Gartner

Die Umsätze im Server-Markt sinken

Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Die Marktforschungs- und Beratungsfirma Gartner hat Zahlen zum Server-Markt im zweiten Quartal 2013 weltweit und in der Region EMEA (Europa, Nahost und Afrika) vorgelegt.

von Thomas Cloer
Die weltweit ausgelieferten Server-Stückzahlen stiegen demnach gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um vier Prozent, die Umsätze der Hersteller gingen indes um 3,8 Prozent zurück. "Der weltweite Server-Markt bleibt in relativ schwachem Gesamtzustand", kommentiert der Gartner-Analyst Jeffrey Hewitt.
Bei den x86-Servern stiegen die Stückzahlen um 4,5 Prozent und die Einnahmen um immerhin 2,1 Prozent. Ebenfalls ein Umsatzwachstum verzeichnete die Kategorie "Andere" Prozessoren (im Wesentlichen Mainframes) mit 6,9 Prozent. Dafür schwanden im Segment RISC / Itanium Unix die ausgelieferten Stückzahlen um 27,4 und die Erlöse um 25,3 Prozent.

Das Ranking der Hersteller nach Umsatz führt wieder einmal die IBM an, die im 2Q13 Server für fast 3,2 Milliarden Dollar auslieferte und damit auf 25,6 Prozent Marktanteil kam. Größter Umsatzbringer für "Big Blue" waren dieses Mal die "System-z"-Großrechner.

Nach ausgelieferten Stückzahlen führt wie gewohnt Hewlett-Packard mit 23,9 Prozent Market Share. Allerdings gingen die Server-Auslieferungen von HP gegenüber dem Vorjahresquartal um 13,9 Prozent und in der Folge auch der Marktanteil um 4,9 Prozent zurück. Auf Platz 5 des Stückzahlen-Rankings findet sich überraschend und ausnahmsweise der chinesische Hersteller Inspur, der im Rahmen eines dicken HPC-Deals eine Menge Geräte auf einen Schlag loswurde.

In der Region EMEA wurden die Hersteller im zweiten Quartal 2013 noch gut 550.000 Server los, das waren knapp sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Einnahmen gingen um 4,6 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar zurück. "Das war das siebte Quartal in Folge mit rückläufigen Stückzahlen und sogar das achte mit Umsatzrückgang", sagt der Gartner-Experte Adrian O’Connell. "Das ist eine noch längere Schwächeperiode als die, die wir in der 2008 beginnenden Finanzkrise gesehen haben."

Ein Server-Umsatzwachstum konnten in EMEA einzig Dell und Fujitsu vorweisen. Dem Markt in dieser Region fehlt dummerweise das Hyperscale-Segment (große Data Center von insbesondere großen Internet-Firmen), von dessen Wachstum andere Regionen profitieren können, weswegen die Anbieter stärker von der weltweiten Schwäche bei Unternehmensverkäufen betroffen sind. HP führt den Server-Markt in Europa aktuell sowohl nach Umsatz als auch nach Stückzahlen an. (rb)

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