Erste Realtime-Analytics-Vorhaben

Die besten Systemhäuser 2013 - Teil 2



Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Computerwoche und ChannelPartner befragen jedes Jahr Anwenderunternehmen, wie zufrieden sie mit ihren Systemhauspartnern sind und welche Projekte umgesetzt wurden. Wie die Ergebnisse im Bereich Anwendungssoftware und Software-Entwicklung ausfielen, erfahren Sie hier im Teil 2 der Studien-Auswertung.
Unternehmen haben 2012 bei ihren Systemhauspartnern erste Realtime Analytics und Business Intelligence Projekte in Auftrag gegeben.
Unternehmen haben 2012 bei ihren Systemhauspartnern erste Realtime Analytics und Business Intelligence Projekte in Auftrag gegeben.
Foto: Fotolia / Dreaming Andy

von Joachim Hackmann
An der Umfrage von Computerwoche und ChannelPartner nahmen in diesem Jahr 3.411 Anwender teil und bewerteten ihre Systemhauspartner in insgesamt acht Projekt-Kategorien. Im ersten Teil der Studien-Auswertung wurden die Systemhäuser vorgestellt, die über alle Kategorien hinweg die Bestnoten erhalten haben.
Der nun folgende zweite Teil der Artikel-Serie präsentiert die Systemhäuser, die im Bereich "Anwendungs- und Software-Entwicklung" am besten abgeschnitten haben.
Bei der Umfrage hatten Unternehmen außerdem die Möglichkeit, in Freifeldern ihre Projekte in wenigen Worten etwas detaillierter zu beschreiben. Die Angaben in der Projektkategorie „Anwendungs- und Softwareentwicklung“ zeigen einen enormen Bedarf an klassischen IT-Konzepten.
Zum Großteil beauftragten die Unternehmen ihre Systemhauspartner demnach mit ERP- und CRM-Projekten, häufig basierend auf SAP-Produkten, aber auch Microsoft (Navision) und Sage wurden genannt. Darüber hinaus beschäftigten die Kunden ihren IT-Partner nach wie vor gerne mit Lösungen für die Archivierung und das Dokumenten-Management.
Auch die Warenwirtschaft scheint eine Unternehmensfunktion zu sein, deren zugrunde liegende IT-Installation vielerorts entweder überarbeitet oder überhaupt erst eingeführt werden muss. Genauere Angaben über die Art der Warenwirtschaftsprojekte gibt die Erhebung leider nicht her. Die Teilnehmerschaft ist sehr heterogen, was die vertikale Ausrichtung betrifft.

Die Mehrzahl hat sich in der metallverarbeitenden und -erzeugenden Industrie (18,1 Prozent) verortet, weitere stark vertretene Branchen sind der Handel (11,5 Prozent), die öffentliche Hand (10,4 Prozent), Dienstleister (8,5 Prozent) und die Prozessindustrie (6,2 Prozent). In der Erhebung ist daher auch kaum ein Schwerpunkt bei den branchenspezifischen Projekten erkennbar.

Auffallend häufig wurden allenfalls Logistiklösungen in Auftrag gegeben. Das passt zum einen zur starken Nachfrage nach Warenwirtschaftssystemen, zum anderen gelten Spediteure schon seit Jahren als ITaffine und innovative Klientel – möglicherweise eine weitere Erklärung für die starke Nachfrage. Einige interessante Projekte lassen sich nicht eindeutig speziellen Branchen zuordnen, weisen aber auf innovative Kunden hin. Realtime Analytics und Business Intelligence sind Trendthemen, die seit Jahren diskutiert und beschrieben und nun erstmals umgesetzt werden.

Einige Unternehmen machen Ernst und haben bei ihren Systemhauspartnern entsprechende Arbeiten in Auftrag gegeben. Das ist auch vor dem Hintergrund erfreulich, dass die meisten Teilnehmer aus dem klassischen deutschen Mittelstand kommen. Die Datenanalyse galt indes lange Zeit als Domäne der großen Unternehmen. Diese Annahme wird nun von der Umfrage widerlegt.

Die Systemhäuser mit den zufriedensten Kunden im Segment Anwendungssoftware sind das IT-Haus, MR Datentechnik, Fritz & Macziol, SVA System Vertrieb Alexander und Allgeier. Die beiden Erstplatzierten hatten sich schon im vergangenen Jahr einen Platz unter den Top Five gesichert. Alle fünf haben dieses Jahr die Durchschnittnote dieser Kategorie von 2,05 deutlich unterboten.

Das ist allerdings die schlechteste aller Durchschnittsnoten. Alle anderen Projektkategorien changieren zwischen den Noten 1,63 und 1,92. Schon im vergangenen Jahr wurden die Applikationsprojekte verhältnismäßig kritisch bewertet. Über den Grund für dieses Muster lässt sich nur spekulieren. Möglicherweise sind Vorhaben, in den Fachbereiche mitreden und deren Ziele und Anforderungen im Projektverlauf häufig angepasst werden, tendenziell schwieriger zu betreiben als reine Infrastrukturprojekte.

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