firmen, das gab immerhin fast jede zweite befragte Führungskraft (48,1 Prozent) selbst zu.

Lesetipp: Wachstum aus den Fachbereichen

Als weiteres Hindernis bei der Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben (40,8 Prozent an Nennungen) wird der unklare Nutzwert der Projekte genannt. Das kann laut All for One Steeb an der fehlenden Quantifizierung des Einsparpotentials liegen, da hier Erfahrungswerte noch Mangelware sind. Erst auf Rang drei werden Schwierigkeiten technischer Natur genannt (40,2 Prozent an Nennungen), wenn es zum Beispiel Inkompatibilitäten von Altsystemen zu neuen digitalen Standards gibt.

Handel und Dienstleistungsunternehmen weiter als das verarbeitende Gewerbe

Das verarbeitende Gewerbe agiert in fast allen Belangen der Digitalen Transformation langsamer und zurückhaltender als Handel und Dienstleistungsunternehmen. Das ist insoweit nachvollziehbar, das handwerkliche und gewerbliche Tätigkeiten nur zum Teil digitalisierbar sind.

Ebenfalls interessant: In fast allen Bereichen zeichnet die Geschäftsführung ein positiveres Bild der Digitalen Transformation als die befragte zweite Führungsebene.

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